Uraufführung zur Spielzeiteröffnung Orestie von Raoul Schrott, Neudichtung nach Euripides

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Luzerner Theater bei Nacht, Foto Ingo Hoehn

1.Teil: «Elektra», 2. Teil: «Orestes» bei kombinierten Vorstellungen beider Teile mit griechischer Kulinarik

Premiere:      Samstag, 26. August 2023, 17.00 Uhr, DAS HAUS, Luzerner Theater

Das Luzerner Theater startet am 26. August mit einer Uraufführung in besonderem Ambiente in
die Spielzeit 23/24. Raoul Schrotts Werk ist eine kraftvolle Neudichtung von Euripides’ «Orestie»
in den zwei Teilen «Elektra» und «Orestes». Zu erleben ist das Werk in der zweistöckigen Bühneninstallation DAS HAUS, die bis Ende September mitten im Theatersaal steht. Die alten Balken einer 150-jährigen Innerschweizer Mosterei schaffen neue Perspektiven und verleihen dem grossen antiken Mythos Nähe und Vertrautheit.

 

Was ist Schicksal? Welchen Prägungen und Geschichten unserer Familien können wir nicht entkommen, und wo ist Eigenverantwortung gefragt? Euripides hat mit der «Orestie» eine Tragödie geschrieben, in der diese Fragen mit hoher Intensität verhandelt werden. Das Luzerner Theater zeigt zu Spielzeitbeginn als Uraufführung die Neudichtung von Literaturstar Raoul Schrott in zwei Teilen. «Elektra» und «Orestes» sind ab dem 26. August als Doppelabende und mit griechischem Essen in der Pause sowie auch als einzelne Vorstellungen zu sehen. Im ersten Teil rächen zwei Geschwister auf blutige Weise den Mord an ihrem Vater. Im zweiten Teil erlebt das Publikum, wie die von den Geschwistern entfachte Gewalt sie selbst zu verschlingen droht. Doch: Ein Happy End ist möglich …

 

Schauspieldirektorin Katja Langenbach inszeniert die «Orestie» in der zweistöckigen Bühneninstallation DAS HAUS, die bis Ende September einen grossen Teil des Theatersaals einnimmt. Der 150-jährige Riegelbau, eine ehemalige Mosterei aus der Region, wurde unter der Leitung von Hausszenograf Valentin Köhler ab- und mitten im Raum wiederaufgebaut. Ein aufwändiges Unterfangen, das dem Publikum ein aussergewöhnliches Theatererlebnis eröffnet und dem antiken griechischen Stoff einen nahbaren, intimen Rahmen gibt. DAS HAUS steht dabei als Sinnbild für einen Speicher, ein Gedächtnis, ein Archiv für Geschichten, die es in sich trägt, und Schicksale, die sich darin erfüllen.

 

«Mythen reflektieren das Zeitgeschehen, das ist auch im Theater unsere Aufgabe», sagt Katja Langenbach. Als Regisseurin interessiert sie an der «Orestie» besonders das Motiv des Familienfluchs. Wie werden Muster tradiert, wie entsteht aus persönlichen Verletzungen der innere Zwang zur Rache,
entgegen Recht und Vernunft? Raoul Schrotts «Orestie» fasziniert sie durch die Achtsamkeit der Übersetzung bei gleichzeitiger Überführung in eine heutige, zugängliche Sprache. «Ich liebe die sprachliche Vielgestaltigkeit, von poetischen Chorliedern über epische Botenberichte zu messerscharfen Wortgefechten. Und die Individuen erscheinen in einer solchen psychologischen Feinzeichnung, dass man nur staunen kann, dass der Originaltext 2600 Jahre alt ist.»

 

Deutlich jünger, aber ebenso Zeugnis einer langen Familiengeschichte, sind die Holzbalken, in denen das Stück gezeigt wird. Als 360-Grad-Bühne eröffnet DAS HAUS besondere Blickwinkel und betont die individuelle Wahrnehmung. Audio- und Video-Elemente erweitern das Live-Erlebnis. Und einzigartig wie DAS HAUS ist auch das gastronomische Angebot: Bei den kombinierten Vorstellungen bietet das Gastroteam des Luzerner Theaters zwischen den beiden Teilen griechische Meze und Ouzo in mediterranem Setting an. Fast wie zu Euripides’ Zeiten.

Weitere Spieldaten
Elektra – So 03.09. (13.30 Uhr) / Do 14.09. (19.30 Uhr) / Mi 20.09. (19.30 Uhr) / Di 26.09. (19.30 Uhr)

Orestes – Fr 08.09. (19.30 Uhr) / Fr 15.09. (19.30 Uhr) / Fr 22.09. (19.30 Uhr) / Do 28.09. (19.30 Uhr)

Doppelabende – Sa 02.09. (17.00 Uhr) / So 10.09. (15.00 Uhr) / So 17.09. (15.00 Uhr) / Sa 23.09. (17.00 Uhr)

 

Produktionsteam
Regie: Katja Langenbach, Bühne: Valentin Köhler, Kostüme: Sabin Fleck, Licht: Clemens Gorzella,
Video: Kevin Graber, Musik: Roderik Vanderstraeten, Dramaturgie: Dominik Busch

 

Besetzung

Elektra
Bauer: Rüdiger Hauffe, Elektra: Carina Thurner, Orestes: Christian Baumbach, Pylades: Hugo Tiedje, Lehrmeister: Martin Carnevali, Klytaimnestra: Anja Signitzer, Chor der Argeischen Frauen:
Tini Prüfert / Anna Elisabeth Kummrow, Live-Kamera: Annaka Minsch

 

Orestes

Elektra: Carina Thurner, Helena / Hermione: Anja Signitzer, Orestes: Christian Baumbach,
Menelaos: Martin Carnevali, Tyndareos / Sklave: Rüdiger Hauffe, Plyades: Hugo Tiedje, Chor der
Argeischen Frauen: Tini Prüfert / Anna Elisabeth Kummrow, Live-Kamera: Annaka Minsch

 

Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Weitere Informationen zu «Orestie» finden Sie unter www.luzernertheater.ch/orestie.

Für Interviews oder Berichte vereinbaren wir gerne Termine mit Katja Langenbach oder Valentin Köhler.

 

Ausblick: Theaterfest

Am Sonntag des Eröffnungswochenendes wird gefeiert am Luzerner Theater. Ab 14.00 Uhr stehen im Haus Türen offen, die dem Publikum sonst verschlossen bleiben, und das Theaterteam präsentiert Einblicke in die neue Spielzeit. Die verschiedenen Abteilungen und Sparten zeigen sich und ihre Arbeit, es gibt allerlei zu erleben und entdecken, sei es in den Bereichen Bühnentechnik, Kostümbild, Tanz oder zahlreichen weiteren. Beim Theaterfest kommen grosse und kleine Gäste auf ihre Kosten.
Sonntag, 27. August, 14.00 Uhr. Eintritt frei
Informationen unter https://www.luzernertheater.ch/theaterfest.

Ausblick: Dido und Aeneas, DAS HAUS

In der Opernsparte eröffnet das Luzerner Theater die Spielzeit 23/24 mit Henry Purcells «Dido und Aeneas», einer Koproduktion mit Lucerne Festival. Die emotionale Liebesgeschichte zwischen der karthagischen Königin und dem trojanischen Prinzen in der Regie von Magdalena Fuchsberger ist nur für kurze Zeit in Luzern zu erleben. Im einzigartigen Ambiente von DAS HAUS erweckt das Opernensemble gemeinsam mit dem Luzerner Sinfonieorchester und dem Opernchor Luzerner Theater die Tragödie zum Leben.

Ab Samstag, 9. September, 21.00 Uhr.

Tickets über die Billettkasse oder unter https://www.luzernertheater.ch/didoundaeneas.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]

 

 

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Über Leonard Wüst

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