Die vom Kantonsrat in Auftrag gegebene externe Überprüfung der Spange Nord ist abgeschlossen. Das ursprüngliche Projekt Spange Nord hat in der Schlussbewertung nicht am besten abgeschnitten. Die unabhängigen Experten empfehlen, den Autobahnanschluss Luzern-Lochhof in Betrieb zu nehmen. Jedoch nur westseitig mit einer Brücke über die Reuss (Reussportbrücke). Der Zubringer in das Maihof-Quartier entfällt. Der Regierungsrat unterstützt die empfohlene Variante als neuen Lösungsansatz. Um das weitere Vorgehen breit abzustützen, führt er zum Ergebnis der Überprüfung ein Vernehmlassungsverfahren durch.
Die Ergebnisse der externen Überprüfung des Projektes «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» liegen vor.
Spange Nord ist nicht Bestvariante
Das ursprüngliche Projekt Spange Nord mit Massnahmen für den öffentlichen Verkehr (Vorprojekt optimiert) ist in der extern durchgeführten Überprüfung weit gekommen. Es hat aber in der Schlussbewertung nicht am besten abgeschnitten. Die Überprüfung basiert auf der anerkannten Methode der Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) mit einem bewährten Prüfsystem. Das ursprüngliche Projekt erreichte im Variantenvergleich nach wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Kriterien – auch mit wechselnd unterschiedlich starker Gewichtung der Kriterien – maximal den zweiten Rang. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sich durch die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr (Umwidmung von Fahrspuren zugunsten des öV) Reisezeitverluste ergeben. Ohne durchgehende Busspuren im Bereich Kupferhammer (Kriens) bis Luzernerhof ergäbe sich zwar im Allgemeinen eine bessere Bewertung. Diese Variante käme aber einem Kapazitätsausbau gleich, was der Mobilitätsstrategie der Stadt Luzern wiederspricht. Nach einer Gesamtabwägung aller Interessen hat der Regierungsrat entschieden, vom bisherigen Projekt Spange Nord mit Kosten von rund 200 Millionen Franken Abstand zu nehmen.
Empfohlene Variante: Inbetriebnahme Anschluss Luzern-Lochhof mit Brücke über die Reuss
Entsprechend dem Auftrag des Kantonsrates wurden im Rahmen der externen Überprüfung auch alternative Varianten untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass mit der Inbetriebnahme des Anschlusses Luzern-Lochhof und einer Verbindung Richtung Westen an das bestehende Kantonsstrassennetz über eine neue Brücke (Reussportbrücke) für die Stadt und Agglomeration Luzern die beste Wirkung erzielt werden kann. Damit gelingt es, einen Teil des Verkehrs auf der Achse Obergrund-Hirschengraben-
Verbesserungen für öV und Langsamverkehr im Gebiet Schlossberg
Im Gebiet Schlossberg braucht es so oder so Verbesserungen für alle Verkehrsteilnehmenden, insbesondere für den öV und den Langsamverkehr. Entsprechende Massnahmen sind unabhängig von der empfohlenen Variante nötig. Sie sollen zeitlich unabhängig über das Bauprogramm der Kantonsstrassen geplant und realisiert werden. Die Kosten werden auf ca. 45 Millionen Franken geschätzt.
Politische Diskussion und Vernehmlassungsverfahren
Mit dem Vorliegen des Schlussberichtes ist die Projektüberprüfung abgeschlossen. Auf dieser Grundlage kann die politische Diskussion stattfinden. Der Regierungsrat unterstützt die empfohlene Variante als neuen Lösungsansatz. Um das weitere Vorgehen breit abzustützen, wird ein Bericht in eine breite Vernehmlassung gegeben. Damit erhalten alle Interessensgruppen und Interessierte die Möglichkeit, sich zum Resultat der Überprüfung zu äussern. Erst im Anschluss an die Vernehmlassung wird der Regierungsrat über das weitere Vorgehen entscheiden und dem Kantonsrat einen entsprechenden Planungsbericht vorlegen. Bis zum Beschluss des Kantonsrates finden diesbezüglich keine weiteren Planungen statt.
Projekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr»
Das kantonale Projekt «Spange Nord und Massnahmen für den öffentlichen Verkehr» wurde im Auftrag des Kantonsrates von unabhängigen Experten ergebnisoffen überprüft. Sowohl Alternativen zur Spange Nord wie auch ein gänzlicher Verzicht und die damit verbundenen Auswirkungen auf das Gesamtsystem Bypass sowie auf die Verkehrsentwicklung in der Stadt und Agglomeration Luzern wurden untersucht. Die externe Überprüfung wurde mit der anerkannten Methode der Zweckmässigkeitsbeurteilung in drei Phasen durchgeführt.
Die letztlich verbliebenen, bautechnisch machbaren Varianten wurden unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Kriterien miteinander verglichen. Zusätzlich wurde untersucht, wie sich das Ergebnis verändert, wenn die in die Bewertung einfliessenden Kriterien unterschiedlich stark gewichtet werden. Die Ergebnisse der gesamten Überprüfung sind in einem Synthesebericht festgehalten.
Hinweis
Am Dienstag, 19. November 2019 findet um 20.15 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung im Marianischen Saal, Bahnhofstrasse 18 in Luzern statt.
Anhang
Alle Dokumente stehen unter www.gesamtsystem-bypass.lu
Die Vernehmlassungsunterlagen stehen ab dem 5. November 2019 unter diesem Link zur Verfügung.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]