Sterile Übung von santésuisse mit nicht vergleichbaren Leistungen

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Bern-Liebefeld (ots) – Mit ihrem heute veröffentlichten Margenvergleich bei Arzneimitteln überrascht santésuisse niemanden. Dass die Schweiz als Hochpreis- und Hochlohninsel gilt, ist bekannt. Entsprechend den Forderungen von santésuisse müssen sich die Margen an den effektiven Kosten orientieren. pharmaSuisse ist in dieser Hinsicht völlig transparent: Jährlich liefert die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETHZ im Auftrag der Tarifpartner – also einschliesslich santésuisse – die entsprechenden Zahlen. Eine Erkenntnis: die Lohnkosten machen 60% des Bruttoertrags aus. Jede weitere Senkung der Vertriebsmargen ist somit ein direkter Angriff auf das Apothekennetz, gefährdet die Versorgungssicherheit der Bevölkerung und bedroht Arbeitsplätze.

Mit ihrer erneuten Kritik an den Vertriebsmargen lenkt santésuisse von den längst bekannten strukturellen Problemen und Fehlanreizen im Gesundheitswesen ab. Der Medikamentenvertrieb über Apotheken inklusive Grossist kostet CHF 8.- Monatsprämie, die Verwaltung durch die Krankenkassen hingegen CHF 13.-. Schon die Administrativkosten für die jährlichen Kassenwechsel betragen bis zu CHF 5.-! Mit der von santésuisse angedachten Kürzung von CHF 160 Mio. wären aber rund 1/3 der Stellen des Apothekenpersonals gefährdet. Eine solche Forderung von santésuisse ist unglaubwürdig. Schade, weil die Rolle der Krankenversicherer im Gesundheitssystem eine wichtige ist.

Umdenken bei santésuisse?

Trotzdem scheint auch bei santésuisse ein Umdenken zu beginnen: Mit ihrer Kritik am Doppelverdienst der Ärzte an Medikamenten wird der in Teilen der Schweiz praktizierte Medikamentenverkauf durch Ärzte endlich in Frage gestellt. Dieses europaweite Unikum ist ein krasser Fehlanreiz für die Ärzte. pharmaSuisse fordert, dass der Arzt für seine Leistungen in seinem Kernkompetenzbereich korrekt abgegolten wird. Die Medikamentenabgabe gehört aber nicht dazu.

Apotheken haben Hausaufgaben gemacht und sind innovativ

Die Apotheken haben in den letzten Jahren einen grossen Teil zur Stabilisierung der Gesundheitskosten beigetragen. Seit Einführung der preisunabhängigen Abgeltung (LOA) im Jahr 2001 wurden weder der Taxpunktwert für die Leistungen des Apothekers noch die Vertriebsanteile der Medikamente der Teuerung angepasst, was einer realen Renditesenkung entspricht. 2010 wurde zudem die Marge gekürzt. Als Folge der vom EDI beschlossenen Preissenkungen werden 2012-2014 im Arzneimittelvertrieb weitere 52 Mio. Franken Einnahmen verloren gehen.

Konstruktive Verhandlungen mit santésuisse um die Kompetenzen und Infrastruktur der Apotheken besser nutzen zu können, laufen seit einigen Jahren und haben bereits konkrete Ergebnisse gebracht. Die Apotheken stehen bereit, in der Grundversorgung der Bevölkerung, wie von santésuisse vorgeschlagen, weitere Aufgaben zu übernehmen.

Hintergrundinformationen zur Studie unter: www.pharmaSuisse.org

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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