Im Jahr 2023 ist die Anzahl stationärer Spitalbehandlungen von Urnerinnen und Urnern im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Diese Entwicklung ist sowohl in der Akutsomatik, wie auch in der Rehabilitation und der Psychiatrie feststellbar. Auch angestiegen ist die Anzahl Behandlungen in ausserkantonalen Akutspitälern.
Steigende Behandlungszahlen und -kosten in Akutspitälern
Im Jahr 2023 haben Urnerinnen und Urner insgesamt 5’220 (Vorjahr 5’023) stationäre Spitalbehandlungen in Akutspitälern in Anspruch nehmen müssen. Dies kostete den Kanton, der von Gesetzes wegen 55 Prozent der Gesamtkosten übernehmen muss, rund 32 Mio. Franken (Vorjahr rund 29 Mio. Fr.).
Die 2019 durch den Bund eingeführte Regelung «ambulant vor stationär» (AVOS) besagt, dass ausgewählte, planbare und nicht dringliche Eingriffe ambulant durchgeführt werden müssen. Damit soll die ambulante Leistungserbringung gefördert werden, wo sie medizinisch sinnvoll, patientengerecht, ressourcenschonend und zudem kostensparend ist. Diese Massnahme zeigt insofern Wirkung, dass die Anzahl an ambulanten AVOS-Behandlungen an Urnerinnen und Urnern stetig steigt. Es ist jedoch zu beobachten, dass gleichzeitig auch die stationären Behandlungen und deren Kosten weiter zunehmen. Der Anstieg der Kosten hat auch mit der steigenden Komplexität der stationären Behandlungen zu tun.
Knapp ein Drittel der stationären Akutbehandlungen finden ausserkantonal statt
Am Kantonsspital Uri haben die stationären Behandlungen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Prozent zugenommen. Erfreulicherweise fanden knapp 70 Prozent aller Spitalbehandlungen an Urnerinnen und Urnern am Kantonsspital Uri statt. Weitere gut 15 Prozent werden hauptsächlich aus medizinischen Gründen am Luzerner Kantonsspital behandelt, das eine enge Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Uri pflegt. Gut 800 stationäre Behandlungen fanden 2023 jedoch in anderen Schweizer Spitälern statt, die zu einem grossen Teil auch am Kantonsspital Uri hätten durchgeführt werden können. Aus Kostengründen wäre es jedoch wichtig, dass, falls medizinisch möglich, die Urnerinnen und Urner sich im eigenen neuen Spital behandeln lassen.
Rehabilitation und Psychiatrie: weiterhin steigende Fallzahlen und Kosten
In der stationären Rehabilitation und Psychiatrie ist in den letzten Jahren eine ähnliche Tendenz zu beobachten wie in der Akutsomatik: kontinuierlich steigende Fallzahlen einhergehend mit steigenden Kosten.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen in der Rehabilitation um 1,5 Prozent (+4 Fälle) und in der Psychiatrie um 2,3 Prozent (+5 Fälle) gestiegen. Die entsprechenden Kosten sind um 16,8 Prozent (Rehabilitation) und 1,8 Prozent (Psychiatrie) gestiegen.
Es kann auch festgestellt werden, dass in beiden Bereichen die Komplexität der Behandlungen zugenommen hat, was wiederum zu durchschnittlich längeren Aufenthalten führte. In der Rehabilitation wird dieser Effekt dadurch begünstigt, dass Patientinnen und Patienten immer früher aus dem Akutspital entlassen werden. In der Psychiatrie ist gemäss einer Studie schweizweit feststellbar, dass die psychische Belastung der Bevölkerung seit der COVID-19-Pandemie nicht zurückgegangen ist.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]