Vom Sackmagazin zum Kunstlager: Werkmatt Uri wird durch Verkauf von historischem Wahrzeichen aufgewertet

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Werkmatt Uri

Der Kanton Uri hat das ehemalige «Sackmagazin» des Architekten Robert Maillart an Christoph J. Hürlimann aus Zug verkauft. Der Käufer besitzt bereits das benachbarte «Silomagazin» des Architekten Eduard Züblin und wird in den beiden denkmalgeschätzten Gebäuden verschiedene Sammlungen von Kunstobjekten aufbewahren und präsentieren. Damit erfahren sowohl die historisch bedeutsamen Gebäude wie auch das gesamte Areal «Werkmatt Uri» eine wertvolle Aufwertung.

Bereits seit letztem Jahr ist Christoph J. Hürlimann im Besitz des ehemaligen eidgenössischen Getreidesilos des Architekten Eduard Züblin. Nun hat er vom Kanton Uri ebenfalls das ehemalige Sackmagazin des Architekten Robert Maillart erworben. Christoph J. Hürlimann aus Zug ist im Kanton Uri unter anderem auch als Initiant der privaten «Stiftung Kunstdepot» mit Sitz in Göschenen bekannt. Er will die beiden historisch wertvollen Gebäude in der «Werkmatt Uri» zu einem Treffpunkt für kulturelle, künstlerische und gesellschaftliche Nutzungsformen entwickeln.

Anlässlich einer Medienorientierung zusammen mit Regierungsrat Urban Camenzind vom 1. Juli 2019 gab Christoph J. Hürlimann einen Einblick in seine Pläne: «Meine Vision ist die Errichtung eines ‹Weges der Kunst› im Kanton Uri. Dieser soll beim Haus für Kunst Uri in Altdorf beginnen, sich fortsetzen zum ‹Kunstsilo und Kunstlager Altdorf› in der Werkmatt Uri, über das ‹Kunstdepot Göschenen› führen und den Abschluss im Museum ‹Sasso San Gottardo› auf dem Gotthardpass finden. Mit dem Kauf des ehemaligen Sackmagazins ist diese Vision ein Stück näher gerückt.» Die Baudenkmäler in der Werkmatt Uri sollen dafür auch regelmässig für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das von Robert Maillart entworfene ehemalige «Sackmagazin» mit Baujahr 1912 kann dadurch in seinem historischen Wert erhalten bleiben. Der Schweizer Architekt gehörte zu den weltweit führenden Betoningenieuren seiner Zeit und entwickelte das ohne Unterzüge auskommende Pilzdeckensystem, welches die Konstruktion von grossvolumigen Lagergebäuden revolutionierte. Das Gebäude in der «Werkmatt Uri» dürfte zusammen mit dem Belmag-Lagerhaus in Zürich das weltweit älteste noch erhaltene, in diesem System erstellte Gebäude sein.

Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind zeigt sich über den Verkauf erfreut: «Für den Kanton Uri ist der Kauf des Gebäudes durch Christoph J. Hürlimann ein Glücksfall. Eine intensive wirtschaftliche Nutzung im heutigen Sinne ist im denkmalgeschützten Gebäude nicht realisierbar. Umso mehr freut es mich, dass das Gebäude in seinem historischen Wert erhalten werden kann und gleichzeitig für eine wertvolle Belebung und Aufwertung des gesamten Areals «Werkmatt Uri» beiträgt».

Christoph Hürlimann lädt die Öffentlichkeit ein, sich anlässlich einer öffentlichen Ausstellung mit Werken von indischen Künstler, z. B. von Riyas Komu, dem Mitbegründer der Kochi-Muziris Biennale in Indien, ein Bild zu machen. Die Türen stehen am Freitag, 12. Juli 2019 von 17.00 bis 20.00 Uhr und am Sonntag, 14. Juli 2019 von 11.00 bis 16.00 Uhr für alle Interessierten offen.

«Werkmatt Uri»

Die «Werkmatt Uri» im Gebiet Eyschachen südwestlich des künftigen Kantonsbahnhofs Altdorf ist eine der letzten grossen Landreserven im Urner Talboden. Das 12 Hektaren umfassende Areal liegt zwischen den Bahngleisen der SBB und der Gotthardautobahn A2. Innerhalb des «Entwicklungsschwerpunkts Urner Talboden» hat das Areal zusätzliches Potenzial für Industrie, Gewerbe und Dienstleister. Die öffentliche Hand entwickelt das Gebiet zwischen dem Kantonsbahnhof und dem neuen Autobahn-Halbanschluss Altdorf Süd. Neben dem Verkauf der beiden denkmalgeschützten Objekte an Christoph J. Hürlimann hat der Kanton Uri auch bereits eine erste Baulandparzelle an die Firma Kässbohrer Schweiz AG verkauft. Weitere Infos unter: www.werkmatt-uri.ch

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