Trasse Schweiz: Erfolgreiche Konfliktlösung für den Bahnfahrplan 2017

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Trasse Schweiz

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Bern (ots) – Die fahrplanmässige Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels prägt den Jahresfahrplan 2017. In der Trassenvergabe waren aber weitere Herausforderungen zu meistern. Unterhaltsarbeiten an den Bahnanlagen verursachen Kapazitätseinschränkungen, welche eine intensive Koordination der Netznutzungswünsche erforderten. Dies ist bis auf wenige Einzelfälle gelungen. Der Fahrplan für 2017 steht, die Trassen sind zugeteilt.

Am 11. Dezember 2016 beginnt der fahrplanmässige Betrieb durch den Gotthard-Basistunnel. Im Personenverkehr verkürzt sich dadurch die Fahrzeit zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin um rund 30 Minuten. Der Güterverkehr profitiert von der 30 km kürzeren Strecke. Den vollen Nutzen wird die NEAT aber erst mit der Realisierung des Ceneri-Basistunnels und der Fertigstellung des 4-Meter-Korridors auf der Gotthardachse entfalten. Diese Arbeiten dauern noch bis Ende 2020. Die Trassenvergabe für das Fahrplanjahr 2017 war denn auch geprägt durch diese kapazitätseinschränkenden Bauarbeiten. Für die Realisierung des 4-Meter-Korridors wird im zweiten Halbjahr 2017 die einspurige Luino-Strecke am östlichen Ufer des Lago Maggiore gänzlich gesperrt. Während die Personenzüge durch Busse ersetzt werden, müssen die täglich gut 40 Güterzüge umgeleitet werden. Da auch auf der Strecke über Chiasso am 4-Meter-Korridor gebaut wird, können diese Züge grösstenteils nur über die Lötschberg-Simplon-Achse verkehren. Diese zusätzliche Nachfrage übersteigt jedoch die Kapazität der bereits heute gut ausgelasteten Lötschbergstrecke.

Diese Ausgangslage bewog uns bereits vor Beginn der Trassenvergabe die Strecke Basel – Iselle (- Domodossola) für das Fahrplanjahr 2017 für überlastet zu erklären und zusammen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und Infrastrukturbetreibern operative Massnahmen zur bestmöglichen Nutzung der knappen Kapazität zu erarbeiten. Nicht zuletzt deswegen konnten im Güterverkehr die Trassenanträge weitestgehend erfüllt werden. Wir betrachten es angesichts der schwierigen Ausgangslage als Erfolg, dass nur vier Cargo-Trassenanträge für die Lötschberg-Simplon-Achse abgelehnt werden mussten.

Im Personenverkehr beschäftigte uns lange Zeit die Ausschreibung des Regionalverkehrs zwischen Iselle und Domodossola durch die Region Piemont, da diese nur beschränkt mit den Terminen des Trassenvergabeprozesses zusammenpasste und die ursprünglichen Angebotsvorstellungen der BLS im Widerspruch zur speziell eingeschränkten Kapazitätssituation im Fahrplanjahr 2017 standen. Die Situation löste sich durch den Verzicht der SBB auf die Teilnahme an der Ausschreibung und die Angebotsanpassung der BLS für das Fahrplanjahr 2017.

Eine Beschwerde mit aufschiebender Wirkung gegen die Baubewilligung für eine Doppelspurinsel am östlichen Zugerseeufer zwang SBB Infrastruktur, die geplante Sperrung der Strecke Zug Oberwil – Arth-Goldau vier Tage vor dem Trassenbestelltermin um mindestens ein Jahr zu verschieben. Die SBB musste deshalb die Trassenbestellungen für die Fern- und Regionalverkehrszüge kurzfristig anpassen. In Absprache mit dem Kanton Zug bestellte sie das für den Zeitpunkt nach Realisierung der Doppelspurinsel vorgesehene Angebot, mit dem Wunsch, dass Trasse Schweiz die dadurch entstehenden Trassenkonflikte zwischen Fern- und Regionalverkehrszügen entscheidet. Aufgrund der gesetzlichen Prioritätenregel mussten wir die Einführung des durchgehenden S-Bahn-Halbstundentaktes auf dem Streckenabschnitt Zug Oberwil – Walchwil ablehnen. Das Ergebnis entspricht somit dem bisherigen Angebot.

Trasse Schweiz

Trasse Schweiz teilt auf den Netzen der SBB, der BLS und der Südostbahn SOB den Eisenbahnverkehrsunternehmen die einzelnen Trassen diskriminierungsfrei zu. Eine Fahrplantrasse, oder kurz Trasse, ist die Berechtigung, das Schienennetz mit einem Zug zu einer bestimmten Zeit zu benutzen. Alle Eisenbahnunternehmen und bestellberechtigten Dritten müssen ihre Nutzungswünsche des Schienennetzes anmelden und Trassen bestellen. Schliessen sich zwei oder mehrere Bestellungen gegenseitig aus, so sucht Trasse Schweiz zusammen mit den Bestellern nach akzeptablen Alternativen, damit alle Züge verkehren können. Gibt es keine Alternative, so entscheidet Trasse Schweiz aufgrund der gesetzlichen Prioritätenordnung, wer den Zuschlag erhält. Trasse Schweiz ist eine nicht gewinnorientierte Aktiengesellschaft. Ihre Eigentümer sind zu gleichen Teilen von je 25% die SBB, die BLS, die SOB und der Verband öffentlicher Verkehr (VöV).[content_block id=29782 slug=ena-banner]

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Über Leonard Wüst

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