Urner Pionierprojekt zur Mundgesundheit im Alter erfolgreich abgeschlossen

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(von links): Esther Pfründer, Geschäftsführerin Spitex Uri, Dr. med. dent. Thomas von Wyttenbach, Kantonszahnarzt Uri, Beat Planzer, Abteilungsleiter Amt für Gesundheit Uri, Claudia Schilter, Geschäftsleiterin Alters- und Pflegeheim Rosenberg Altdorf, und Eric Schirrmann, Geschäftsführer Labucca.

Wie steht es um die Mund- und Zahngesundheit von pflegebedürftigen Personen und wie kann man diese verbessern? Diese Fragen hat sich der gemeinnützige Verein Labucca gestellt und gemeinsam mit einer breiten Plattform an Partnern die Studie „GeriaDent“ im Kanton Uri durchgeführt.

Gemeinsam mit dem Amt für Gesundheit Uri, den Urner Pflegeheimen, der Spitex Uri, einem Zahnärzte-Pool aus dem Kanton, dem Institut für Hausarztmedizin & Community Care Luzern wurde zwischen Sommer 2018 und Herbst 2020 in diversen Pflegeheimen sowie in der Pflege zu Hause die Mundgesundheit von Pflegebedürftigen Personen im Kanton Uri untersucht.
Die Studie weist Pioniercharakter auf, da die Untersuchungen mobil und damit bei den Pflegebedürftigen vor Ort erbracht wurden. Die Studie förderte ein ambivalentes Bild zu Tage: Obwohl die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeheime zweimal täglich ihre Zähne oder ihren Zahnersatz putzt, zeigte die Untersuchung bei ihnen eine unzureichende Mundhygiene. Personen mit Zahnprothesen befanden sich dagegen in einem besseren Zustand. Insgesamt hatten die zu Hause wohnenden Personen eine bessere Mundhygiene, obwohl die meisten von ihnen ihre Zähne nur einmal täglich reinigen. Mehr als die Hälfte aller untersuchten Personen hatten unbehandelte Karies. Die im Forschungsprojekt involvierten Partner sind der Ansicht, dass es in Bezug auf die Mundpflege von pflegebedürftigen Menschen Optimierungspotenzial gibt: Insbesondere bei Pflegebedürftigen, die zu Hause wohnen, könnte gezielt Sensibilisierungsarbeit für die Thematik geleistet werden.

Was hat das Projekt insgesamt bewirkt?

Mit der Umsetzung der Studie konnte ein Überblick über die Mundgesundheit von pflegebedürftigen älteren Personen im Kanton Uri gewonnen werden. Die Urner Pflegeheime, die Spitex Uri sowie die Urner Zahnärzte konnten für die Thematik der Mundgesundheit sensibilisiert und an «einen gemeinsamen Tisch gebracht werden». Als Folge davon sind neue Formen der Zusammenarbeit zwischen den Zahnärztinnen und Zahnärzten, den Pflegeheimen und der Spitex Uri entstanden. So hat die Urner Zahnärztegesellschaft zusammen mit Labucca organisiert, dass für jedes Pflegeheim ein Zahnarzt oder eine Zahnärztin zuständig ist. Als Vorbild hierfür diente das Alters- und Pflegeheim Rosenberg in Altdorf. Der zuständige Zahnarzt oder die zuständige Zahnärztin sind Ansprechpersonen für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für das Pflegepersonal, unterstützen bei der Ausbildung des Pflegepersonals und führen eine Eintrittsuntersuchung sowie eine jährliche zahnmedizinische Kontrolle der Pflegebedürftigen durch. Die Pflegenden erhalten dadurch vor Ort Instruktionen, welche bei der Umsetzung einer guten Mundhygiene helfen. Mit dieser Massnahme kann eine wesentliche Verbesserung der Mundgesundheit von Pflegeheimbewohnerinnen und – bewohner im Kanton Uri erreicht werden.

Die Studie wurde finanziell durch die Age-Stiftung, der Prof. Otto Beisheim Stiftung und dem
Kanton Uri unterstützt. Der Bericht zur Studie kann im Internet unter
https://www.labucca.ch abgerufen werden.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]