Das Tonhalle–Orchester Zürich ist in der neu renovierten Tonhalle Zürich angekommen. Nun geht es darum, die Spitzenpositionierung weiter auszubauen sowie neue und mehr Programme für ein breites Publikum anzubieten. Ausserdem ist die Tonhalle–Gesellschaft Zürich ab der kommenden Saison als Konzerthausbetreiberin für die Tonhalle Zürich verantwortlich.
In der zweiten Saison zurück in der Tonhalle Zürich setzt die Tonhalle–Gesellschaft Zürich darauf, die vorhandenen Potentiale weiter auszuloten. Intendantin Ilona Schmiel sagt: «Wir setzen alles daran, möglichst viele Menschen
für unsere Angebote zu begeistern und die künstlerische Spitzenposition, die wir erreicht haben, weiterzuentwickeln und aktiv in die Breite hineinzubringen.» Dies gelinge nur mit einer grossen Anzahl von interdisziplinär arbeitenden
Kooperationspartner*innen. So weitet die Tonhalle–Gesellschaft Zürich die Zusammenarbeit mit Institutionen von nationaler und internationaler Bedeutung (Museum Rietberg, Zurich Film Festival, Musikschule Konservatorium Zürich, Zürcher Hochschule der Künste u.a.) aus.
Neue Formate, noch mehr Vermittlung, alles aus einer Hand
Überdies schafft sie rund um die Thematik Ihr Debüt ein neues Format: tonhalleCRUSH – moderiert und mit anschliessender Jam Session. Sie programmiert und empfiehlt Werke, die Schlüsselerlebnisse vermitteln, führt die tonhalleLATE im Jahr ihres zwanzigjährigen Bestehens nun drei Mal durch, setzt weiterhin auf Filmsinfonik und
bietet mehr vergünstigte Billette an. Neu gibt es für Abo–Einsteiger ein Probe–Abo (einmal lösbar) für vier Konzerte ab CHF 80, um mehr Menschen in und rund um Zürich für die klassische Musik zu begeistern. Weiter baut die Tonhalle–Gesellschaft die Vermittlungsangebote Schülermanager und nextstop:classic aus, zwei Programme mit
einem Ziel: Junge Klassikfans vergrössern den Kreis von Gleichgesinnten, indem sie eigene Formate kreieren. Und all jene, die nicht an Konzerten teilnehmen können, haben dank eines noch ausführlicheren digitalen Streaming– und Aufnahmeangebots die Möglichkeit, weltweit teilzuhaben. Bedeutungsvoll ist auch eine Neuerung in der Organisation: Die Tonhalle–Gesellschaft Zürich wird erstmalig für die
Tonhalle Zürich verantwortlich zeichnen, so wie sie für die Tonhalle Maag vollumfänglich verantwortlich war. «Es ist sinnvoll, dass wir die Abstimmung des Angebotes für den Standort Zürich aus einer Hand leisten und somit das
Konzerthaus nachhaltig stärken», sagt Marc Barwisch, zuständig für die künstlerische Planung der Tonhalle Zürich.
Ausserdem werden die internen Abläufe und die Schnittstellen optimiert.
Paavo Järvi legt mit Bruckner Qualitäten von Orchester und Saal frei
Music Director Paavo Järvi und das Tonhalle–Orchester Zürich bilden ihre Schwerpunkte bereits mit der Eröffnung der Saison ab dem 14. September 2022 perfekt ab – auf dem Programm steht Bruckners achte Sinfonie. Auch
während der Spielzeit wird am Bruckner–Zyklus weitergearbeitet: «Bruckner ist eine Art Essenz für Sinfonieorchester, hoch anspruchsvoll.» Wichtig sei es, eine gute Architektur zu haben, die die Qualität des Orchesters und die Qualität der einzelnen Register wirklich zeige. «Für mich ist das deshalb der perfekte Weg, dieses Orchester zu erleben. Aber auch den neuen Saal.» Überdies wird Paavo Järvi mit dem Orchester den
Mendelssohn–Zyklus abschliessen und die Aufführungen von Beethovens Fidelio auf CD aufnehmen – erneut mit dem Label Alpha. Eine Produktion dieser Oper, wie sie noch nie zu erleben war: halbszenisch in einer neuen Textfassung unter der Regie von Eva Buchmann. Paavo Järvi wird seine Conductor’s Academy im November nach
zwei erfolgreichen Ausgaben weiterführen.
Der Creative Chair in der kommenden Saison wird der Japaner Toshio Hosokawa sein. Er wird neben seiner Präsenz in der Tonhalle beim Orchester und in diversen kammermusikalischen Formaten mit der Zürcher Hochschule der Künste zusammenarbeiten sowie im Museum Rietberg eine Ausstellung mitkuratieren. Seine Musik
baut Brücken zwischen der traditionellen Kultur seiner Heimat und der westlichen Avantgarde.
Die beiden Fokus–Künstler sind einerseits der Schweizer Emmanuel Pahud – gleichzeitig Solo–Flötist der Berliner Philharmoniker und als Solist unterwegs – und andererseits der türkische Pianist Fazıl Say, der in unterschiedlichen
Programmen als Solist auftreten und eigene Werke zusammen mit der Sängerin Serenad Bağcan darbieten wird.
Langjährige Freunde, Debüts und Gäste
Die beiden Freunde Gianandrea Noseda, Generalmusikdirektor am Opernhaus, und Paavo Järvi werden in den kommenden zwei Saisons zusammenspannen und die beiden Orchester einander mit einem Rachmaninow–Zyklus
näherbringen. Sämtliche Klavierkonzerte von Rachmaninow werden mit aussergewöhnlichen Pianisten aufgeführt, mit dabei sind Yuja Wang, Yefim Bronfman sowie Francesco Piemontesi. Anlass ist der 150. Geburtstag des Komponisten.
Auch mit dem Multiperkussionisten Martin Grubinger kehrt ein langjähriger Freund zurück nach Zürich: Er wird ein letztes Mal in der Tonhalle Zürich auftreten, bevor er seine Solokarriere beendet. Auf dem Programm stehen zwei
Orchesterkonzerte, aber auch zwei der beliebten Familienkonzerte, hier mit den Schlagzeugern des Orchesters.
factsheet-23052022-saison-2022_23 mm-23052022-KulturpreisGrosser Beliebtheit erfreuen sich auch die Programme der Musikvermittlung in den Gemeinschaftszentren der Stadt Zürich, die nach erfolgreichem Pilotprojekt in die zweite Runde gehen. Die meisten Familienkonzerte werden in der kommenden Saison von jungen Dirigentinnen geleitet oder mitkonzipiert. Neben der ehemaligen Assistant Conductor Holly Choe wird auch die neue Assistant Conductor
Izabelė Jankauskaitė am Pult stehen, ebenso Nil Venditti. Und die Organistin Daniela Timokhine wird an Halloween für das nötige Gruseln sorgen.
Einige Corona–bedingt verschobene Konzerte sind erneut geplant. So wird Michael Tilson Thomas endlich sein Debüt geben, Omer Meir Wellber, Krzysztof Urbański sowie Rudolf Buchbinder mit dem von ihm kreierten Diabelli–Projekt werden ihre Konzerte nachholen.
Regelmässig zu Gast, so auch in der kommenden Saison, sind Ehrendirigent David Zinman, Kent Nagano, Herbert Blomstedt, Franz Welser–Möst, Frank Strobel oder Jakub Hrůša. Ein Wiedersehen gibt es mit den Geigerinnen
Janine Jansen, Hilary Hahn und Isabelle Faust. Der Kosmos Kammermusik startet mit Makedonissimo, in welchem nordmazedonische Musik erklingen wird. Arno Camenisch wird in Literatur und Musik sein neues Buch vorstellen.
Verschiedene Konzerte werden wieder die neue Tonhalle–Orgel im Fokus haben.
In der Série jeunes wird der 13–jährige Trompeter Semyon Salomatnikow seinen ersten Auftritt haben, ebenso das Spanische Saxophonquartett Kebyart Ensemble. Ein weiteres Debüt gibt Cristian Măcelaru zusammen mit dem
Klavierduo Lucas und Arthur Jussen, die erstmals mit dem Orchester auftreten werden. Uraufführungen wird das Publikum von Toshio Hosokawa (Flötenkonzert mit Emmanuel Pahud), von Peter Ruzicka (Violakonzert mit Nils Mönkemeyer) sowie mit Christopher Youngs neuer Vertonung des Stummfilms «Nosferatu» (von 1922) zu hören
bekommen. Dazu gibt es etliche Schweizer Erstaufführungen, etwa Daniel Bjarnasons Konzert für Schlagzeug und Orchester, das Martin Grubinger interpretieren wird.
Auszeichnung zuhause, Residenz in der Elbphilharmonie
In die Rolle der Gastgeberin schlüpft die Tonhalle–Gesellschaft Zürich auch am 24. September 2022, wenn das Orchester und sein Music Director Paavo Järvi den Europäischen Kulturpreis erhalten. Weitere Preisträger*innen sind u.a. die Cellistin Sol Gabetta, das Pop–Duo Yello oder die Sopranistin Camilla Nylund. Die Veranstaltung findet
nach der Wiener Staatsoper und der Oper Bonn erstmals in der Tonhalle Zürich statt.
Als weitere Höhepunkte der Saison gastiert das Tonhalle–Orchester Zürich auch in der Saison 2022/23, um seine Spitzenposition in die Welt zu tragen: Unter der Leitung von Paavo Järvi präsentiert es sich mit Fokus–Künstler Fazıl Say während einer Residency in der Elbphilharmonie in Hamburg. Das Programm: Bruckners dritte, sechste
und achte Sinfonie ergänzt um Werke von Messiaen und Pärt sowie Vermittlungsprogramme vor Ort. Darüber hinaus wird das Orchester erneut beim Rheingau Musik Festival, im Musikverein Wien, der Philharmonie Luxembourg, der Philharmonie de Paris wie auch im Stadtcasino Basel auftreten, mit dem Ziel, die Beziehungen
zu diesen wichtigen Spielstätten und Partnern weiter zu vertiefen.
Die Tonhalle–Gesellschaft Zürich wird in der Saison 2022/23 158 Konzerte veranstalten. Heute, am 23.05.2022 beginnt der Verkauf der Abonnemente, am 22. August jener der Einzelbillette.
Tonhalle–Gesellschaft Zürich AG
Gotthardstrasse 5
CH–8002 Zürich
+41 44 206 34 40
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