Nach Vierwaldstättersee, Sempachersee und Hallwilersee sind jetzt Rotsee und Baldeggersee dran: Im Rahmen des «Projet Lac» wurden sie diesen September befischt. Die gesammelten Daten zeigen beispielsweise, was für Fische in den beiden Gewässern leben und wie das Ökosystem See aussieht. Der Fischbestand wird mit einer schweizweit standardisierten Methode erhoben. Resultate werden nächsten Sommer erwartet.
Fast zwei Drittel der einheimischen Fischarten sind vom Aussterben bedroht. Um die Artenvielfalt zu schützen und zu fördern, werden seit 2010 alle grösseren Schweizer Seen mittels einer standardisierter Methode des «Projet Lac» befischt. Das «Projet Lac» ist ein Forschungsprojekt des Wasserforschungsinstituts Eawag. Im Jahr 2014 wurde bereits der Vierwaldstättersee und 2018 der Sempachersee mit dieser Methode befischt. Das Grenzgewässer Hallwilersee wurde unter Federführung des Kantons Aargau bereits zweimal untersucht. In diesem Jahr hat der Kanton Luzern den Auftrag für den Rotsee und den Baldeggersee erteilt, eine Ersterhebung der Fischfauna durchzuführen. In der Woche vom 18. bis 22. September 2023 fanden die Befischungen auf den beiden Seen statt.
Die Bedeutung der Erhebung
Das Ziel des «Projet Lac» ist die Erhebung der vorhandenen Fischarten, Populationsstrukturen und des fischökologischen Seezustandes. Dabei stehen nicht nur die wirtschaftlich interessanten Fischarten im Vordergrund, sondern alle Arten, welche im See vorkommen. Um das Ökosystem See und seine Artenvielfalt schützen und erhalten zu können, muss der Ausgangszustand bekannt sein. In Zukunft können die Resultate der aktuell laufenden Ersterhebung als Vergleich für die Entwicklung der Fischartenzusammensetzung in den Seen dienen. Sie bilden zudem eine wichtige Datenbasis für weitere wissenschaftliche Forschungen, insbesondere im Bereich Artenschutz und Fischbestandsmanagement.
Ergebnisse werden im Sommer 2024 erwartet
Die Feldarbeiten wurden von Mitarbeitenden der beiden Fachbüros Aquabios GmbH und Teleos Suisse Sàrl durchgeführt, welche auf die sogenannte «Projet Lac» Methode spezialisiert sind. Die Fischbiologen haben beide Seen mit speziellen Netzgerätschaften und mithilfe der Elektrofischerei befischt. Die standardisierte Methode erfasst dabei alle Teillebensräume der Seen (Ufer, offenes Wasser, verschiedene Tiefen) und erlaubt einen Vergleich mit dem gesamten EU-Raum.
Die Schlussberichte mit den Resultaten für den Rotsee und den Baldeggersee werden im Sommer 2024 erwartet und publiziert.
Strategiereferenz
Diese Botschaft/Massnahme dient der Umsetzung des folgenden Leitsatzes in der Luzerner Kantonsstrategie: Luzern steht für Nachhaltigkeit
Anhang
Bild 1: Mit einem Vertikalnetz werden alle Schichten bis auf den Seegrund erfasst. Die Forscher holen das Netz am Morgen aus dem Baldeggersee.
Bild 2: Eine Felche wurde aus dem Baldeggersee gefischt.
Bild 3: Zwei Vertikalnetze auf dem Rotsee.
Bild 4: Eine Rotfeder aus dem Rotsee wird vermessen und protokolliert.[content_block id=45503 slug=unterstuetzen-sie-dieses-unabhaengige-onlineportal-mit-einem-ihnen-angesemmen-erscheinenden-beitrag]