travail suisse: Genügend bis zufriedenstellend – unergiebig bei Frauen- und Mindestlöhnen

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Bern (ots) – Die Lohnrunde 2013 ist in den Branchen und Betrieben zu einem grossen Teil abgeschlossen. Mit der sich etwas abschwächenden Konjunktur und der hohen Minusteuerung gestalteten sich die Verhandlungen 2013 zäh. Die Lohnabschlüsse liegen bei 0.7 bis 2 Prozent bei einer Negativteue¬rung von 0.7 Prozent (Jahr 2012). Damit sind die Forderungen der Travail.Suisse-Verbände Syna, Hotel & Gastro Union und transfair mehrheitlich erfüllt (1 bis 2.5 Prozent). Unergiebig und enttäu¬schend sind die Lohnresultate in Sachen Nachholbedarf bei Frauen- und Mindestlöhnen. Ein weite¬rer Wehmutstropfen bleiben die spärlichen generellen Lohnerhöhungen.

Wichtige Lohnergebnisse im Überblick:

Dienstleistungssektor mehrheitlich zufriedenstellend: Bei Coop gibt es eine gute Erhöhung der Lohn-summe von 1.1 Prozent. In diversen Spitälern werden die Löhne zwischen 0.9 und 1.4 Prozent, vor-wiegend individuell, erhöht. Im Gastgewerbe steigen die Löhne per 2013 nicht.

Im Gewerbe wenig ergiebige Verhandlungen: Im Elektro-Installationsgewerbe wird die Lohnsumme um gute 1.5 Prozent, aber leider nur individuell, angehoben. Im Bauhauptgewerbe werden die Löhne generell um 0.5 Prozent erhöht. Ansonsten enttäuscht das immer noch stark boomende Bau(neben)gewerbe mit unverbindlichen individuellen Lohnempfehlungen (Carrosserie, Sanitär, Me-tall) oder sogar Nullrunden (Orgelbau, Möbelindustrie, Schreiner oder Ziegelindustrie).

In der Industrie erst wenige und magere Erhöhungen: In der Industrie liegen erst wenige, vorwiegend individuelle Abschlüsse vor. Herausragend mit 1.7 Prozent ist Rockwell. Einmalzahlungen und Null-runden (z.B. Textilindustrie) gehören auch zum wiederholt mageren Bild in der Industrie.

Im Service public befriedigende bis gute Abschlüsse: Neben Lohnerhöhungen von 1.25 Prozent über-nehmen die SBB Sparbeiträge der Pensionskasse im Umfang von 2 Beitragsprozenten. Bei der Swiss-com steigen die Löhne im nächsten Jahr um 0.8 Prozent generell und 0.4 Prozent individuell. In der Bundesverwaltung gibt es eine Lohnerhöhung von 0.5 Prozent generell. Bei der Post steigen die Löhne um 0.2 Prozent generell und 0.8 Prozent individuell, dazu wird ein Sparbeitragsprozent an die Pensionskasse sowie eine Einmalprämie von 500 Franken gewährt.

Kein Fortschritt bei Frauen- und Mindestlöhnen, kaum generelle Lohnerhöhungen

Enttäuschend ist, dass in den diesjährigen Lohnverhandlungen fast ausschliesslich individuelle Lohn-erhöhungen erreicht wurden. Die Verbände von Travail.Suisse befürchten bei individuellen Lohner-höhungen die Gefahr von Willkür und Bevorzugung, besonders wenn in den Betrieben keine transpa-renten Lohnsysteme bestehen. Aufgrund der diesjährigen Negativteuerung von 0.7 Prozent, welche die Kaufkraft der bestehenden Löhne bereits für alle erhöht, fand diese Forderung jedoch kein Ge¬hör. Unbefriedigend ist ebenfalls, dass der Trend zu Einmalzahlungen andauert und reguläre Lohner-höhungen ersetzt.

Dem Nachholbedarf bei Frauen- und Mindestlöhnen wurde keine Beachtung geschenkt: Bei den Frauenlöhnen ist das Ergebnis ernüchternd; kaum ein Arbeitgeber war bereit, bei der Lohngleichheit einen Schritt vorwärts zu machen. Bei den branchenspezifischen Mindestlöhnen gab es ebenfalls kaum Erhöhungen.

Dieser Beitrag wurde am von unter schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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