Stammbäume der Urner Familien sind online verfügbar

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Kanton Uri

Das Staatsarchiv Uri beherbergt eine Sammlung von Stammbäumen der Urner Familien, die der Familienforscher Anton Arnold aus Bürglen anhand des Urner Stammbuchs erarbeitet hat und die er dem Staatsarchiv schenkte. Sie sind nun auf der Webseite des Staatsarchivs online verfügbar.

Die Stammbäume der Urner Geschlechter werden im Staatsarchiv oft nachgefragt. In den meisten Fällen dienen sie zur Information über die eigenen Vorfahren. Beliebt sind auch Kopien der Stammbäume als Geschenk für Familienmitglieder und Verwandte. Der Familienforscher Anton Arnold zeichnete die Stammbäume aufgrund der Daten, wie sie im Urner Stammbuch festgehalten sind.

Der Ursprung des Stammbuchs liegt im Armenrecht des 19. Jahrhunderts. Gemäss einem Artikel im Landbuch waren die Bürger des Kantons Uri verpflichtet, verwandte Personen zu unterstützen, wenn diese in finanzielle Not gerieten. Diese Verpflichtung reichte bis zum fünften Grad der Verwandtschaft väterlicher- und mütterlicherseits und galt bis zur Einführung des Schweizerischen Zivilgesetzbuchs im Jahr 1911. Damit die Bestimmung im Landbuch korrekt umgesetzt werden konnte, brauchte es Familienregister, mit denen die Blutsverwandten mit amtlicher Beweiskraft bestimmt werden konnten. Aus diesem Grund führte der Urner Landrat am 1. April 1844 das kantonale Stammbuch ein. Als Grundlagen dienten die Kirchenbücher sowie die Bürgerregister der Gemeinden. In der Folge waren nacheinander mehrere Personen für die Zusammenstellung und Ergänzung des Stammbuchs zuständig. Lange Zeit stand das Buch unter der Obhut von Kanzleidirektor Friedrich Gisler (1876-1956). Zuletzt betreute der Heraldiker Albert Huber (1896-1978) aus Altdorf das Stammbuch, der es 1961 im Auftrag des Regierungsrats abschloss. Dabei führte er die Daten bis zum Jahr 1929 nach, da die Eidgenossenschaft in diesem Jahr auf Bundesebene Familienregister eingeführt hatte, die das Stammbuch ablösten.

Wichtige Quelle für die Forschung
Seit 1955 befindet sich das Stammbuch im Staatsarchiv und dient der Forschung als wichtige Quelle. Das Buch besteht aus 34 Bänden (je 35 x 50 x 5 cm), die restauriert und in Leder gebunden in einem Kulturgüterschutzraum aufbewahrt werden. Die enthaltenen Daten stammen aus der Zeit von 1600 bis 1929. Aufgenommen wurden rund 280 Urner Geschlechter. Familien, die um 1840 bereits erloschen waren, fanden keine Aufnahme. Für die Forschung stehen heute auf der Webseite des Staatsarchivs eine digitale Variante des Stammbuchs und im Lesesaal Kopien auf Mikrofilm zur Verfügung. Zum Schutz der Originalbücher dürfen diese nicht mehr in den Lesesaal bestellt werden.

Grosses Werk von Anton Arnold
Vor rund vierzig Jahren begann der Familienforscher Anton Arnold aus Bürglen, das Stammbuch systematisch auszuwerten und die im Buch enthaltenen Listen in anschauliche Stammbäume zu verwandeln. Nach jahrelanger Arbeit kam das Projekt zum Abschluss, und Anton Arnold schenkte 2007 sein Werk dem Staatsarchiv. Seitdem können interessierte Personen von seiner Arbeit profitieren. Seit kurzem sind die Stammbäume nun digitalisiert und via die Webseite des Staatsarchivs abrufbar.

Hinweis: Die Stammbäume sind abrufbar im Archivkatalog des Staatsarchivs Uri im Bereich «Genealogie», zugänglich via die Webseite des Staatsarchivs unter www.staur.ch.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]