Verlagshaus am Friesenberg Vom armen Waisenkind zum respektierten Jazzmusiker Das Buch über den Zürcher Jürg Grau ist mehr als eine Weihnachtsgeschichte

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Das Buch über den Zürcher Jazzmusiker Jürg Grau

Das Buch über den Zürcher Jazzmusiker Jürg Grau

Zürich (ots) – Ein hübsches Bubengesicht und drei brennende Kerzen zierten das Titelbild des Frauenmagazins Annabelle an Weihnachten 1956 – und sonst nichts. Der Junge »Mäni« aus dem Film Oberstadtgass des Schweizer Regisseurs Kurt Früh war schweizweit derart bekannt, dass es weder Schlagzeilen bedurfte, noch prominenter Namen.Das Buch »Schattierungen von Grau – Hommage an eine Zürcher Persönlichkeit« beschreibt den Weg des damaligen Kinderstars Jürg Grau zum erwachsen Stadtarchitekten und Jazzmusiker, der am 20. März 2007 im Alter von 63 Jahren verstorben ist.

»Er war ein besonders angenehmes Kind, das seine Arbeit als kleiner Schauspieler sehr ernst nahm, aber ganz und gar nicht überwertete«, schreibt die letztes Jahr verstorbene Susanne Trachsler-Lehmann über den damals 12 jährigen Kinderstar Jürg Grau. Susanne Trachsler war die Script-Supervisorin von Kurt Früh und betreute jeweils gleichzeitig die Kinder auf dem Set. Sie sinniert auch darüber, warum aus dem begabten Kind letztlich kein Schauspieler geworden ist. Ihre Erinnerungen sind in diesem schönen Lese- und Bilderbuch festgehalten, das soeben in der 2. Auflage herausgekommen ist. Zusammen mit den Erinnerungen von 37 weiteren Persönlichkeiten aus Kultur, den Medien und der Politik.

„Ohne ihn wäre Zürich in den letzten Jahrzehnten ärmer gewesen, und ohne ihn und seine Initiative gäbe es den heute so erfolgreichen Jazzclub Moods nicht“, schreibt denn auch der Zürcher alt-Stadtpräsident Elmar Ledergerber in seinem Vorwort.

Freundinnen, Kollegen und Wegbegleiter von Jürg Grau haben ihre Erinnerungen in Texten, Briefen und Gedichten festgehalten. Unter anderen der Schriftsteller Franz Hohler, die Jazzpianistin Irène Schweizer, der Politologe Claude Longchamp, der Schriftsteller Beat Brechbühl, der Landschaftsarchitekt Stefan Rotzler, die Sängerin La Lupa, der Jazzredaktor von Schweizerradio SRF Kultur, Peter Bürli, und die Architektin Tilla Theus.

„Schattierungen von Grau“ ist der Versuch, das Wesentliche dieses aussergewöhnlichen Menschen zu erfassen – und der Nachwelt zu erhalten, sagt seine langjährige Partnerin, die Herausgeberin Charlotte Heer Grau. Der renommierte Jazzkritiker Christian Rentsch hält in seiner Kritik im Jazzmagazin Jazz’n’More fest: »Perfekt in Inhalt, Form und Aufmachung, aber dank der sichtbaren Fadenbindung anstelle eines festen Buchrückens so, als wäre das ganz allerletzte Wort noch lange nicht gesprochen.« – Reich illustriert mit Fotos vom Film Oberstadtgasse von Kurt Früh aus den 50er-Jahren, Bildern aus der Zürcher Jazzszene und Karikaturen aus der Hand von Jürg Grau. »Schattierungen von Grau – Hommage an eine Zürcher Persönlichkeit« 2013, 2. Auflage, – ISBN 978-3-033-03926-1, Sfr. 39.00

Oberstadtgass auf 3Sat am 6. Dezember 2013/ 16.15 Uhr. www.graugroove.ch

Dieser Beitrag wurde am von unter kultur allgemein, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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