Bern (ots) – Nicht jeder Kindersitz passt in jedes Auto. Deshalb hat der TCS auch dieses Jahr wieder verschiedene Familienautos auf ihre Kindertransportfreundlichkeit hin geprüft. Grössere Fahrzeuge bieten zwar meist mehr Möglichkeiten, können aber durchaus auch Einschränkungen aufweisen. Letztlich ist entscheidend, wie viele Kinder transportiert werden sollen.
Der TCS hat in diesem Jahr weitere 13 beliebte Familienautos auf ihre „Kindertransportfreundlich-keit“ hin untersucht. Somit durchliefen nun seit 2010 genau 100 Fahrzeuge diesen TCS-Test. Ob-wohl heute fast alle Neuwagen mit Isofix- und Top-Tether-Verankerungen ausgerüstet sind, haben nicht alle Fahrzeuge restlos überzeugt. 11 der 13 getesteten Fahrzeuge durchliefen auch bereits den erweiterten Euro-NCAP-Crashtest und schnitten im Bereich der Kindersicherheit auf 5-Sterne-Niveau ab. Doch lässt sich aus diesen Resultaten nicht herauslesen, wie benutzerfreundlich die Installation eines Kindersitzes ist und ob ein Fahrzeug auch für mehrere Kindersitze gleichzeitig geeignet ist. Diese Lücke füllt der TCS-Praxistest, der die einzelnen Plätze auf dem Beifahrersitz oder auf den hinteren Reihen auf ihre Kindersitztauglichkeit überprüft und mit Noten von „nicht geeignet“ bis „sehr gut“ bewertet.
Zwei Kinder können immer zumindest befriedigend transportiert werden
Mit allen Testfahrzeugen können mindestens zwei Kinder vorschriftsgemäss und „befriedigend“ transportiert werden. Die Höchstnote von fünf Sternen erreichten die drei Siebenplätzer Peugeot Partner Tepee, Renault Espace und VW T5 Multivan. Mit diesen drei lassen sich mindestens vier Kinder insgesamt „befriedigend“ oder fünf Kinder mit Einschränkungen transportieren, drei davon in der zweiten Reihe mit mindestens „guten“ Platzverhältnissen. Vier Sterne erhält der VW Passat Variant: Er bietet im Fond Raum für drei Kinder, zwei davon „gut“.
Ganze sieben Testfahrzeuge haben drei Sterne erhalten: Der Ford Tourneo Connect bietet im Fond zwar genügend Platz für drei Kindersitze, jedoch ist der unebene Fahrzeugboden nicht geeignet für Kindersitze mit Stützfuss. Zu wenig Platz oder bedienungstechnische Einschränkungen für drei Kindersitze im Fond haben die Modelle Audi A3 Sportback, Ford Mondeo Station Wagon, Kia Sorento, Mercedes-Benz GLA, Suzuki Vitara und Subaru Outback.
Die beiden übrigen Testfahrzeuge wurden mit zwei Sternen bewertet. Der Siebenplätzer Nissan X-Trail hat eine restriktive Bedienungsanleitung und zeigt, dass auch grosse Fahrzeuge durchaus Einschränkungen aufweisen können. Der Jeep Renegade hat ebenfalls eine restriktive Bedie-nungsanleitung und zudem auch nur „befriedigende“ äussere Sitzplätze im Fond.
Mit einer Probefahrt zum geeigneten Familienauto
Im TCS-Praxistest bedeutet eine gute oder sehr gute Gesamtnote (vier oder fünf Sterne), dass das Fahrzeug für den Transport von mehreren Kindern konzipiert wurde und sich auch dafür eig-net. Solche Fahrzeuge sind beispielsweise für Grossfamilien ideal. Minivans und grosse Kombis bieten tendenziell mehr Möglichkeiten zum Kindertransport als Limousinen oder kleinere SUV’s. Werden jedoch nicht mehr als zwei Kinder in Rückhaltesystemen transportiert, kann sich auch bereits ein Fahrzeug eignen, welches in diesem Praxistest „nur“ mit zwei Sternen bewertet wurde.
Trotzdem haben viele Autos noch Verbesserungspotential bezüglich Familienfreundlichkeit. Das zeigen die teilweise restriktiven oder auch widersprüchlichen Bedienungsanleitungen. Dazu kommen bei diversen Autos eine unbefriedigende Zugänglichkeit der Isofix- und Top Tether-Verankerungen oder zu kurze Sicherheitsgurten. Um das passende Familienauto zu finden, sollte auf jeden Fall zuerst eine Probefahrt mit Kindern und Kindersitzen organisiert werden.
Aus Sicherheitsgründen empfiehlt der TCS, die Kinder wenn möglich nicht auf dem Beifahrerplatz, sondern im Fond zu transportieren. Insbesondere beim Transport rückwärtsgerichteter Kindersitze auf dem Beifahrersitz muss der Beifahrer-Airbag zwingend deaktiviert werden.[content_block id=29782 slug=ena-banner]