Der Kanton Luzern eröffnet den Park der Villa Senar in Weggis. Damit wird ein politisches Versprechen eingelöst. Ein bedeutender Ort für Architektur, Musik und Kultur wird als neuer Originalschauplatz des Museum Luzern zugänglich, und auch Teil des laufenden Kantonsjubiläums LU222.
Ab dem 15. Mai ist der Park der Villa Senar in Weggis öffentlich zugänglich. An der ehemaligen Wirkstätte des Komponisten Sergei Rachmaninow ist künftig ein Stück Musik- und Baugeschichte des 20. Jahrhunderts erlebbar. Die Anlage verbindet Architektur, Kunst und Natur zu einem einzigartigen Ensemble. Regierungsrat Armin Hartmann erklärt: „Mit der Öffnung des Parks halten wir ein politisches Versprechen.“ Die Bevölkerung erhält Zugang zu einem bedeutenden Kulturgut. „Das war 2022 das Ziel beim Kauf der Villa durch den Kanton Luzern“, so der Bildungs- und Kulturdirektor.
Ein Park mit Vielfalt und Weitblick
Der Park der Villa Senar ist ein Denkmal der Gartenkunst und der Zentralschweizer Architektur. Er entstand in den 1930er-Jahren als Refugium von Sergei Rachmaninow, der nach dem Exil hier eine künstlerische Heimat fand. Der Komponist plante mit, liess das Gelände modellieren, die Uferfelsen sprengen und eine 180 Meter lange Promenade anlegen. Die Gartengestalter Bernhard Murbach und Fritz Dové setzen ihre Vision um: L-förmige Rasenflächen, Terrassen, eine gläserne Gartenhalle und eine bewachsene Pergola bilden den Übergang zur Landschaft. Der Park verbindet geschwungene Wege, gezielte Pflanzungen und weite Sichtachsen mit der klaren Formsprache des Neuen Bauens. Die botanische Vielfalt reicht von Zypressen bis zu Tulpenbäumen. Julie Dové, Landschaftsarchitektin und an der Sanierung beteiligt, sagt: „Die Vielfalt ist bis heute erhalten – ein lebendiger Garten mit Geschichte.“ Die Lage auf dem Felsen von Hertenstein eröffnet eindrucksvolle Blicke auf See und Berge.
Schauplatz von Museum Luzern
Die Villa Senar ist einer von neun neuen Originalschauplätzen des Museum Luzern. Gemeinsam erzählen sie die Geschichte des Kantons aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Villa Senar steht beispielhaft für das Neue Bauen in der Schweiz und für das musikalische Erbe Rachmaninows. Das Gebäudeensemble ist vollständig erhalten, inklusive Mobiliar. Seit 2018 stehen Villa, Nebengebäude und Park unter Denkmalschutz. Als Ergänzung zu den buchbaren Führungen durch die Villa und den ausgewählten Konzerten und Veranstaltungen der Serge Rachmaninoff Foundation gibt es künftig auch Vermittlungsangebote des Museum Luzern. Tanja Warring, Direktorin des Museum Luzern: «Hier, wo Rachmaninow den Blick über den See schweifen liess, wird Geschichte lebendig. Der Park erzählt von Sehnsucht, Stil und einem feinen Gespür für Form und Klang.» Am 23. Mai startet das Museum Luzern eine Familienaktion, bei der alle Schauplätze im Kanton auf einer Kleberjagd erkundet werden können – auch der Park der Villa Senar. Und auch im Rahmen des laufenden Kantonsjubiläums «LU222» gibt es Angebote: Am 6. Juli findet unter dem Titel «Musik trifft Architektur» ein Spaziergang durch den Park statt – geführt von Denkmalpfleger Stephan Steger und einem Experten der Serge Rachmaninoff Foundation.
Öffnungszeiten und Anreise
Ab dem 8. Mai ist der Park jeweils von Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Und ab Juni lädt das Terrassencafé bei schönem Wetter jeweils am Sonntag von 13 bis 17 Uhr zum Verweilen. Die Villa selbst kann nicht individuell besichtigt werden; Führungen der Serge Rachmaninow Stiftung sind jedoch buchbar (Tickets erforderlich). Auf dem Gelände stehen keine Parkplätze zur Verfügung. Am bequemsten gelangt man mit dem Schiff nach Weggis und von dort weiter mit dem Lidobus. Alternativ lässt sich die Villa auch zu Fuß ab Hertenstein in ca. 20 Minuten erreichen.
Anhang
Bild 1 : Villa Senar mit dem großzügigen Park vom See aus (Serge Rachmaninow Stiftung)
Bild 2 : Der Park Villa Senar: Denkmal der Gartenkunst und der Zentralschweizer Architektur