Die Primarschule Kotten soll erneuert werden, damit sie den baulichen und schulischen Ansprüchen der Zukunft wieder gerecht werden kann. Nun nimmt die Erneuerung der Primarschule Kotten erste Formen an. Das Beurteilungsgremium hat sich einstimmig für das Projekt der Architekten Hertig Nötzli, Aarau entschieden.
Nachdem im Jahr 2011 durch das Rektorat der Stadtschulen ein Raumprogramm für einen Klassenzug mit der Option einer Erweiterung um einen halben Klassenzug ausgearbeitet wurde, erteilte die Stadt der Firma AG für Schule & Raum, Mühlethurnen den Auftrag zur Er-arbeitung eines Nutzungskonzeptes. Dieses wurde vom Stadtrat beraten, aber auf einen spä-teren Zeitpunkt zurückgestellt. Im Mai letzten Jahren wurden die Arbeiten wieder aufgenommen.
50-jähriges Schulgebäude
Die Schulanlage Kotten startete mit der Erstellung des Primarschulhauses im Jahre 1969. In den Jahren 1985 – 1987 wurden das Turnhallendach und die Westfassade renoviert und das Schulhaus mit Therapieräumen erweitert. Der Anbau der Heilpädagogischen Schule (HPS) erfolgte 1998/1999. Eine Fenstersanierung auf der Westfassade im Jahr 2009 und einige kleinere Arbeiten vor allem auch im Flachdachbereich waren die letzten nennenswerten Sa-nierungsarbeiten.
Im Primarschulhaus Kotten werden heute sechs Primarklassen und eine Kindergartenklasse unterrichtet. Für den Förderunterricht, textiles Werken und Bastel- und Holzarbeiten sind wei-tere Schulzimmer und Werkräume vorhanden. Die Sportanlagen, die Bibliothek sowie der Musiksaal werden von beiden Schulen gemeinsam genutzt. Der Lehrkräfte-bereich der Pri-marschule ist im Gebäude der HPS untergebracht.
Das beinahe 50-jährige Gebäude braucht eine Erneuerung. Dabei werden umfassende Ein-griffe getätigt, die nicht nur notwendige Unterhalts- und Sanierungsarbeiten beinhalten, son-dern die Nutzungsqualität den heutigen Anforderungen anpasst.
Projekt von Hertig Nötzli Architekten, Aarau
Nach intensivem und sorgfältigem Abwägen aller positiven und negativen Eigenschaften der Projektentwürfe fiel die Wahl des Beurteilungsgremiums auf das Projekt des Büros Hertig Nötzli Architekten, Endfelderstrasse 1, 5001 Aarau.
In diesem Projekt werden Vor- und Rücksprünge durch neue Volumen geschlossen. Die Sil-houette des Gebäudes wird dadurch beruhigt und gleicht sich den Nachbarbauten an. Das neue Schulhaus bekommt eine helle und offene, grosszügig bemessene neue räumliche Mit-te. Es entfaltet sich im Inneren ein räumlich und funktional optimales Zusammenspiel zwi-schen Erschliessung und den schulischen Räumlichkeiten.
Auch dem Aussenraum wurde bereits jetzt grosse Aufmerksamkeit zuteil. Die leicht erhöhte, gegen den Asphalt hin eingefasste Platanen-Insel als aussenräumliche Mitte zoniert den Platz.
Studienauftrag mit Honorarangebot
Ausgewählt wurde dieses Projekt in einem zweistufigen Auswahlverfahren. Zuerst wurden aus 29 Bewerbungen vier Planungsbüros bestimmt, die dann im Anschluss daran ihre Projek-te entwickelten. Die Eingabe der vier Projekte erfolgte termingerecht. Am 27. November 2015 stellten alle teilnehmenden Büros ihre Projekte dem Beurteilungsgremium vor, anschliessend wurden sie durch dieses beurteilt.
Baubeginn voraussichtlich im Frühjahr 2018
Bezüglich der Umsetzung der geplanten Massnahmen wurde im Verlauf der Beurteilung klar, dass ein Schulbetrieb während der Erneuerungsarbeiten nicht möglich ist. Die Eingriffe sind zu intensiv und verursachen Immissionen, die einen Schulbetrieb verunmöglichen. Es werden Schulraumprovisorien nötig, die im Rahmen des Vorprojekts geprüft, geplant und geklärt werden. Aufgrund der Eingaben wurde vom Büro für Bauökonomie, Luzern eine erste Grobkosten-schätzung erstellt. Die Gesamtkosten (inkl. Schulraumprovisorien) belaufen sich aufgrund dieser Berechnung auf Fr. 11.0 Mio. In der Folge wurde die Frage geprüft, ob ein Ersatzbau allenfalls kostengünstiger wäre. So-wohl wirtschaftlich wie auch aus Sicht der Umwelt und Nachhaltigkeit ist es nicht sinnvoll, einen tragfähigen Baukörper total abzubrechen und neu aufzubauen. Im Rahmen der weiteren Planung werden jedoch Einsparungen geprüft, Optimierungen ge-sucht und die Kosten verfeinert.
Vorgesehen ist, das ausgearbeitete Projekt nächstes Jahr an einer Gemeindeversammlung vorzustellen und den Sonderkredit genehmigen zu lassen. Der Baubeginn ist auf Frühling 2018 geplant, so dass die erneuerte Schulanlage im Sommer 2019 bezugsbereit ist.
Erweiterung um einen halben Klassenzug
Sämtliche Projekte schlagen vor, die Erweiterung um einen halben Klassenzug (4 Klassen-zimmer mit je einem Gruppenraum) als Aufstockung auf das 2. Obergeschoss zu lösen. Auf-grund der Gebäudestruktur ist dieser Vorschlag für die Jury überzeugend. In der Vorpro-jektphase sollte geklärt werden, ob aus wirtschaftlicher Sicht im Sinne einer Vorinvestition das 3. Obergeschoss als Rohbau für die Zukunft, gleichzeitig mit den Um- und Erneuerungs-massnahmen, realisiert werden soll.
Ausstellung in der Eingangshalle des Schulhauses Kotten
Die vier eingegangenen Projekte werden mit den Plänen des Architekturbüros in der Ein-gangshalle des Schulhauses Kotten ausgestellt. Die Ausstellung findet von Dienstag, 17. Mai bis Freitag, 20. Mai 2016 statt.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag von 09.00 bis 17.00 Uhr
Freitag 9.00 bis 21.00 Uhr
namens des Stadtrates Sursee www.sursee.ch
Godi Marbach
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