Städteverband – Städtetag in der «Glattalstadt»: Schweizer Stadtregierungen treffen sich in der Flughafenregion

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staedteverbandBern (ots) – Während zwei Tagen treffen sich die Exekutiven der Schweizer Städte und städtischen Gemeinden im Zürcher Glattal. In der schnell wachsenden Wirtschaftsregion wird über die städtebauliche Umwandlung von Agglomerationsgebieten in neue urbane Zentren debattiert. Gleichzeitig fordern die Stadtregierungen in der Bundespolitik mehr Gehör, etwa in der für die Agglomerationen wichtigen Verkehrspolitik.

Die Glattalregion wächst schnell. 100’000 Personen leben heute in den acht Gemeinden Bassersdorf, Dietlikon, Dübendorf, Kloten, Opfikon, Rümlang, Wallisellen und Wangen-Brüttisellen. Die Gegend zählt zudem gleich viele Arbeitsplätze. In den 20 Jahren sollen weitere 20’000 Einwohner und Stellen hinzukommen. Angesichts dieser Entwicklung könne man von einer «dritten Grossstadt» sprechen, die im Kanton nach Zürich und Winterthur entstehe, sagte Bernhard Krismer, Präsident des Vereins «glow, das Glattal» und Präsident Wallisellens vor den Medien am Donnerstagmorgen. Es sei sehr interessant, diese «Stadt im Werden» zu besuchen, erklärte Nationalrat Kurt Fluri, Präsident des Schweizerischen Städteverbandes (SSV). «Es ist ein besonderer Städtetag, weil wir hier in einer ungewöhnlichen Stadt zu Gast sind, nämlich in einer, die gerade gebaut wird.»

Am Städtetag nehmen rund 240 Städtevertreterinnen und -vertreter sowie Gäste aus dem In- und Ausland teil. Sie verfolgen unter dem Titel «Mehr als Planung: Was macht die Stadt zur Stadt?» Fachreferate und Podiumsdiskussionen zum Thema Stadtentwicklung. Betont wird hierbei unter anderem die grosse Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur. Die Glattalbahn, die 2010 eröffnet wurde und künftig noch weiter ausgebaut wird, sei geradezu die wirtschaftliche «Lebensader» der Region, so Krismer. Entlang der Bahn werden in Zukunft Wohnungen und Büros gebaut. Zum Wachstum der Region trage zudem auch die Nähe zum Flughafen Kloten bei. Mit grossem Interesse erwarte man zudem die Entwicklung auf den freien Flächen des Flugplatzes Dübendorf. Der dort geplante Innovationspark biete interessante Möglichkeiten für die High-Tech Branche.

Auf das Potenzial des Innovationsparks Dübendorf, über den die Landesregierung in naher Zukunft entscheiden wird, wies auch Bundesrat Johann Schneider-Ammann in seiner Rede hin. Für den Wirtschafts- und Forschungsplatz Schweiz könne der Standort eine besondere Bedeutung erhalten. Der Wirtschafts- und Bildungsminister strich in seiner Grussbotschaft der Landesregierung zudem die Chancen der Städte für die Wirtschaft, die Bildung und die Umwelt hervor.

Finanz- und Verkehrspolitik im Fokus

Städteverbandspräsident Kurt Fluri richtete zur Finanz- und Wirtschaftspolitik aber auch kritische Worte an den Gesamtbundesrat. So sei er immer noch «skeptisch», ob beim Bund ein Interesse daran bestehe, die Minderung an Steuereinnahmen, welche die geplante Unternehmenssteuerreform III für die Städte und Gemeinden mit sich bringe, zum Thema zu machen. «Und dies, obwohl wir schon mehrfach darauf hingewiesen haben, dass grosse Ausfälle drohen.» Um künftig in der Finanzpolitik mehr Gehör zu finden, sei nun die Konferenz der städtischen Finanzdirektorinnen und -direktoren gegründet worden, erklärte Renate Amstutz, Direktorin des Städteverbandes. So werde der Verband die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den Finanzvorsteherinnen und -vorstehern der verschiedenen Städte weiter vertiefen können.

Als weiteres Dossier, welches die Aufmerksamkeit der Städte erfordert, nannte Fluri die Verkehrspolitik. Gerade das Beispiel des Glattals zeige, wie wichtig Investitionen in den Agglomerationsverkehr auch für eine wachsende Wirtschaft seien. Deshalb sei der Agglomerationsverkehr innerhalb des neuen Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds NAF von zentraler Bedeutung. Wie wichtig dabei Tramlinien seien, zeige sich im Glattal mit der Glattalbahn exemplarisch, so Fluri weiter. Die von verschiedenen Seiten beabsichtigte Streichung der Trams aus dem NAF sei widersinnig.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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