Im Jahr 2022 ist die Zahl der stationären somatischen Spitalbehandlungen von Urnerinnen und Urnern im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Die Kosten zulasten des Kantons sind hingegen um mehr als 2 Prozent gestiegen. In den letzten fünf Jahren sank die Anzahl der stationären Spitalaufenthalte um mehr als 10 Prozent. Dies vor allem deshalb, weil immer mehr Spitalbehandlungen ambulant durchgeführt werden. Deutlich zugenommen hat die Zahl der stationären Behandlungen in psychiatrischen Kliniken.
Stagnierende Behandlungszahlen in Akutspitälern
Im Jahr 2022 haben Urnerinnen und Urner insgesamt 5’023 (Vorjahr 5’006) stationäre akutsomatische Spitalbehandlungen in Anspruch nehmen müssen. Dies kostete den Kanton, der 55 Prozent der Gesamtkosten übernehmen muss, 28,74 Mio. Franken. Gegenüber dem Jahr 2021 stiegen die Kosten um 630’000 Franken (+2,2 %). Zwei Drittel des Kostenwachstums entfielen auf Behandlungen in ausserkantonalen Spitälern.
In den letzten fünf Jahren ging die Zahl der akutsomatischen Spitalaufenthalte um 11 Prozent zurück. Das ist grossmehrheitlich auf die durch den Bund im Jahr 2019 eingeführte Regelung «ambulant vor stationär» zurückzuführen. Diese Regelung gilt für ausgewählte Gruppen von elektiven, also nicht dringlichen Eingriffen an grundsätzlich gesundheitlich stabilen Patientinnen und Patienten. Sie soll eine angemessene ambulante Leistungserbringung fördern, wo sie medizinisch sinnvoll, patientengerecht und ressourcenschonend ist.
Knapp 70 Prozent der Urner Behandlungen fanden im Kantonsspital Uri statt
Am Kantonsspital Uri haben die stationären Behandlungen im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. Erfreulicherweise suchten knapp 70 Prozent der Urnerinnen und Urner für stationäre Behandlungen das Kantonsspital Uri auf. Das sind rund 3 Prozent mehr als im Jahr 2021. Der Grossteil der Aufenthalte in ausserkantonalen Spitälern erfolgt für notwendige komplexere Behandlungen. Die bewährte enge Zusammenarbeit mit dem Luzerner Kantonsspital führte dazu, dass 2022 wie in den Vorjahren mehr als die Hälfte aller ausserkantonalen Spitalaufenthalte in Luzern erfolgten.
Psychiatrie: schweizweite Tendenz widerspiegelt sich auch in Uri
Das Schweizerische Gesundheitsobservatorium (Obsan) hat in einer kürzlich veröffentlichen Studie aufgezeigt, dass die psychische Belastung der Bevölkerung, die seit der COVID-19-Pandemie beobachtet wurde, nicht zurückgegangen ist. Dieses Bild zeigt sich auch im Kanton Uri. Im Vergleich zu 2021 sind die Fallzahlen im Bereich der stationären Psychiatrie 2022 um 10 Prozent (+22 Fälle) und die Kosten 2022 zulasten des Kantons um 12 Prozent (+0,46 Mio. Franken) gestiegen.
Für den Rehabilitationsbereich kann keine Aussage gemacht werden. Denn am 1. Januar 2022 wurde die neue Tarifstruktur ST Reha eingeführt, was einen Vergleich mit den Vorjahren verunmöglicht.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]