Schweizer Banken Vontobel entwickelt das Geschäft mit ruhiger Hand

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Vontobel hat überraschend gut verdient. (Bild: Imago)

Vontobel hat überraschend gut verdient. (Bild: Imago)

Die Bank Vontobel ist ein Beispiel dafür, dass zumindest die gut geführten Institute die Herausforderungen der vergangenen Jahre gemeistert haben und sich deren Manager nun ganz der Weiterentwicklung der Geschäftsmodelle widmen können. Im Vergleich mit anderen Anbietern startete Vontobel dabei mit einem Vorsprung. Die Bank war weder in den Steuerstreit mit den USA verwickelt, noch gab es jemals Diskussionen, ob sie genügend Kapital besitze. Seit sich Vontobel vor zwei Jahren im Private Banking aus diversen Ländern zurückgezogen hat, steht auch das Geschäftsmodell.

Eine Ausnahme

Im ersten Semester nahm der sogenannte operative Leverage dank höheren verwalteten Vermögen und nur moderat gestiegenen Sachkosten zu; die Folge war ein überproportionaler Anstieg des Reingewinns. Pro Aktie gerechnet erhöhte sich dieser noch stärker, weil die einst von Raiffeisen gehaltenen Vontobel-Titel inzwischen vernichtet worden sind.

Immer mehr Gewicht gewonnen hat in den vergangenen Jahren das Asset-Management, also die institutionelle Vermögensverwaltung. Auch im ersten Semester hat diese Sparte den grössten Gewinnbeitrag aller drei Bereiche geliefert und viel mehr Neugeld (5,2 Mrd. Fr.) angezogen als das Private Banking. Für einen Schweizer Vermögensverwalter ist das aussergewöhnlich, denn normalerweise sind Privatkunden die wichtigste Klientel dieser Unternehmen.

Vontobels Stärke im Asset-Management ist auffallend, ebenso wird die Bank allerdings von Analytikern immer wieder für die langjährige Schwäche im Private Banking kritisiert. Dessen Vorsteuerergebnis war wegen höherer Personalkosten und der von der SNB erhobenen Negativzinsen im Vergleich mit den ersten sechs Monaten 2014 rückläufig. Immerhin lagen die Netto-Neugelder aber bei 700 Mio. Fr., was in Relation zu den verwalteten Vermögen von 31,8 Mrd. Fr. nicht überragend ist, aber auch keinen schlechten Wert darstellt. Er kam auch zustande, weil Vontobel in Deutschland, Hongkong und der Schweiz erfahrene Vermögensverwalter angestellt hat.

Bereit für Übernahmen

Sowohl das Private Banking als auch das Asset-Management möchte Vontobel wie andere Institute durch Übernahmen ausbauen. Einmal mehr betonte das Management allerdings, dass man in dieser Hinsicht grosse Vorsicht walten lasse. Ein Vermögensverwalter müsse von den Produkten und der Firmenkultur exakt zu Vontobel passen, sonst sehe man von einer Akquisition ab.

Quelle. Xing, NZZ[content_block id=29782 slug=ena-banner]

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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