Tox Info Suisse feiert 2016 seinen 50. Geburtstag Ehrung mit Sonderbriefmarke der Post

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Tox Info Suisse

Tox Info Suisse

1966, vor 50 Jahren, hat der damalige Apothekerverein den Grundstein für Tox Info Suisse
gelegt. Mit an Bord waren am Anfang auch die Gerichtsmediziner der Universität Zürich und
die damalige Interkantonale Giftkommission. Die telefonische Beratungsstelle rund um
Vergiftungen mit der Notfallnummer 145 ist heute nicht mehr wegzudenken. Sie
beantwortete 2015 rund 38’400 Anfragen von Laien und Fachleuten. Die Post widmet Tox
Info Suisse im Jubiläumsjahr eine Sonderbriefmarke.
In den 60er Jahren dienten den Ärzten 15’000 Karteikarten, über 10’000 Literaturauszüge und ein Lochkartensystem als Diagnosehilfe, um die Anfragen zu beantworten. Heute arbeiten die toxikologisch geschulten Expertinnen und Experten von Tox Info Suisse mit einer umfangreichen elektronischen Datenbank, die ihnen Informationen zu allen möglichen Vergiftungen zugänglich macht.
Die gute Verfügbarkeit der Daten ist bei durchschnittlich über 100 Anfragen pro Tag oder rund 38’400 im Jahr 2015 unumgänglich. 1966 wurden noch rund 2000 Anfragen gezählt. Der Bedarf an Expertise zu Vergiftungen und die steigende Bekanntheit lassen die Zahlen jedes Jahr anwachsen.

Stammten 1966 noch 74 % der Anrufe von Privat‐ und Spitalärzten sowie 16 % von Laien, so
hat sich dieses Verhältnis heute praktisch umgekehrt: In rund zwei Dritteln der Fälle (66 %)
werden Betroffene und Angehörige direkt beraten, in einem Viertel der Fälle (28.5 %) fragen
medizinische Fachpersonen nach Informationen zu Vergiftungen. Tox Info Suisse ist in der
Öffentlichkeit heute gut verankert. Die Notfallnummer 145 bei Vergiftungen wird praktisch auf allen Listen mit den Notfallnummern von Polizei, Feuerwehr oder Ambulanz aufgeführt.
Die Gründer und Träger von Tox Info Suisse
Die Initiative zur Gründung von Tox Info Suisse kam von privater Seite. Daher ist die Giftberatung noch heute in der Schweiz als private Stiftung organisiert. In anderen Ländern ist diese Aufgabe Kliniken, Ministerien und Laboratorien angegliedert.
Die gemeinnützige Stiftung mit dem ursprünglichen Namen «Toxikologisches Informationszentrum
des Schweiz. Apothekervereins» wurde vom Schweizerischen Apothekerverein (SAV)
– heute pharmaSuisse – am 11. August 1965 ins Stiftungsregister eingetragen. Als Präsident
amtete von 1966 bis 1989 der Initiant und Apotheker, Dr. Attilio Nisoli. Die offizielle Eröffnung des Toxikologischen Informationszentrums fand am 25. Mai 1966 in Zürich statt. Bereits am 30. März 1966 wurde der 24‐Stunden‐Betrieb aufgenommen, damals über die Telefonnummer 051 32 66 66. Die Notfallnummer 145 wurde 2003 aufgeschaltet.
Auch das Gerichtlich‐Medizinische Institut der Universität Zürich (GMIZ) war tatkräftig am
Aufbau beteiligt. 1967 wurde die Schweizerische Gesellschaft für Chemische Industrie (SGCI,
heute scienceindustries) Ko‐Gründerin und beteiligte sich paritätisch. Von Anfang an unterstützten auch die Interkantonale Giftkommission und die Spitäler den Aufbau der
Dokumentation.
Träger sind heute pharmaSuisse, scienceindustries, santésuisse, SUVA und FMH. Leistungsverträge bestehen mit den Kantonen, dem Bundesamt für Gesundheit, swissmedic und H+. Das Finanzierungsmodell der Stiftung Tox Info Suisse hat einmaligen Charakter, indem alle beteiligten Nutzniesser im Gesundheitswesen zum Betrieb beitragen.
Tox Info Suisse ist zudem seit 2011 ein rechtlich und finanziell unabhängiges Assoziiertes Institut der Universität Zürich (Medizinische Fakultät). «Die wissenschaftlichen Aktivitäten sind eine unverzichtbare Voraussetzung für die fachliche Glaubwürdigkeit, das akademische
Renommée und die Sicherung der Qualität sowie ein wichtiger Bestandteil der ärztlichen
Weiterbildung», ist Elisabeth Anderegg‐Wirth, seit 2012 Präsidentin von Tox Info Suisse,
überzeugt.
Die Welt wird nicht giftfrei werden
Tox Info Suisse wird auch in Zukunft eine wichtige Funktion als Informationsdrehscheibe und Beratungsstelle rund um Gifte und Vergiftungen haben. Die Standards in Umwelt und
Nahrungsqualität sind heute in der Schweiz zwar höher als je zuvor. Die Fortschritte werden
allerdings durch die zunehmende Globalisierung gefährdet, indem Probleme via Umwelt und Nahrungsmittel importiert werden. Die Datenflut wächst rasant und muss gut organisiert werden, die wachsenden gesetzlichen Vorgaben gilt es umzusetzen.

Notfallnummer 145 noch besser bekanntmachen
Zur Vorbereitung auf die nächsten 50 Jahre hat sich das Schweizerische Toxikologische
Informationszentrum in Tox Info Suisse umbenannt und seinen Auftritt neu gestaltet. «Wir
wollen die Notfallnummer 145 in der Bevölkerung und bei Fachpersonen noch besser
verankern», erklärt Präsidentin Elisabeth Anderegg‐Wirth. Die Sonderbriefmarke der Post zum 50‐Jahr‐Jubiläum des Tox werde dazu beitragen. Sie ist ab dem 3. März 2016 an allen
Poststellen und auch über postshop.ch erhältlich.
© Schweizerische Post AG Tox Info App
Auch neue Kommunikationskanäle und ‐technologien werden genutzt: Die 2015 zusammen
mit dem Bundesamt für Gesundheit entwickelte Tox Info App vereinfacht den Kontakt und denAustausch über die Vergiftungsursache in einem Notfall. Die Finanzierung ist, wie bei vielen gemeinnützigen Organisationen, ein zentrales Thema: «Laufend arbeiten wir daran, die finanzielle Basis der Stiftung zu verbreitern, um die Notfallnummer auch in Zukunft rund umdie Uhr kostenlos anbieten und die steigenden Beratungsanfragen kompetent beantworten zukönnen», so Elisabeth Anderegg‐Wirth.
Porträt Tox Info Suisse
Tox Info Suisse ist die offizielle Beratungsstelle der Schweiz für alle Fragen rund um
Vergiftungen. Ärztinnen und Ärzte sowie andere medizinische Fachpersonen gewährleisten
über die Notfallnummer 145 während 24 Stunden täglich kostenlose Auskunft bei
Vergiftungen oder Verdacht auf Vergiftung. Sie verfügen über eine umfangreiche
Dokumentation zu Chemikalien, Medikamenten, giftigen Pflanzen und Tieren, Lebensmitteln
und anderen Produkten. Zudem trägt Tox Info Suisse mit der Auswertung von ärztlichen
Verlaufsberichten zur Prävention und erfolgreichen Behandlung von Vergiftungen bei. 2015
beantwortete das Tox rund 38’400 Anfragen aus der ganzen Schweiz zu Vergiftungsfällen: Zu
etwa 50 Prozent sind Kinder unter fünf Jahren betroffen.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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