Die Entwicklung einer energieeffizienten Nachbarschaft, ein Wohnungsfinder für Senioren oder die Auseinandersetzung mit der Lebensqualität in der Stadt Luzern – diese und viele andere Themen wurden an den diesjährigen Hack Days der Hochschule Luzern bearbeitet.
Bereits zum zweiten Mal initiierte der Studiengang «Applied Information and Data Science» am 27. und 28. November die «Open Data Hackdays». In Kooperation mit opendata.ch und der Stadt Luzern drehte sich dieser Hackathon ganzheitlich um die Thematik «Shape My City» und Partizipation.
Daten für mehr Lebensqualität
Fragestellungen rund um eine intelligent vernetzte Stadt standen dieses Jahr im Fokus. Behandelt wurden Datensätze aus den Bereichen Ökologie, Chancengleichheit und Nachhaltigkeit, welche in Kollaboration mit Institutionen, Firmen und Vereinen der Stadt im Vorfeld durch die Studierenden des Studiengangs zu Projekteingaben aufbereitet wurden. Stefan Metzger, Chief Digital Officer (CDO) der Stadt Luzern, eröffnete den Anlass am Freitagmorgen mit Einblicken in die Digitalstrategie der Stadt Luzern, die sich für eine wirksame Veränderung und einen intelligenten Umgang mit Daten einsetzt.
Kollaboration aus dem Homeoffice
Präsentiert wurden am Samstagnachmittag 14 Projektlösungsansätze, an denen die 110 Teilnehmenden rund 27 Stunden aus dem Homeoffice getüftelt, gehackt, konzipiert und programmiert haben. Stärken aus den Bereichen Programmierung, Design, Management und Lehre wiesen das Teilnehmenden-Profil aus. Aufgrund der erschwerten Corona-Bedingungen wurde der Event online durchgeführt. Nur das Organisationskomitee versammelte sich im Laboratorium Luzern, um von dort aus den Event zu koordinieren, zu moderieren und um die Projekte zu coachen.
Mit Erkenntnissen in die Zukunft
Mit vielversprechenden Ergebnissen wurden die Projekte am Samstagnachmittag ihren Kollaborationspartnern präsentiert und mit sehr viel positiver Resonanz entgegengenommen. Der Bedarf an Wissensaustausch und der Raum für die Kreation digitaler Lösungsansätze hat Teilnehmende und Kooperierende gleichermassen begeistert. Das Input-Referat von Benjamin Szemkus, Geschäftsleiter des Smart City Hub, rundete das Gesamtprogramm des Events ab und zeigte mit einer aktuellen «Tour-Horizon» den schweizweiten digitalen Stand der Stadtentwicklung auf.
Ausgewählte Projekte:
Netto Null in den Quartieren
Visualisierung der wichtigen Informationen zu den in den Stadtteilen Luzern verwendeten Heizmethoden. Zukünftig kann dies auch durch Verbrauchsinformationen zu den Gebäuden ergänzt werden. Ziel dieser Projektarbeit war es, eine Visualisierung der CO2-Emissionen als Beitrag zur Energiewende in den Stadtteilen Luzern zu erstellen.
Flat Finder For Seniors
Für Seniorinnen und Senioren wurde ein Prototyp erarbeitet, der online die Möglichkeit bietet, nach einer Wohnung oder einem Haus zu suchen. Kriterien der Prototyp-Entwicklung waren der Zugang zu Dienstleistungen und Infrastruktur, Aufzug, barrierefreie Begehbarkeit, Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Dienstleistungen, Außenbereich, Nachbarschaft usw.
Mehr Lebensqualität in der Stadt
Während der Vorbereitungen zu den Hack Days lud die Stadtverwaltung von Luzern die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner ein, einen Online-Fragebogen über ihre wahrgenommene Lebensqualität zu beantworten. Das Ergebnis dieses Online-Fragebogens war ein umfangreicher Datensatz von 630 Teilnehmenden, der während der Hack Days eingehend analysiert und ausgewertet wurde. Die Analyse zeigte beispielsweise, dass sich der grosse Teil der Bevölkerung mehr öffentliche Parkplätze wünscht.
Die Hack Days verschränkten nicht nur Disziplinen und Themen, sondern auch Generationen.
Der Projektinhaber zu «Flat Finder For Seniors» des Forums 60 Plus beschreibt den Anlass in den Worten: «Was genauso spannend war wie das Resultat: der Einblick in die digitale Zukunft und in eine Gegenwart, die völlig neue Kommunikationsmöglichkeiten bietet.»