Urner Erziehungsrat setzt Ziele für Legislatur 2020 bis 2024

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Kanton Uri

Mit Blick auf die Weiterentwicklung der Urner Volksschule hat der Erziehungsrat des Kantons Uri das Legislaturprogramm 2020 bis 2024 beschlossen. Es führt die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Legislatur fort und setzt einen Schwerpunkt beim digitalen Wandel. Rückblickend zeigt sich, dass der Erziehungsrat die wichtigsten Ziele für das Jahr 2020 fast vollständig erreicht hat.

An der Sitzung vom 28. Oktober 2020 hat der Erziehungsrat des Kantons Uri die Legislaturziele 2020 bis 2024 festgelegt. Im Grossen und Ganzen setzt das neue Legislaturprogramm auf Kontinuität, indem es den Grundsatz und die Leitgedanken des Legislaturprogramms 2016 bis 2020 fortführt. So verfolgt der Erziehungsrat auch in den kommenden Jahren den Grundsatz, dass alle an der Urner Volksschule Beteiligten in einem Klima der gegenseitigen Wertschätzung partnerschaftlich zusammenarbeiten. Im Rahmen dieses Grundsatzes gelten fünf Leitgedanken:

  • Uri hat eine starke Volksschule, in der alle Kinder und Jugendlichen ihren Platz finden.
  • Kinder und Jugendliche erwerben eine umfassende, ganzheitliche Bildung.
  • Lehrpersonen sind Fachpersonen für das Lernen und beteiligen sich aktiv an den Entwicklungsprozessen ihrer Schule.
  • Dank Schulleitungen sind alle Schulen professionell geleitet; sie erfüllen ihren Auftrag und überprüfen und entwickeln die Qualität systematisch.
  • Das Schulsystem im Kanton Uri gewährleistet Kontinuität und entwickelt sich aufgrund gesellschaftlicher und pädagogischer Ansprüche ständig weiter.

Innerhalb dieser Leitgedanken und unter Berücksichtigung von bereits laufenden Vorhaben setzt der Erziehungsrat in Form von Legislaturzielen beziehungsweise -projekten zwölf Schwerpunkte:

  1. Die Einführung des Lehrplans 21 an der Volksschule und an der Kantonalen Mittelschule Uri ( und 2. Klasse) ist abgeschlossen (mit Projektende am 31. Juli 2021) und evaluiert (im Schuljahr 2021/2022).
  2. Die Leitidee «Bildung für nachhaltige Entwicklung» im Lehrplan 21, insbesondere der Bereich politische Bildung, wird gestärkt.
  3. Die Urner Schulen und alle Beteiligten sind gewappnet für den digitalen Wandel (pädagogisch und infrastrukturell) und können die damit verbundenen Chancen nutzen.
  4. Die Anstellungsbedingungen von Lehrpersonen der Volksschule sind überprüft und optimiert.
  5. Der Berufseinstieg der Lehrpersonen ist evaluiert und optimiert.
  6. Die Revision des Schulgesetzes und die Überarbeitung der Anschlussgesetzgebung sind abgeschlossen.
  7. Die Schulen werden im Umgang mit Heterogenität (inklusive Begabungs- und Begabtenförderung, Schnittstelle Integration/Separation) unterstützt und gestärkt.
  8. Die Möglichkeiten für Mobilität und Austausch werden von den Schülerinnen und Schülern besser genutzt (in Verbindung mit der Optimierung vorab des Französischunterrichts).
  9. Es ist geprüft, welchen Beitrag die Volksschule zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie leisten kann (vorab im Sinn einer Optimierung von Tagesstrukturen für Schülerinnen und Schüler).
  10. Die Schnittstellen der Volksschule im Bereich der Frühen Förderung sind geklärt.
  11. Die Weiterentwicklung der Oberstufenmodelle wird begleitet und aktiv mitgestaltet.
  12. Die weiterführende Entwicklung und Qualitätssicherung der Volksschule in Uri sind sichergestellt.

Hohe Priorität in der Umsetzung sollen insbesondere die Digitalisierung sowie die Überprüfung und Optimierung der Anstellungsbedingungen von Lehrpersonen der Volksschule haben.

Konkrete Ziele fürs 2021 gesetzt

Im Einklang mit den Vorgaben aus dem Legislaturprogramm 2020 bis 2024 und mit Blick auf den Zielerreichungsgrad im vergangenen Jahr hat der Erziehungsrat an seiner Sitzung vom 28. Oktober 2020 auch die Jahresziele 2021 festgelegt, und zwar wie folgt:

  • Die Einführung des Lehrplans 21 an der Volksschule und an der Kantonalen Mittelschule Uri (1. und 2. Klasse) ist abgeschlossen (mit Projektende am 31. Juli 2021), und die Evaluation hat begonnen.
  • Der Erziehungsrat hat die ICT-Richtlinien überarbeitet und die erforderlichen Beschlüsse gefällt, damit ab dem Schuljahr 2022/2023 das 1-to1-Computing ab der 5. Primarklasse eingeführt werden kann.
  • Aufgrund der Ergebnisse der Fokusevaluation «Integrative Förderung und Sonderpädagogik» sind mögliche Massnahmen definiert und allenfalls schon umgesetzt.
  • Die Weiterentwicklung der Oberstufenmodelle wird durch das Amt für Volksschulen begleitet und der Erziehungsrat wird regelmässig darüber informiert.
  • Das neue Französisch-Lehrmittel ist eingeführt, und eine Broschüre zum Fremdsprachenunterricht zur Unterstützung der Einführung der neuen Fremdsprachenlehrmittel liegt vor.
  • In Zusammenarbeit mit der kantonalen Austauschverantwortlichen haben die Schulen ein Austauschkonzept erstellt.
  • Das Projekt «Revision von Schulgesetz und Schulverordnung» ist gemäss Projektauftrag unterwegs (inkl. Revision Anschlussgesetzgebung).
  • Das Projekt zur Überprüfung der Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen der Volksschule ist gestartet.
  • Der Bericht «Grundlagen zur Neukonzeption der Berufseinführung von Volksschullehrpersonen in den Kantonen Schwyz, Glarus und Uri» der Pädagogischen Hochschule Schwyz ist ausgewertet und allfällige Anpassungen sind beschlossen.
  • Eine Auslegeordnung zu den Schulbibliotheken in Uri ist erstellt.
  • Die Stellwerktests 2.0 sind zum ersten Mal durchgeführt und ausgewertet.
  • Eine Auslegeordnung zu den Schnittstellen mit dem Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri ist gemacht.
  • Der Auftrag zur Ergänzung des Online-Lehrmittels URwegs mit Aufgabensets zur politischen Bildung ist erteilt, und ein Konzept für ausserschulische Lernorte ist erstellt.
  • Die Parlamentarische Empfehlung zur Stärkung der politischen Bildung von LR Céline Huber, Altdorf, ist unter Einschluss des Erziehungsrats beantwortet und vom Landrat behandelt.
  • Der Erziehungsrat erörtert mit allen relevanten Akteuren die schul- und stufenübergreifende Begabtenförderung im Kanton Uri.

Jahresziele 2020 weitgehend erreicht

Rückblickend zeigt sich, dass der Erziehungsrat die wichtigsten Ziele für das Jahr 2020 fast vollständig erreicht hat. Die Folgearbeiten zur Implementierung des Lehrplans 21 wurden erfolgreich weitergeführt und der Abschluss der Projektphase per 31. Juli 2021 ist aufgegleist. Das Weiterbildungskonzept für Medien und Informatik wird umgesetzt. Ebenso wie geplant in Umsetzung befinden sich die vom Erziehungsrat beschlossenen Massnahmen zur Verbesserung des Französischunterrichts im Kanton Uri. Der Bericht der Fokusevaluation «Integrative Förderung und Sonderpädagogik» wurde erarbeitet und vom Erziehungsrat behandelt. Auf Kurs ist zudem das Projekt «Revision von Schulgesetz und Schulverordnung»; gegenüber dem ursprünglich Projektzeitplan ergibt sich hier indes eine – vorab Corona-bedingte – Verzögerung im Zeitplan. Dieser liess indes von Beginn an ausreichend Raum für Erstreckungen, so dass das Ziel, dass das revidierte Schulgesetz und die revidierte Schulverordnung bis Mitte 2022 in Kraft treten können, weiterhin erreichbar bleibt.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]