In der Schweiz werden jährlich über 1.5 Milliarden Eier konsumiert und gerade jetzt in der Osterzeit nimmt deren Konsum massiv zu. Über 50 % der in der Schweiz verkauften Eier stammen dabei aus dem Ausland, vor allem aus der EU. Während in der Schweiz das Käfighaltungsverbot seit dem 01.01.1992 gilt, ist der Import von Eiern aus Käfighaltung weiterhin erlaubt. Zwar gilt auch in der EU das Verbot der konventionellen Käfighaltung seit 2012, dennoch ist es in der EU weiterhin möglich, bis zu 40 Tiere in „ausgestalteten“ Käfigen zu halten. Dabei sind z.B. Sitzstangen und ein Nest vorgeschrieben. Mit gerade einmal 750 cm2 Platz sind diese Käfige jedoch kaum besser als konventionelle Legebatterien. Ausserdem gibt es in der EU keine gesetzlichen Höchstbestände pro Betrieb für Legehennen. Als Folge davon gibt es EU-Betriebe, die bis zu 100‘000 Legehennen halten, in der Schweiz liegt der Höchstbestand pro Betrieb bei 18‘000.
Drei Haltungsarten von Legehennen
Bei der Haltung von Legehennen in der Schweiz wird zwischen drei verschiedenen Haltungsarten unterschieden, die man vom Erzeugercode auf dem Ei herauslesen kann: Bio (0), Freilandhaltung (1) sowie Bodenhaltung (2). Diese Codierung wird streng überwacht.
Des Weiteren müssen alle Hühnereier, die nicht direkt vom Produzenten an den Endverbraucher abgegeben werden, mit dem Herkunftsland gestempelt sein. Wenn sie aus einer Käfighaltung stammen, sollten die Eier mit „In der Schweiz nicht zugelassener Käfighaltung“ angeschrieben sein. Der Name und die Adresse des Produzenten, der Detailpreis sowie das Verkaufsdatum müssen ebenfalls vorhanden sein. Wenn ein Legedatum angegeben ist, muss es deutlich als solches gekennzeichnet sein.
Worauf Konsumentinnen und Konsumenten achten sollten
Bei Importeiern ist darauf zu achten, dass sie aus artgerechter Haltung stammen. Bei verarbeiteten Eiern fehlt jedoch generell eine Kennzeichnung. Anders als bei unverarbeiteten, frischen Eiern muss nicht über die Haltungsform informiert werden, wenn Eier als Zutat in Nudeln und ähnlichem verarbeitet wurden, im Restaurant serviert oder gefärbt verkauft werden. Das Ziel für VIER PFOTEN bleibt eine verpflichtende Kennzeichnung, die transparent macht, welche Art von Eiern in Produkten verwendet wird.
Billige Eier auf Kosten der Tiere
Eine tiergerechte Haltung kostet. Deshalb gilt: Einsparungen werden am schwächsten Glied der Kette vorgenommen, nämlich beim Tier. Auf Kosten der Tiere werden billige Eier angeboten, die aus tierquälerischer Intensivtierhaltung stammen. Wenn Sie wissen möchten, wo das Huhn lebt, von dem die Eier in Ihrem Kühlschrank stammen, können Sie die Produzenten-Nummer auf der Seite der EI AG (www.eiag.ch) eingeben.
Wenn Sie also mit gutem Gewissen Eier kaufen wollen, achten Sie auch in der Schweiz darauf, dass die Eier aus einer Freilandhaltung stammen.