Um die Unterbringung von Geflüchteten mittelfristig zu sichern, wurde als eine mögliche Variante der Bau einer modularen Kollektivunterkunft mit 80 Plätzen geprüft. Dafür hat die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion zusammen mit dem Amt für Hochbau, dem Flüchtlingsdienst des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) und der Firma Basler & Hofmann eine Projektstudie erstellt. Es wurden mögliche Standorte für Containerlösungen oder Modulbauten geprüft, ein Raumprogramm erstellt und die Grobkosten für Kauf- respektive Mietlösungen für die Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren ermittelt. Es wurde ebenfalls geprüft, ob sich das bestehende Personalhaus des Kantonsspitals Uri (KSU) als Unterkunft für Geflüchtete eignet. Die Studie zeigt für das Personalhaus ebenfalls die Grobkosten für die Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren auf. Gleichzeitig wurden auch die rechtlichen und finanziellen Auswirkungen bei einem späteren Abbruch des Gebäudes geprüft.
Aufgrund der angespannten Situation im Asylbereich und der Prognosen vom Bund geht der Kanton davon aus, dass der Bedarf für Unterkünfte in den nächsten Jahren nicht zurückgeht. Als Übergangslösung für drei bis fünf Jahre und mit einigen Anpassungen erfüllt das Personalhaus des KSU die Anforderungen, die an eine Unterkunft für rund 80 Geflüchtete gestellt werden. Es kann im ersten Quartal 2025 in Betrieb genommen werden.
Die Umnutzung des Personalhauses des Kantonsspitals für eine Unterkunft für Geflüchtete ist gegenüber den anderen geprüften Varianten schneller und mit weniger Aufwand umsetzbar. Die grössten Kosten für eine Umnutzung des Personalhauses fallen für notwendige Anpassung der Gebäudetechnik zur Versorgung des Gebäudes, für den Wegfall von Synergien beim Abbruch (Fluchttreppen) sowie für Projektverlängerungskosten beim Generalplanerteam an. Der Rückbau des Bettenhauses (Trakt B/C) würde infolge Zwischennutzung des Personalhauses vorgezogen. Das Personalhaus wird heute von der alten Energiezentrale im Trakt B/C versorgt. Für die Zwischennutzung des Personalhauses über 2025 hinaus müsste dieses über die Gebäudetechnikzentrale im Neubau des Kantonsspitals Uri versorgt werden.
Der Regierungsrat hat die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion beauftragt, zusammen mit der Baudirektion, das Personalhaus des Kantonsspitals Uri als Unterkunft für Geflüchtete für bis zu 80 Personen für maximal 5 Jahre zu nutzen. Bei einer Betriebszeit von fünf Jahren werden die prognostizierten Umnutzungskosten durch die Bundespauschalen für die Unterbringung von Flüchtlingen vollumfänglich gedeckt. Falls die Prognosen des Bunds bei den Zuweisungen von Geflüchteten nicht eintreffen und weniger Personen im Kanton Uri untergebracht werden müssen, kann das Personalhaus trotzdem gut gefüllt werden. Dazu würden Personen aus bisher durch das SRK angemietete Wohnungen in das Personalhaus umquartiert. Das Personalhaus wird noch bis zum geplanten Rückbau des Bettentraktes bis Ende 2024 durch das Kantonsspital genutzt.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]