Bern (ots) – Der Vorstand von Travail.Suisse, dem unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, hat an seiner Sitzung vom 9. Dezember 2015 ohne Gegenstimme beschlossen, die Arbeiten zur Lancierung einer Volksinitiative für einen bezahlten Vaterschaftsurlaub an die Hand zu nehmen. Über die Lancierung entscheiden wird die Delegiertenversammlung Ende April 2016.
Der Vorstand von Travail.Suisse hat nach der gescheiterten parlamentarischen Initiative für einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von 10 Tagen von Nationalrat Candinas über das weitere Vorgehen entschieden, damit dem Anliegen für einen angemessenen Vaterschaftsurlaubs zum Durchbruch verholfen werden kann. Der Vorstand von Travail.Suisse stellt fest, dass im Parlament keine Mehrheit für das breit getragene Anliegen aus der Bevölkerung besteht. Bereits vor dem Vorstoss Candinas scheiterten mehrere Anläufe dazu im Parlament. Das Ergreifen einer Volksinitiative ist deshalb der logische Schritt. Die Stimmberechtigten müssen darüber entscheiden können. Mit einer Volksinitiative hat die Bevölkerung die Möglichkeit, dem Anliegen endlich zum Durchbruch zu verhelfen.
Der Vaterschaftsurlaub ist ein echtes Bedürfnis: Das hat unter anderem die repräsentative Umfrage gezeigt, die Travail.Suisse im Spätsommer dieses Jahres durchgeführt hat. 80 Prozent der Stimmberechtigten sind dafür, dass Väter nach der Geburt eines eigenen Kindes einen gesetzlichen Anspruch auf einen bezahlten Vaterschaftsurlaub haben. Heute wird den meisten Vätern höchstens ein freier Tag gewährt. Nur wenige Unternehmen sehen einen Urlaub von 10 Tagen vor. Und ganz rar sind jene, die einen echten Vaterschaftsurlaub von mindestens 20 Arbeitstagen anbieten.
Der Vorstand von Travail.Suisse will deshalb eine Volksinitiative lancieren. Er hat die Geschäftsleitung mit der Vorbereitung einer Volksinitiative für einen Vaterschaftsurlaub von 20 Arbeitstagen beauftragt. Gleichzeitig werden die 11 Mitgliedsverbände von Travail.Suisse eingeladen, die Volksinitiative zu unterstützen. Parallel werden weitere Verbände und Organisationen ausserhalb von Travail.Suisse für eine Unterstützung der Volksinitiative angefragt. Es ist das erklärte Ziel von Travail.Suisse, mehrere Organisationen aus der Zivilgesellschaft in einer breiten Allianz vereinen zu können. Zusammen mit diesen Organisationen soll die Initiative dann Anfang Mai 2016 gestartet werden. Definitiv über die Lancierung der Initiative zum Vaterschaftsurlaub entscheiden wird die Delegiertenversammlung von Travail.Suisse Ende April des nächsten Jahres.[content_block id=29782 slug=ena-banner]