Sprachlicher Austausch verstärkt sich

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Gruppenfoto aller teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus Farvagny und Uri.

Vor knapp fünf Jahren hat der Erziehungsrat mehrere Massnahmen zur Stärkung des Sprachaustauschs beschlossen. Gut 750 Jugendliche der Oberstufe und des Untergymnasiums aus dem Kanton Uri wurden für das laufende Schuljahr 2023/2024 an Partnerschülerinnen und -schüler für einen digitalen oder schriftlichen Austausch zugeteilt; immer öfter kommt es auch zu physischen Treffen.

Seit Sommer 2021 verfügen alle zehn Oberstufen des Kantons Uri sowie das Untergymnasium über Partnerschulen beziehungsweise Partnerklassen aus den Kantonen Waadt und Fribourg. Die Zusammenarbeit hat sich mittlerweile etabliert. Im laufenden Schuljahr sind es 52 Urner Abteilungen, denen eine Partnerklasse aus der Westschweiz zugewiesen werden konnte. Rund 750 Jugendliche der Oberstufe und des Untergymnasiums aus dem Kanton Uri haben so die Möglichkeit, sich in digitaler oder schriftlicher Form mit den Schülerinnen und Schülern ihrer Partnerklassen auszutauschen. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler können ihre Partnerklasse im Rahmen eines Austauschanlasses sogar physisch treffen.

Die konkrete Ausgestaltung des Unterrichts im Rahmen dieser Partnerschaften obliegt den Lehrpersonen. Es wird jedoch empfohlen, dass jede Klasse mindestens einmal pro Semester eine Nachricht, eine Produktion oder Ähnliches an die Partnerklasse sendet, um den Austausch zu fördern. Das reicht von Video-Präsentationen des Dorfs oder der Schule bis zu echten Briefen oder digitalen Nachrichten zu Themen wie Familie, Freunde oder Hobbys.

 

Austausch und Mobilität gewinnen an Bedeutung

Der nationale Fokus auf Austausch und Mobilität im Bildungssystem wächst kontinuierlich. Als wegweisendes Beispiel hat Movetia, die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität, im November 2023 im Rahmen des 175-Jahr-Jubiläums der Bundesverfassung die erste nationale Austauschwoche ins Leben gerufen. Schweizweit überschritten mehr als 2500 Schülerinnen und Schüler aus mehr als 130 Klassen während dieser Woche ihre Sprachgrenzen.

Auch Schulklassen aus dem Kanton Uri haben im letzten Herbst den Austausch mit den Partnerklassen gepflegt. Die meisten physischen Austauschaktivitäten von Urner Schulklassen finden jedoch gegen Ende des Winters und im Frühling 2024 statt. Dabei sticht die freiwillige Austauschwoche im Rahmen der Partnerschaft mit dem CO du Gibloux in Farvagny heraus. Vom 24. Februar bis zum 3. März 2024 fand diese Austauschwoche nun bereits zum dritten Mal statt. 23 Schülerinnen und Schüler aus fünf Urner Schuleinheiten verbrachten bis zu neun Tage zusammen mit Schülerinnen und Schülern aus Farvagny. Während des Wochenendes wurden sie ins Familienleben integriert und erkundeten mit ihrer Gastfamilie die Region. Unter der Woche nahmen sie am regulären Unterricht teil. Am Mittwoch, 29. Februar 2024, reisten dann alle Schülerinnen und Schüler in die andere Region. Über den Mittag trafen sich die 48 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der beiden Sprachregionen in Silenen, um gemeinsam an spielerischen Austauschaktivitäten teilzunehmen und zu essen.

 

Westschweiz im Fokus

Austauschgelegenheiten zu ermöglichen, ist für die Lehrpersonen zeitaufwändig. Daher setzt der Kanton Uri seit dem Schuljahr 2020/2021 eine kantonale Austauschverantwortliche ein. Diese unterstützt die Schulen auf der Oberstufe und das Untergymnasium bei der Organisation von Austauschaktivitäten mit der französischsprachigen Schweiz. Im ersten Jahr konnte sie für sämtliche Oberstufen des Kantons, inklusive Untergymnasium, Partnerklassen in der Westschweiz finden. Trotz erschwerten Bedingungen durch die Corona-Pandemie konnte die Anzahl der physischen Austauschaktivitäten im Schuljahr 2021/2022 im Vergleich zu den Vorjahren leicht erhöht werden. Im Schuljahr 2022/2023 haben 130 Schülerinnen und Schüler an einem physischen Austausch teilgenommen, das sind so viele wie nie zuvor. 120 der 130 Schülerinnen und Schüler sind für den Austausch in die Westschweiz gereist, 8 in Länder ausserhalb Europas. Bei 90 Schülerinnen und Schülern dauerte der Austausch einen bis vier Tage, bei den übrigen 40 Schülerinnen und Schülern fünf bis vierzehn Tage. Zwei Drittel der Schülerinnen und Schüler machten den Austausch im Rahmen von Gruppenmobilitäten (mit der Klasse), ein Drittel in Form eines Einzelaustauschs.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]