Der Reisekonzern Kuoni hat im vergangenen Jahr erneut zu spüren bekommen, wie volatil das globale Tourismusgeschäft sein kann. Der ausgewiesene Betriebsgewinn (Ebit) sank um 44% auf 85,7 Mio. Fr. Ohne die Effekte aus einer Änderung des schweizerischen Vorsorgeplans betrug der Rückgang 24%. Der Umsatz konnte fast gehalten werden, er sank um 2,8% auf 5,5 Mrd. Fr.
Rückschlag in Skandinavien
Den grössten Rückschlag musste Kuoni im skandinavischen Reisegeschäft hinnehmen. Überkapazitäten im Flugbereich und die politischen Krisen in Badedestinationen belasteten das Ergebnis; es fiel ein Betriebsverlust von 8,5 Mio. Fr. an. Im Vorjahr hatte noch ein Betriebsgewinn von 36,8 Mio. Fr. resultiert. Verschärft hat sich der Wettbewerbsdruck auch im asiatischen Gruppengeschäft, in dem der Ebit um einen Drittel auf 12,4 Mio. Fr. schrumpfte.
Weiterhin dynamisch entwickelte sich das Visa-Geschäft der Einheit VFS Global. Der Umsatz nahm um 11% zu, und der Betriebsgewinn stieg um einen Drittel. Obwohl der Visa-Bereich historisch nicht das Kerngeschäft von Kuoni darstellt, beträgt sein Anteil am Betriebsgewinn der Gruppe inzwischen 61%, und dies bei einem Umsatzanteil von bloss 5%. Die Ebit-Marge betrug 19%, diejenige der Gruppe 1,6%.
Noch keine Käufer genannt
Der Verwaltungsrat verfolgt den Plan, jeweils 40 bis 45% des Reingewinns auszuschütten. Die Quote für 2014 liegt bei 43,7%, die Dividende pro Aktie kommt damit auf Fr. 7.50 zu stehen.
Vor zwei Monaten hat die Kuoni-Führung bekanntgegeben, dass man aus dem Reisebürogeschäft und den Online-Aktivitäten für Privatkunden aussteigen wolle. Laut Aussagen von Kuoni schreitet das Projekt planmässig voran; Käufer für die zu veräussernden Aktivitäten, beispielsweise in der Schweiz, sind aber noch nicht bekanntgegeben worden. Quelle: Xing