Entdecken und Innehalten
Für einen Tag waren Orte der Stille, Besinnung und Einkehr äusserst belebt. Am vergangenen Samstag öffneten 30 Kapellen und Kirchen in der Innerschweiz ihre Pforten, liessen einen Blick hinter Altäre, Kanzeln und Schatzkammern zu und offenbarten ihre Geheimnisse.
Rund 1‘500 Interessierte nutzten das vielfältige Angebot des «Tags der offenen Kapellen» und gingen auf ihre persönliche sakrale Entdeckungsreise. Der grosse Aufmarsch und die Rückmeldungen der Besuchenden zeigen, dass dies sehr ge-schätzt wurde. So meinte beispielsweise eine Besucherin der Leontiuskapelle in der Kirche des Klosters Muri: „Dank des Tags der offenen Kapellen und den kom-petenten Erklärungen der Führerin wissen wir nun wieder mehr über die Ge-schichte dieser einmalige Kirchenanlage, herzlichen Dank!“
30 sakrale Orte engagierten sich
Gesamthaft 30 Kapellen und Kirchen machten beim „Tag der offenen Kapellen“ des Vereins Sakrallandschaft Innerschweiz mit und boten ein abwechslungsreiches Programm: Von Führungen durch die Kirchen, Seitenkapellen und Kirchenschät-zen über Vorträge zu den verschiedenen Heiligen und zu den verschiedenen Kraftorten, Lesungen, klassische und volkstümliche Konzerte, Taizé Gebete, spezi-ellen Andachten und Gottesdienste mit verschiedensten Segnungen bis hin zu Wanderungen auf alten Pilgerwegen zu versteckten Kapellen und Wegkreuzen. Der Vereinspräsident Walter Wyrsch meinte dazu: „Die ersten Rückmeldungen zeigen, dass das Bedürfnis unsere sakrale Kultur wieder zu entdecken, gross ist. Wir werden prüfen, ob der Tag nicht zu einem fixen Datum im Veranstaltungska-lender werden soll“.<Kurzportrait> Sakrallandschaft Innerschweiz
- Im Stil des japanischen Papiertheaters Kamishibai erzählte der Sakristan Christian Abry am «Tag der of-fenen Kapellen» des Vereins Sakrallandschaft Inner-schweiz die Legende der Entstehungsgeschichte der Kapelle Maria in Linden in Kehrsiten. Die Bilder dazu wurden von den Primarschülern von Kehrsiten extra für diesen Tag gemalt.
- Das Kloster Muri bot am «Tag der offenen Kapellen» des Vereins Sakrallandschaft Innerschweiz vier Füh-rungen zu zwei speziellen Kapellen an. Kirsty Räber erläuterte den rund 50 Interessierten wie der heilige Leontius nach Muri kam und was er für Wunder in der Region bewirkte. Sie ermöglichte auch einen Einblick in die Loretokapelle, in deren Gruft das letz-te Kaiserpaar der Habsburger bestattet ist.
Die Zentralschweiz verfügt über viele bekannte und weniger bekannte Wall-fahrts- und Pilgerorte sowie kunsthistorisch hochstehende Sakralbauten, die von nationaler Bedeutung sind. Der Verein Sakrallandschaft Inner-schweiz wurde im Mai 2014 gegründet. Er vereinigt derzeit 60 sakrale Orte aus der Zentralschweiz und dem Freiamt und setzt sich für die Belebung der sakralen Perlen ein. Dazu entwickelt der Verein gemeinsame Angebote für Kultur-, Architektur und Geschichtsinteressierte sowie Wanderfreunde. Der gemeinsame Auftritt trägt nachhaltig zur Pflege eines wichtigen kulturellen Erbes bei. www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch
[content_block id=29782 slug=ena-banner]