Ukraine-Konflikt: Kanton Luzern bereitet Zivilschutzanlage in Dagmersellen für die Notunterbringung vor

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Luzerner Staatskanzlei

Der Zustrom von schutzsuchenden Personen aus der Ukraine in die Schweiz hält weiter an. Zugleich nimmt auch die Asylmigration aus anderen Ländern zu. Infolgedessen muss der Kanton Luzern laufend seine Unterbringungskapazität ausbauen. Vorsorglich bereitet er deshalb in Dagmersellen die Zivilschutzanlage für die kurzzeitige Notunterbringung vor. Die Anlage bietet Platz für 80 Personen.

Seit der Bundesrat am 12. März 2022 den Schutzstatus S aktiviert hat, haben über 60’000 Personen den Status S erhalten. Aktuell befinden sich rund 2470 Personen mit Status S in der Zuständigkeit des Kantons Luzern. Davon sind rund 1655 in kantonalen Unterkünften untergebracht, rund 815 Personen leben bei Gastfamilien.

Vorsorgliche Bereitstellung
Die kantonalen Unterkünfte sind bereits zu über 90 Prozent ausgelastet, während laufend weitere Schutzsuchende aus der Ukraine in den Kanton kommen. Hinzu kommen die Personen aus dem ordentlichen Asylverfahren, die weiterhin dem Kanton zugewiesen werden und die es ebenfalls unterzubringen gilt. Die momentane Lage erfordert daher die vorsorgliche Bereitstellung der Zivilschutzanlage (ZSA) Dagmersellen als Notunterkunft mit 80 Plätzen. Bereits als Notunterkunft in Betrieb ist die Mehrzweckhalle Allmend mit 200 Plätzen. Diese kann aus bautechnischen Gründen nicht über den Winter betrieben werden. Bei Bedarf steht zudem die ZSA Rönnimoos mit 70 Plätzen zur Verfügung.

Weiterhin grosse Anstrengungen nötig
«Wir sind weiterhin daran, mit der Unterstützung der Gemeinden die erforderliche Anzahl Plätze zu schaffen, um die uns zugewiesenen Menschen unterbringen zu können. Die Situation ist und bleibt aber eine enorme Herausforderung, weil wir aufgrund des grossen und raschen Zustroms an Schutzsuchenden aus der Ukraine die neu geschaffenen Plätze vorweg sofort wieder belegen müssen», sagt Regierungspräsident Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements. «Zudem ist der bezahlbare Wohnraum knapp. Die Dauer der Unterbringung in Gastfamilien ist in vielen Fällen befristet, sodass wir in den nächsten Wochen und Monaten sehr wahrscheinlich weiterhin Personen aus Gastfamilien in den kantonalen Unterkünften unterbringen müssen. Daher ist es unumgänglich, weitere Zivilschutzanlagen zur Notunterbringung vorzubereiten. Ohne diese können wir die Aufgabe nicht bewältigen», so Graf weiter. Dennoch erachtet Graf die Unterbringung in den Notunterkünften als zumutbar. «Die Notunterkünfte dienen der kurzfristigen Unterbringung. Die zuständige Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen nutzt diese Zeit auch, um sorgfältig abzuklären, welche Nachfolgeunterkunft für die Klientinnen und Klienten z.B. aufgrund ihres Gesundheitszustands geeignet ist. Sobald eine passende längerfristige Unterbringungslösung vorhanden ist, werden die Betroffenen in die neue Unterkunft übermittelt.»

Peter Kunz, Gemeinderat von Dagmersellen, sagt: «Wir sind froh, mit der ZSA Chrüzmatt kurzfristig eine Notunterkunft für 80 Personen zur Verfügung stellen zu können. Die Suche nach wohnlicheren Unterkünften geht weiter.»

Kanton und Gemeinden schaffen laufend neue Unterbringungsplätze
Der Kanton Luzern hat seit Beginn des Ukraine-Konflikts mehr als 1900 Plätze geschaffen, so u.a. rund 810 Plätze in temporären Unterkünften, rund 170 Plätze in grösseren Wohngemeinschaften, rund 200 Plätze in Notunterkünften und rund 740 Plätze durch die Anmietung von Wohnungen. Jüngst eröffnete der Kanton z.B. eine temporäre Unterkunft für 60 Personen im Haus Bernarda in Luzern, nachdem Viva Luzern dem Kanton diese Liegenschaft für die Zwischennutzung zur Verfügung gestellt hatte, sowie eine temporäre Unterkunft im ehemaligen Hotel Adler in Schüpfheim für rund 50 Personen.

Seit der Umsetzung der Gemeindezuweisung per 20. Juni 2022 konnten mit Hilfe der Gemeinden rund weitere 300 Plätze geschaffen werden. Unterkünfte mit rund 600 Plätzen sind aktuell noch in Prüfung (z.B. Vereinbarung oder Durchführung Besichtigungstermin, Entscheid, Abschluss Mietvertrag).

Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie: Luzern steht für Zusammenhalt[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]