Stadt Sursee, Budget 2022: Leichte Trendwende – trotz Defizit

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Stadt Sursee

Das Budget 2022 der Stadt Sursee sieht einen Aufwandüberschuss von 4,47 Millionen
Franken vor. Gegenüber der Vorjahresplanung konnte das Defizit um rund 24 Prozent
verringert werden. Die sich in den Folgejahren abzeichnenden Verluste können mit dem
Eigenkapital von rund 53 Millionen Franken ausgeglichen werden.
Stadt Sursee, Budget 2022: Leichte Trendwende – trotz Defizit Stadt Sursee, Budget 2022: Leichte Trendwende – trotz Defizit 
Das Budget 2022 der Stadt Sursee fällt gegenüber der Vorjahresplanung weniger defizitär
aus. Gerechnet wird mit einem Aufwandüberschuss von 4,47 Millionen Franken, bei einem
Gesamtaufwand von 121 Millionen Franken (+4,3 Prozent, Budget 2021: 116 Millionen
Franken). Im vorjährigen Finanzplan wurde ein Verlust von 5,9 Millionen Franken
prognostiziert. «Die Aussichten sind etwas besser, aber die Luft ist noch immer zu dünn»,
sagt Finanzvorsteher Daniel Gloor. Für die Planjahre 2023 bis 2025 geht die Stadt von
Defiziten zwischen 3,9 und 4,4 Millionen Franken aus, bei gleichbleibendem Steuerfuss von
1.75 Einheiten.


Mehr gebundene Ausgaben

Die Gründe für die prognostizierten Defizite sind vielfältig. So steigen beispielsweise die vom
Kanton auferlegten Kosten weiter an, etwa im Bereich Soziales. Die ProKopfBeiträge an
den Kanton bei den Ergänzungsleistungen, der individuellen Prämienverbilligung oder den
Familienzulagen werden in den Folgejahren mehrheitlich höher. Zudem stellen allgemeine
gesellschaftliche Entwicklungen, insbesondere im digitalen Bereich, immer höhere fachliche
Anforderungen und binden finanzielle und personelle Ressourcen. «Der Handlungsspielraum
für frei bestimmbare Ausgaben wird kleiner», sagt Daniel Gloor.


In der Bildung fallen höhere Kosten an, weil die Schülerzahlen kontinuierlich steigen. Dies hat
unter anderem Auswirkungen auf die Angebote der Tagesstrukturen. Zudem haben der
Neubau des Oberstufenschulhauses beim Zirkusplatz und die Planung des Schulhauses St.
Martin Einfluss auf das Budget 2022. Auch im Bereich Bau und Unterhalt stehen wichtige
Projekte an, die Kosten und Personalressourcen auslösen beispielsweise die Umgestaltung
des Bahnhofsplatzes samt neuem Bushof und unterirdischer Velostation. Zudem wird dieser
Bereich durch verschiedene Investitionen mit Abschreibungen und Zinsen höher belastet.


Investitionen binden finanzielle Mittel, steigern aber Attraktivität

Bis im Jahr 2025 sind im Aufgaben und Finanzplan (AFP) Investitionen mit Nettokosten von
rund 113 Millionen Franken vorgesehen (Budget 2022: 32,81 Millionen Franken). Die
wichtigsten Projekte sind unter anderem der Bau des neuen SekSchulhauses mit
Tiefgarage, der neue Bushof samt Attraktivierung des Bahnhofsplatzes und unterirdischer
Velostation, verschiedene Strassenbauprojekte sowie der Ausbau der Bushaltestellen
gemäss dem Behindertengleichstellungsgesetz. Ebenso sind finanzielle Mittel für den
Neubau des Hauptgebäudes beim Altersheim St. Martin und für das Schulhaus Martinsgrund 

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im AFP 2022 2025 eingestellt. Zudem stehen Investitionen beim Hochwasserschutz an. Die
genannten Projekte binden finanzielle Mittel, sie steigern aber auch die Attraktivität der Stadt
Sursee und tragen zur Lebensqualität bei.


Bezüglich Investitionen gilt für die Stadt Sursee weiterhin, die Projekte genau zu hinterfragen
und zeitlich präzis zu planen. Nach Inbetriebnahme werden diese die Rechnung mit
entsprechenden Abschreibungen und Zinsen zusätzlich belasten und damit den
Handlungsspielraum weiter einschränken.


Finanzielle Reserven vorhanden

Die im Aufgaben und Finanzplan 2022 2025 vorgesehenen Defizite können mit dem
vorhandenen Eigenkapital ausgeglichen werden. Dieses beträgt 53 Millionen Franken, davon
stammen 17 Millionen Franken aus den positiven Abschlüssen in den Vorjahren. «Sursee hat
finanzielle Reserven, um eine beschränkte Durststrecke durchzustehen», sagt Daniel Gloor.
Der Handlungsbedarf sei aber unbestritten. Ziel ist es, mittelfristig eine ausgeglichene
Rechnung zu präsentieren, so Gloor. Um dies zu erreichen, muss unter anderem das
Wachstumstempo der letzten Jahre zugunsten einer Phase der Konsolidierung gebremst
werden. Ebenso sei die Einnahmeseite zu überprüfen und zu stärken. So gilt es
beispielsweise die Zentrumslasten der Stadt Sursee fairer abzugelten, da viele städtische
Leistungen auch der auswärtigen Bevölkerung zugute kommen. Zudem sollen die
verschiedenen Gebühren und Tarife analysiert werden. Reichen die Massnahmen mittelfristig
nicht aus, müsste für eine ausgeglichene Rechnung der Steuerfuss überprüft und
gegebenenfalls angepasst werden.


Die Surseerinnen und Surseer befinden an der Gemeindeversammlung vom 13. Dezember
2021 über den AFP 2022 2025 und das Budget 2022.


Anhang:
Stadt Sursee Budget 2022[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]