WhatsAnalyzer – App zum Analysieren von WhatsApp-Chats

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WhatsAnalyzer

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Über die Feiertage laufen nicht nur die Öfen heiß – oft auch die Handys. Es wird gechattet mit Familie und Freunden und viele Menschen nutzen hierfür den Kurzmitteilungsdienst WhatsApp. Aber wie genau kommunizieren wir in einer Gruppe via WhatsApp?

Wie viele Nachrichten wurden in einem WhatsApp-Gruppenchat geschrieben? Wer schickt die meisten Bilder, wer beteiligt sich kaum an Unterhaltungen und wer antwortet einer bestimmten Person am häufigsten? Für diese und weitere Fragen gibt es jetzt eine Antwort, dank „WhatsAnalyzer“ von Anika Schwind und Michael Seufert von der Informatik der Uni Würzburg.

Die beiden Informatiker Anika Schwind und Michael Seufert arbeiten am Lehrstuhl für Kommunikationsnetze des Instituts für Informatik und interessieren sich für Internetanwendungen und Kommunikationsnetze der Zukunft. Mit dem Projekt „WhatsAnalyzer“ wollen sie herausfinden, wie über WhatsApp kommuniziert wird und wie sich dadurch das Kommunikationsverhalten im Internet geändert hat.

„Durch das Smartphone und Mobile-Messaging-Applications wie WhatsApp werden im Internet nicht mehr nur Nachrichten in immer kürzeren Abständen verschickt, sondern diese müssen in Gruppenchats auch gleichzeitig an viele Empfänger ausgeliefert werden“, sagt Michael Seufert. Die alten Kommunikationsmodelle berücksichtigen diese Gruppenkommunikation nicht und müssen deshalb erneuert werden. „Nur mit genauen Modellen kann man abschätzen, ob und welche neuen Technologien helfen können, um das Internet an die veränderten Anforderungen anzupassen“, sagt Seufert.

Drei einfache Schritte

Laut Seufert könnte in Zukunft etwa die Funkübertragung via Bluetooth, Ad hoc WLAN, oder NFC (Nahfeldkommunikation) eine Rolle spielen, wenn Gruppenmitglieder im selben Raum sind. „Oder aber Mechanismen im Bereich Caching/Information-Centric Networking, wenn die gleiche Datei an viele Leute gesendet werden muss“, sagt Seufert.
In nur drei einfachen Schritten können WhatsApp-Nutzer die Zukunft der Kommunikation ein Stück weit mitgestalten, indem sie die Wissenschaftler mit ihren anonymisierten Daten versorgen. Zudem bekommt jeder Teilnehmer selbst umgehend eine statistische Auswertung eines WhatsApp-Chats.

Das Vorgehen ist simpel: In WhatsApp den gewünschten Chat in der Übersicht auswählen, lange auf ihn drücken (oder eine Wischgeste nach links ausführen), „Chat per E-Mail senden“ wählen und „ohne Medien“ anklicken. Danach einfach whatsanalyzer@uni-wuerzburg.de im Adressfeld des Mailprogramms eingeben und innerhalb weniger Minuten bekommt man eine E-Mail mit dem Link zur eigenen Chat-Auswertung.

Datensicherheit spielt große Rolle

Datensicherheit spielt hierbei eine wichtige Rolle. „Jeder Chat wird, sobald er eingegangen ist, automatisch anonymisiert und nur in dieser Form gespeichert“, sagt Anika Schwind. Das bedeutet: Die Namen der Chat-Teilnehmer werden durch Kürzel (z.B. User1) ersetzt, der Inhalt der einzelnen Nachrichten wird gelöscht und ausschließlich die Anzahl der geschriebenen Zeichen und der Sendezeitpunkt gespeichert: „So wird sowohl die Privatsphäre des Senders als auch die aller Chat-Teilnehmer gesichert“, sagt die Informatikerin.

Auf der Weihnachtsfeier der Fachschaft Mathematik/Informatik wurde die Web-Anwendung zum ersten Mal mit einer kleinen Werbeaktion der Öffentlichkeit präsentiert. Im Laufe des Abends besuchten dabei rund 100 Interessierte die WhatsAnalyzer-Homepage www.whatsanalyzer.de und ließen Chats auswerten, was laut Schwind und Seufert für „reichlich Gesprächsstoff über den ganzen Abend“ sorgte.

Die Statistiken, die der Nutzer empfängt, umfassen Werte zur Beteiligung der einzelnen Mitglieder an der Gruppendiskussion, welche Nutzer beispielsweise dazu neigen, immer das letzte Wort haben zu wollen, und geben einen ersten Eindruck davon, wer der „digitale Platzhirsch“ in der Diskussion via WhatsApp ist.

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Über Leonard Wüst

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