Der Urner Regierungsrat möchte die Stimmbeteiligung junger Erwachsener fördern. Er unterstützt deshalb die Gemeinden mit finanziellen Mitteln bei der Einführung der Abstimmungsbroschüre von «easyvote». Eine erste Gemeinde setzt das Projekt bereits im kommenden Jahr um.
Die politische Bildung sowie die Partizipation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind dem Urner Regierungsrat ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund unterstützt der Kanton Uri unter anderem kommunale Kinderkonferenzen, das Urner Jugendparlament oder die Polittour des Jugendrats an der Kantonalen Mittelschule sowie am Berufs- und Weiterbildungszentrum Uri (bwz uri) mit finanziellen Mitteln.
Einfache und verständliche Sprache
Nur gerade 30 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer zwischen 18 und 25 Jahren stimmen indes ab oder wählen. Aus Studien geht hervor, dass die komplexe politische Sprache viele junge Erwachsene davon abhält, sich mit Abstimmungsthemen zu befassen oder wählen zu gehen. Um junge Erwachsene zu motivieren, sich politisch für die Gesellschaft zu engagieren und ein Verständnis für politische Prozesse zu entwickeln, hat der Dachverband der Schweizer Jugendparlamente (DSJ) deshalb vor zehn Jahren das Projekt «easyvote» initiiert. Mit der «easyvote-Broschüre» hat der DSJ ein Angebot speziell für junge Erwachsene geschaffen. Informationen zu den eidgenössischen Abstimmungsvorlagen aus dem offiziellen Abstimmungsbüchlein werden darin einfach, verständlich und neutral wiedergegeben. Die Broschüren werden vor den Abstimmungen direkt an die 18- bis 25-Jährigen verschickt. Laut Statistik lässt sich eine deutliche Zunahme der Wahlbeteiligung junger Erwachsener in Kantonen feststellen, wenn sie die «easyvote-Broschüre» als Wahl- und Abstimmungshilfe erhalten.
Milizsystem stärken
Der Regierungsrat hat nun beschlossen, die Gemeinden bei der Einführung der Abstimmungsbroschüre finanziell zu unterstützen. «Wir möchten damit ein weiteres Zeichen setzen, um die Beteiligung junger Erwachsener am politischen Leben zu fördern», sagt Bildungs- und Kulturdirektor Beat Jörg. «Damit können wir unser Milizsystem stärken.» Mit Altdorf wird bereits im kommenden Frühjahr eine erste Urner Gemeinde die Abstimmungsbroschüre versenden. «Junge Erwachsene beteiligen sich weit unterdurchschnittlich an Wahlen und Abstimmungen», sagt Urs Kälin, Gemeindepräsident von Altdorf. «Das möchten wir ändern. Dafür braucht es altersgerechte, leicht verständliche Informationen zu den Abstimmungsvorlagen.»[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]