Bern (ots) – Ständerat Hans Hess (FDP/OW) verlangt in einer Motion (15.3548), dass der Bundesrat aufgrund der Frankenstärke im neuen Tabakproduktegesetz auf Werbeverbote verzichtet. Die Allianz für ein starkes Tabakproduktegesetz fordert die Ständerätinnen und Ständeräte auf, diese Motion abzulehnen. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die negativen Folgen des Tabakkonsums ausgelöst wird sowie die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, sind höher zu gewichten als die Interessen der Tabakindustrie.
Noch bevor der Bundesrat die Botschaft zum neuen Tabakproduktegesetz veröffentlicht hat, will Ständerat Hans Hess die vorgesehenen Werbeverbote aus dem Entwurf kippen. In wessen Auftrag Hans Hess handelt ist offensichtlich: Er war bis vor kurzem Präsident der Vereinigung des Schweizer Tabakwarenhandels. Für die Tabakindustrie ist Werbung das zentrale Mittel zur Gewinnung neuer, jugendlicher Kunden. Doch das wirtschaftliche Argument bezüglich der aktuellen Frankenstärke überzeugt nicht. Erstens können diese Effekte nicht langfristig prognostiziert werden, zweitens sind sowohl die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen des Tabakkonsums wie auch die Wirksamkeit von Werbeverboten zur Reduktion der gesundheitlichen Auswirkungen klar belegbar.
Bevölkerung will Tabakwerbeverbot
Wie eine repräsentative Umfrage belegt, befürworten 53 Prozent der Bevölkerung ein umfassendes Werbeverbot für Tabakprodukte. Der Entwurf des Bundesrates will Werbung an Verkaufsstellen und das Sponsoring an Open-Air-Festivals weiterhin zulassen. Ausgerechnet an Orten, die häufig von Jugendlichen und Kindern frequentiert werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie die Hauptzielgruppe der Tabakwerbung sind (www.beobachtung-marketing-tabak.ch). Da in der Schweiz jährlich 9’000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Tabakkonsums sterben, muss die Tabakindustrie laufend neue Kunden akquirieren. Das neue Gesetz ist die grosse Chance für eine kostengünstige und wirksame Prävention, belastet der Tabakkonsum unsere Volkswirtschaft doch jährlich mit 10 Milliarden Franken. Aus diesem Grund spricht sich die Allianz für ein starkes Tabakproduktegesetz klar gegen die Motion von Hans Hess und für ein griffiges Tabakproduktegesetz mit einem umfassenden Werbe- und Sponsoringverbot aus.[content_block id=29782 slug=ena-banner]