Was für Besonderheiten bringt die Seebühne für Sie als Tänzerin mit?
Natürlich gibt es Schwierigkeiten, wie der rutschige Boden, der künstliche Regen und die schweren Kostüme. Aber ich denke, wir haben das Beste aus diesen Umständen gemacht, sodass gerade die Besonderheiten zu unserer Stärke in den Choreographien wurden. Wir haben viel trainiert und von Show zu Show wird man auch selbstbewusster, trotzdem müssen wir durchgehend aufmerksam sein, gerade weil sich die Wetterumstände immer ändern können. Das ist aber gerade das Schöne an der Seebühne: Wir tanzen praktisch mit der Natur und jede Nacht bringt etwas Neues mit sich. Auf der Seebühne zu tanzen, ist jedenfalls eine einzigartige Erfahrung.
Tragen Sie besondere Kostüme?
Ja, im vierten Akt zum Beispiel tragen wir Capes, die ziemlich schwer sind. Das muss aber so sein, damit die Capes sich nicht in alle Richtungen bewegen, wenn es zum Beispiel windet oder regnet. Wir haben auch bestimmte Schuhe, die sicher und komfortabel sind. Während dem „Wassertanz“ werden unsere Kostüme durch das Wasser extrem schwer. Aber diese Herausforderung, richtig gegen das Wasser ankämpfen zu müssen, gibt mir Energie und macht Spaß.
Für den seltenen Fall, dass das Wasser einmal außergewöhnlich kalt sein würde, hätten wir Neoprenanzüge, die wir unter den Kostümen anziehen können. Das war bis jetzt aber noch bei keiner Show der Fall. Während den Proben war das Wetter manchmal sehr heiß, da mussten wir Sonnenhüte tragen, um uns zu schützen.
Gab es einen gefährlichen Moment?
Da die Bühne verschiedene Ebenen hat und sich die Karten manchmal bewegen, müssen wir immer aufpassen, wenn wir auf und ab rennen, vor allem wenn es rutschig ist. Ich bin einmal ausgerutscht, aber das war eher lustig als schmerzhaft. Außerdem bekommen wir nach den nassen Shows sofort Handtücher, um uns abzutrocknen. Generell gibt man hier gut Acht auf unsere Gesundheit.
Was ist Ihre Lieblingsszene?
Unser größter Part ist der „Wassertanz“. Wir haben am längsten dafür trainiert und er ist sicher der schwierigste von allen. Gerade weil er so viel Kraft von uns abverlangt, ist er mein Lieblingstanz. Die Karten der Bühne bilden ja verschiedene Höhenebenen. Ich tanze auf der untersten Ebene und stehe bis zum Bauch im Wasser. Das ist anstrengend, aber mir gefällt es, dass der Tanz so energisch und mitreißend ist. Das ist ein toller Adrenalinschub.
Sie tanzen momentan beinahe jeden Abend bei der Carmen-Aufführung mit. Sind Sie noch nervös vor den Shows?
Natürlich bin ich immer etwas aufgeregt, aber eher in motivierender Art und Weise. Ich bin nicht ängstlich, sondern etwas nervös, weil ich immer mein Bestes geben möchte, sodass wir alle eine Performance ablegen, die dem Publikum gefällt. www.bregenzerfestspiele.com/de[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]