4799 junge Männer und Frauen haben 2019 im Kanton Luzern einen Lehrvertrag unterzeichnet und im August eine Lehre begonnen. Besonders gefragt sind die Branchen KV, Elektroinstallation, Logistik, Gesundheit und Soziales sowie Informatik.
Bis Ende August 2019 sind im Kanton Luzern 4799 Lehrverträge abgeschlossen worden (rund 60 mehr als im Vorjahr). Davon stammen rund 700 Lernende aus den umliegenden Kantonen. 88 Prozent der Lernenden (4214 Personen) machen eine drei- oder vierjährige Ausbildung mit Abschluss des Eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ). 177 Absolventinnen und Absolventen des Eidgenössischen Berufsattests (EBA) haben eine weiterführende EFZ-Ausbildung angetreten. Im Kanton Luzern wählen nach wie 70 Prozent der Schulabgängerinnen und -abgänger den Weg in die Berufsbildung. Diese Zahl ist über die Jahre gesehen stabil.
Eine zweijährige Lehre mit Eidgenössischen Berufsattest (EBA) machen 12 Prozent (585 Personen, 2018 waren es 601). Das Berufsattest eignet sich vor allem für praktisch begabte Schülerinnen und Schüler und wird z.B. als Schreinerpraktiker/in, Assistent/in Gesundheit Soziales, Detailhandelsassistent/in oder Logistiker/in EBA abgeschlossen. «Besonders wichtig ist dieses Angebot für Lernende mit geringeren Schulleistungen, die aber zupacken können und so einen guten Einstieg ins Berufsleben finden. Viele von ihnen werden später eine EFZ-Lehre anhängen», sagt Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung.
Branchen: Trends und Sorgen
Zu den führenden Berufsbereichen mit grossem Lehrstellenangebot und grosser Nachfrage zählen die Logistik, der Detailhandel und der Bereich Gesundheit und Soziales. Ebenso gilt dies für die Informatik-Branche, die gemessen an der Nachfrage jedoch noch zu wenige Lehrstellen bietet. Gewerbliche Berufe wie z.B. in der Autobranche oder in den Bereichen Gastronomie und Lebensmittel haben nach wie vor mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Die beliebtesten Berufe bei Frauen sind Kauffrau, Fachfrau Gesundheit und Detailhandelsfachfrau. Bei den Männern sind es, wie in den vergangenen Jahren, Kaufmann, Logistiker und Elektroinstallateur.
Christof Spöring, Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung, freut sich über die stabilen Zahlen der Lehrverhältnisse. Er sagt: «Luzern ist ein KMU-Kanton. Über 40 Prozent der Luzerner Lehrbetriebe sind Kleinunternehmen und bilden jeweils nur einen Lernenden aus. Dies widerspiegelt sich in der hohen Quote der Lehrverträge. Zudem ist die Berufsbildung regional attraktiv organisiert: in den meisten Berufen bieten wir die drei Lernorte Lehre, Berufsfachschule und überbetriebliche Kurse in unserem Kanton an.»
358 Jugendliche besuchen ein Brückenangebot
358 Jugendliche (31 mehr als im Vorjahr) starteten nach Abschluss der Volksschule in einer Klasse im Brückenangebot. Dort werden sie weiter auf eine Berufslehre vorbereitet. Die Zahl entspricht rund 12 Prozent aller Jugendlichen, die im Sommer die Volkschule abgeschlossen haben.
174 junge Migrantinnen und Migranten besuchen das Integrationsbrückenangebot. Dort werden sie in Deutsch, Mathematik, Allgemeinbildung und Berufswahl unterrichtet und für die berufliche Integration vorbereitet. Dieser Weg ist ein Erfolg: Dank der guten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft weist das Zentrum für Brückenanagebote (ZBA) eine Vermittlungsquote der Jugendlichen, die eine Lehrstelle EFZ oder EBA beginnen, von 81 Prozent aus. Alle Integrationsvorlehre INVOL-Plätze im Kanton Luzern konnten besetzt werden: In eine Integrationsvorlehre starten in diesem Jahr 51 spät eingereiste Jugendliche in den sieben Branchen Gebäudereinigung, Logistik, Gastronomie, Bäckerei/ Konditorei, Mechanik, Detailhandel und Pflege.
Berufsmaturität – Beruf und vertiefte Allgemeinbildung in einem
Im August haben 831 Jugendliche und ausgebildete Berufsleute ihre Berufsmaturitätsausbildung (BM) begonnen – 23 weniger als im Vorjahr. 453 Lernende absolvieren die BM begleitend zur Ausbildung, 378 Personen haben sich für eine BM im Anschluss an die Lehre entschieden und haben dadurch eine verlängerte Ausbildungszeit von einem Jahr oder zwei Jahren (BM2). 76 Prozent dieser Absolventinnen und Absolventen besuchen die einjährige Vollzeitausbildung, 24 Prozent die berufsbegleitende zweijährige BM-Ausbildung. Die Berufsmaturität ist der attraktive Weg für leistungsstarke Jugendliche, die nebst dem Beruf auch die Studierfähigkeit für eine Fachhochschule erreichen wollen.
Anhang
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