Schulstart 2025: Mehr Unterstützung, neue Angebote und Weichenstellungen für die Zukunft

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Staatskanzlei Luzern

Das Schuljahr 2025/26, welches in diesen Tagen startet, bringt zahlreiche Neuerungen und Weiterentwicklungen auf allen Bildungsstufen – von der Volksschule bis zur Hochschule. Die entsprechenden Massnahmen und Neuerungen hat Bildungs- und Kulturdirektor Dr. Armin Hartmann heute an einer Medienkonferenz vorgestellt.

Während in einigen Luzerner Gemeinden das neue Schuljahr bereits gestern startete, folgen andere am kommenden Montag und die Hochschulen im September. Auf allen Schulstufen und auch bei der Dienststelle Kultur treten dabei verschiedene Neuerungen in Kraft.

Volksschule: Strukturelle und pädagogische Neuerungen zum neuen Schuljahr
Die Umsetzung der Massnahmen zur Attraktivierung des Lehrberufs (siehe Medienmitteilung vom 22. März 2024) zeigen erste Wirkung:

  • Seit 1. August 2025 werden gezielte Lohnmassnahmen umgesetzt (siehe Medienmitteilung vom 13. Juni 2025).
  • Das Entlastungsangebot für Junglehrpersonen mit begleitendem Coaching wie auch die Möglichkeit, im Bereich «Digitalität» eine Fachkarriere über den CAS-Ausbildungsgang der Pädagogischen Hochschule Luzern zu verfolgen, stossen auf grosses Interesse.
  • Auch das finanzielle Unterstützungsangebot für Personen mit familiären Verpflichtungen im Rahmen des Masterstudiums Schulische Heilpädagogik SHP ist gefragt: Rund 15 Personen haben einen Antrag gestellt oder einen Ausbildungsvertrag abgeschlossen (siehe BKD-Blog vom 7. Februar 2025).
  • Um mit herausforderndem Verhalten besser umgehen zu können, erhalten Gemeinden zusätzlich Ressourcen. Bereits über 50 Schulen arbeiten am Baustein von «Schulen für alle» und wollen sich professionalisieren. Die Schulen haben noch zwei Jahre Zeit, dann muss ein umfassendes Konzept vorliegen.

    Wie auch in den vorherigen Jahren bleiben die Herausforderungen im Bereich der Sonderschulung hoch: Für das Schuljahr 2025/26 wurden über 1’000 Anträge auf Sonderschulmassnahmen bearbeitet – das ist ein erneuter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders der Bereich «Verhalten und sozio-emotionale Entwicklung» nimmt mit 53 Prozent aller Anträge einen immer grösseren Raum ein. Wo aufgrund des unerwarteten Anstiegs noch keine separativen Plätze zur Verfügung stehen, wurden die integrativen Lösungen in der Regelschule mit zusätzlichen Ressourcen gestärkt. Ein Strategiepapier zur Weiterentwicklung der kantonalen Sonderschulung wird im Herbst 2025 vorgestellt.

    Auch das Thema Leseförderung erhält ab dem neuen Schuljahr mehr Gewicht. Die nationalen Leistungstests ÜGK zeigen, dass das Leseverständnis vieler Schülerinnen und Schüler abgenommen hat. Noch vor der Publikation der Ergebnisse hat der Kanton Luzern Massnahmen erarbeitet, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Den Schulen stehen ab diesem Schuljahr umfangreiche, praxisnahe Unterlagen zur Verfügung, mit denen sie die Lesekompetenz über alle Schulstufen hinweg gezielt und koordiniert fördern können. Ziel ist es, die Lesefähigkeit schrittweise und nachhaltig zu stärken.

    Weiter arbeitet die Dienststelle Volksschulbildung DVS an der Flexibilisierung des 9. Schuljahres. Über die konkrete Ausgestaltung entscheidet der Regierungsrat im kommenden Jahr. Zudem wertet die DVS derzeit eine breit angelegte Umfrage zum Thema «Beurteilen» aus. Auch zu diesem Thema fällt der Regierungsrat im nächsten Jahr seinen Entscheid.

    Gymnasien: Umsetzung der Gymnasialreform WEGM schreitet voran
    Im Rahmen der nationalen Reform «Weiterentwicklung der gymnasialen Maturität» WEGM startet auf kantonaler Ebene u.a. die Erarbeitung der neuen kantonalen Lehrpläne, die Überarbeitung der rechtlichen Grundlagen und die Festlegung der Schwerpunktfächer an den einzelnen Schulen (siehe Medienmitteilung vom 3. Juli 2025). Die Einführung interdisziplinärer Ergänzungsfächer sowie das Konzept der begleiteten Selbstlernzeit stehen ebenso im Fokus wie die Umsetzung der Förderung der basalen fachlichen Studierkompetenzen in Deutsch und Mathematik.

    Zur Vorbereitung auf die begleitete Selbstlernzeit werden innovative, digitale Unterrichtssequenzen auf der Lernplattform Moodle entwickelt. Dieser Prozess wird durch gezielte Weiterbildungen an einzelnen Schulen sowie im schulübergreifenden Austausch begleitet.

    Ein zentrales Thema im neuen Schuljahr ist zudem die Überarbeitung des kantonalen Qualitätsrahmens für die schulische Qualitätsarbeit und Schulentwicklung. Ziel ist es, die Grundlage für eine wirksame und nachhaltige Qualitätssicherung zu stärken und den pädagogischen sowie strukturellen Herausforderungen der kommenden Jahre vorausschauend zu begegnen.

    Berufsbildung: Verbesserte Übergänge, Fokus auf Erwachsenenbildung
    Die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung DBW setzt weitere Massnahmen des laufenden Projekts «Berufsbildung 2030» im Bereich des Berufswahlprozesses und des lebenslangen Lernens um. Gemäss des Postulats von Gaudenz Zemp (siehe P 143) zur Verbesserung der Abläufe und mehr Verbindlichkeit im Berufswahlprozess sorgt die DBW am Übergang von der Sekundarschule in die Berufslehre mit einem überarbeiteten und geschärften Rahmenkonzept für einen modernisierten und digitalisierten Berufswahlfahrplan und für eine optimierte Zusammenarbeit mit ihren Partnern.

    Daneben bietet sie für leistungsstarke und schulisch schwächere Jugendliche in der 3. Oberstufe zwei Angebote an: Zum einen «BM SEK +» für schulisch leistungsstarke Jugendliche, zum anderen gibt es das Wahlfach «Praxisplatz» für schulisch schwächere Jugendliche.

    Die Förderung des Berufsabschlusses für Erwachsene BAE erhält angesichts des Fachkräftemangels mehr Gewicht. Die DBW hat ein strategisches Projekt lanciert, um den BAE ab 25 Jahren bis ins Jahr 2030 von 400 auf 1`500 Personen pro Jahr zu steigern. Unter anderem soll mithilfe des Schweizerischen Register Berufsfachschulen eine bessere Übersicht über bestehende Angebote und über die Anzahl Erwachsener in der beruflichen Grundbildung zur Verfügung stehen. Auch gibt es mittlerweile eine zentrale Anlaufstelle sowie einen Leitfaden, um Bildungsleistungen anrechnen zu können. Ferner sollen Unternehmen mithilfe der Informations- und Kommunikationswebseite berufsbildungplus.ch mobilisiert werden, um den Berufsabschluss für Erwachsene zu fördern.

    Zudem läuft aktuell die Vernehmlassung zum geplanten kantonalen Berufsbildungsfonds (siehe Medienmitteilung vom 11. Juni 2025). Dieser soll ab 2027 gezielt Projekte und Innovationen in der Berufsbildung fördern.

    Hochschulen: Wachstum und neue Studiengänge
    Die Luzerner Hochschulen verzeichnen auf das Herbstsemester 2025 voraussichtlich steigende Anmeldezahlen (die definitiven Zahlen werden von den Hochschulen im Herbst kommuniziert). Die Pädagogische Hochschule Luzern meldet 707 Studienanfängerinnen und -anfänger. Damit übertrifft sie die Anmeldezahlen der letzten drei Jahre. Die meisten starten in den Studiengängen Primarstufe und Sekundarstufe I. Auch an der Universität Luzern liegt die Zahl der Zulassungen mit 971 deutlich über dem Vorjahr. Besonders gefragt bleiben die Studiengänge Psychologie, Gesundheitswissenschaften, Medizin und Recht. Die Hochschule Luzern verzeichnet unter anderem in den Departementen Informatik und Soziale Arbeit (insbesondere Pflege) ein markantes Plus – Bereiche, die für die zukünftige Fachkräfteversorgung zentral sind. Im Herbst starten an diesen Departementen neue Studiengänge: auf Bachelorstufe «Business IT & Digital Transformation», der die Bereiche Informatik, Wirtschaft und digitale Innovation verbindet, sowie der reguläre Bachelor- und der Masterstudiengang in Pflege.

    Kultur: Neue Impulse für das kulturelle Leben im ganzen Kanton
    Bei der Dienststelle Kultur stehen zwei grössere Projekte im Fokus. Mit der geplanten Strukturförderung für mittelgrosse Kulturbetriebe will der Kanton Luzern gemeinsam mit den Standortgemeinden ab 2027 verlässliche Rahmenbedingungen für mittelgrosse Kulturinstitutionen schaffen. Die Vernehmlassung dazu ist abgeschlossen, die überarbeitete Gesetzesvorlage wird dem Kantonsrat voraussichtlich Ende dieses Jahres unterbreitet (siehe Medienmitteilung vom 19. Februar 2025).

    Zudem feiert der Kanton Luzern mit dem von der Dienststelle Kultur verantworteten und vom Museum Luzern getragenen Projekt LU222 sein 222-jähriges Bestehen. Mit der Ausstellung «Luzern erzählt…» im Museum Luzern, einer digitalen Geschichtenplattform, Aktionen im öffentlichen Raum und einer Theatertour durch alle Wahlkreise wird Geschichte auf vielfältige Weise erlebbar gemacht. Schulen, Vereine und Kulturschaffende gestalten das Jubiläumsjahr aktiv mit – als Zeichen einer lebendigen und beteiligungsorientierten Kulturförderung.


    Strategiereferenz
    Diese Massnahme dient der Umsetzung der politischen Schwerpunkte im Bereich
    – Globalisierung / Bildung / Vernetzung von Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft / Kultur
    – Digitaler Wandel
    – Gesellschaftlicher Wandel
    gemäss Kantonsstrategie