Heute tritt die im Dezember 2014 veröffentlichte Regelung der niederländischen Regierung in Kraft, derzufolge ab dem 15. September 2015 sämtliche Wildtiere in holländischen Zirkussen gesetzlich verboten sind. Vorangegangen sind jahrelange Bemühungen des Tierschutzbündnisses “Wilde Dieren de Tent Uit“, welches von VIER PFOTEN und anderen grossen Tierschutzorganisationen getragen wird.
Damit sind die Niederlande ein weiteres Land in Europa, welches das Mitführen von nicht domestizierten Tierarten in Zirkussen beendet. Am heutigen Tag des Inkrafttretens befinden sich in niederländischen Zirkussen noch sechs Elefanten, drei Tiger und zwei Zebras. Die Vertreter des Tierschutzes haben angeboten, Lösungen bezüglich der Unterbringungen der verbliebenen Tiere zu finden. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN nimmt die positive Entwicklung in den Niederlanden zum Anlass, um vom schweizerischen Parlament eine entsprechende Verbotsregelung einzufordern.
Wildtiere gehören nicht in den Zirkus
Es ist wissenschaftlich belegt, dass Elefanten, Tiger und andere Tierarten in Zirkussen nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden können. Insbesondere Wildtiere leiden in Zirkussen unter extremen Bewegungsmangel, ständigen Ortswechseln und langen Transportzeiten. Julie Stillhart, Länderchefin bei VIER PFOTEN Schweiz: „Wir gratulieren der niederländischen Regierung zu ihrem konsequenten Handeln. Gleichzeitig appellieren wir an das Schweizer Parlament, ein entsprechendes Verbot auch in der Schweiz durchzusetzen.“
Die Schweiz im Hintertreffen
Mit den Niederlanden haben nun bereits 20 europäische Staaten das Mitführen von Wildtieren eingeschränkt oder verboten. Damit gerät die Schweiz in Europa mehr und mehr ins Hintertreffen und stellt inzwischen ein Schlusslicht beim Schutz von Wildtieren in fahrenden Zirkussen dar. „Zwar ist es so, dass immer mehr einheimische Zirkusse ihre Verantwortung den Tieren gegenüber von selber wahrnehmen und keine Wildtiere mehr mitführen. Damit die Schweizer Zirkusse in Zukunft aber definitiv ohne Wildtiere auf Tournee gehen, fordern wir das Parlament zum Handeln auf“, so Stillhart.
Über VIER PFOTEN Schweiz – „Beweg dich – Beweg was!“
Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN setzt sich für eine Welt ein, in der Menschen Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen. Mit nachhaltigen Kampagnen fordert VIER PFOTEN artgemässe Lebensbedingungen für Nutz-, Heim- und Wildtiere. Bären und Grosskatzen aus katastrophaler Haltung finden in den VIER PFOTEN Schutzzentren ein tiergerechtes Zuhause. Orang-Utan-Waisen werden in der VIER PFOTEN Waldschule auf ein Leben in Freiheit vorbereitet. Die Streunerhilfe kastriert jährlich tausende Strassenhunde und -katzen in ganz Europa; die Tiernothilfe rettet Tiere in Krisengebieten. VIER PFOTEN wurde 1988 von Helmut Dungler in Wien gegründet. Das Schweizer Büro unter der Leitung von Julie Stillhart ist eine von weltweit 11 Niederlassungen und feiert in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen. Die Kampagne „Beweg dich – Beweg was!“ soll auf die Missstände von Grosskatzen aufmerksam machen. http://www.beweg-was.ch/[content_block id=29782 slug=ena-banner]