Der Regierungsrat hat das Inventar der schützenswerten geologischen und geomorphologischen Objekte und Elemente (Geotopinventar) umfassend überprüft und revidiert. Neu umfasst es noch Elemente mit einer Gesamtfläche von rund 20’000 Hektar (bisher 65’000 Hektar). Die Luzerner Gemeinden hatten Gelegenheit, sich zur Revision zu äussern und begrüssen die Revision mehrheitlich.
Schützenswerte geologische und geomorphologische Naturelemente mit einer landschaftsprägenden Wirkung werden als Geotope bezeichnet. Während den letzten Eiszeiten formten Gletscher im Kanton Luzern viele solcher Geotope. Diese im Lauf der Erdgeschichte natürlich geschaffenen Strukturen prägen die Landschaft und geben ihr ein unverwechselbares Aussehen. Zum Schutz der Einmaligkeit der Luzerner Landschaft hat der Regierungsrat 2001 das «Inventar der geologischen und geomorphologischen Objekte und Elemente» erlassen. Neben den landschaftsprägenden Geotopen umfasst das Inventar heute auch Geoobjekte, bei denen es sich um Arrondierungsflächen um die Elemente handelt. Diese haben die Funktion, die landschaftliche Integrität der Geotope im Sinn einer Pufferzone zu sichern. Ziel des Inventars war es, die im Inventar aufgenommenen Geoelemente und -objekte in der kommunalen Nutzungsplanung zu schützen. Dies gelang jedoch nur teilweise. Der zahlen- und flächenmässige Umfang, vor allem der Objekte, war zu gross. Deshalb hat sich eine umfassende Überprüfung des Inventars aufgedrängt.
Die zuständige Dienststelle Landwirtschaft und Wald hat das Inventar umfassend überprüft. Im Vordergrund stand, die Arrondierungsflächen (Objekte) aus dem Inventar zu entlassen und auch auf jene Elemente (Geotope) zu verzichten, die durch Bauten und Anlagen bereits stark tangiert sind und deshalb nicht mehr schutzwürdig sind. Das revidierte Inventar wurde vom Regierungsrat verabschiedet und liegt nun vor. Mit der Revision wird eine markante flächenmässige Reduktion der inventarisierten Fläche von rund 65’000 Hektar auf rund 20’000 Hektar erreicht. Die Luzerner Gemeinden hatten Gelegenheit, sich zur Revision zu äussern und begrüssen die Inventarrevision mehrheitlich. Das revidierte Inventar ist per 2. Juli 2019 in Kraft getreten.
Anhang
Bild 1: Während der letzten Eiszeit vom Reussgletscher geformter Hügel (Drumlin) in Urswil, Gemeinde Hochdorf.
Bild 2: Markanter und morphologisch ausgeprägter, von weit her sichtbarer Felssporn oberhalb des Dorfes Wikon mit Schloss Marienburg. Der Felssporn besteht aus verschiedenen Sandsteinen der Oberen Meeresmolasse.
Bild 3: Rundhöcker bei Spüele, Gemeinde Entlebuch; vom Waldemme-Gletscher während den Eiszeiten rundgeschliffener Molassehügel. [content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]