Die Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Uri hat den Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2021/2022 erarbeitet und publiziert. Der Jahresbericht legt in neun Kapiteln den Stand und die Entwicklung der wesentlichen Bereiche der Urner Volksschule dar.
Die Gesamtschülerzahl in Uri hat im Vergleich zum Vorjahr von 3’783 auf 3’814 zugenommen. Nach zwei Jahrzehnten mit sinkenden Schülerzahlen scheint die Talsohle damit durchschritten zu sein. «Die Zahlen für den ganzen Kanton sollen aber nicht davon ablenken, dass sich die Situation in den Gemeinden sehr unterschiedlich präsentiert», sagt Regierungsrat Beat Jörg, Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Uri. So hat die Zahl der Abteilungen wider Erwarten von 214 im Schuljahr 2020/2021 auf 211 im Schuljahr 2021/2022 abgenommen. Das liegt vor allem daran, dass an einer Schule aufgrund der sinkenden Schülerzahlen die Abteilungen der Primarschule nun in Zweijahrgangsklassen geführt werden.
Anstieg in der Sonderpädagogik
71 Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf besuchen den Unterricht in der Regelschule. In ausserkantonalen Einrichtungen wurden 27 Schülerinnen und Schüler beschult, und 40 Schülerinnen und Schüler besuchten die Sonderschule Uri. In Bezug auf die Gesamtschülerzahlen im Volksschulbereich liegt der Anteil der Sonderschulungen bei 3,6 Prozent (Vorjahr: 3,2 Prozent). Obschon dieser Anteil in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen ist, liegt er immer noch deutlich unter dem nationalen Wert von 4,2 Prozent.
Diese Entwicklung macht sich auch beim Schulpsychologischen Dienst (SPD) bemerkbar. Im Vorjahr war ein aussergewöhnlicher Fallanstieg von 26 Prozent verzeichnet worden, was sicherlich auch der Pandemie geschuldet war. Im Berichtsjahr sind es nach wie vor Kinder und Jugendliche mit Verhaltensbeeinträchtigungen, welche die schulischen Fachpersonen vor grosse Herausforderungen stellen und den SPD in engmaschige Beratungsaufträge und Begleitungen involvieren.
Massnahmen zur Unterstützung der Schulen
Der Umgang mit den unterschiedlichen Voraussetzungen der Schülerinnen und Schüler (insbesondere bei Verhaltensauffälligkeiten) ist nach wie vor eine der grossen Herausforderungen der Volksschule. Die Bildungs- und Kulturdirektion – vorab das Amt für Volksschulen und der Schulpsychologische Dienst – unterstützen die Schulen so gut als möglich: sei es in der Fallarbeit, im Austausch im gemeindeübergreifenden Integrationsnetzwerk oder auch via Beizug von Fachpersonen. Eine weitere wertvolle Unterstützung ist die Organisation und Durchführung der Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer. Diese leistet einen wichtigen Beitrag zur Qualität der Urner Volksschule. Mit rund 1’400 Erstanmeldungen von Urner Lehrperson für das Kursprogramm wurde hier ein neuer Allzeitrekord aufgestellt.
Schulen erfreulich krisenfest
Wenig überraschend gab es im Zuge der Krise in der Ukraine auch im Bereich des Deutschunterrichts für Fremdsprachige eine Zunahme. Im Berichtsjahr wurden 307 Kinder (Vorjahr: 283) in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterrichtet. Der Kanton unterstützt die Gemeinden bei der Finanzierung der entsprechenden Lektionen in Form der DaZ-Pauschale, die auch für Schülerinnen und Schüler mit Schutzstatus S gewährt wird. Die Aufnahme der Status-S-Schülerinnen und -Schüler stellte die Schulen indes generell vor eine grosse Herausforderung. Innerhalb von wenigen Wochen mussten im Frühling 2022 rund 50 schulpflichtige Schutzsuchende aus der Ukraine in die Urner Volksschule integriert werden. «Aber wie schon im Fall der Corona-Pandemie hat sich auch hier gezeigt, dass unsere Schulen durchaus der Lage sind, auch in schwierigen Situationen ihren Auftrag zu erfüllen und schnell Lösungen zum Wohl der Kinder zu finden», sagt Regierungsrat Beat Jörg. «In diesem Zusammenhang gebührt den Lehrpersonen, dem Schulleitungspersonal und den lokalen Schulbehörden unser aller Dank und Respekt.»
Hinweis: Der Bericht zur Volksschule über das Schuljahr 2021/2022 ist auf der Website des Kantons Uri verfügbar: www.ur.ch (Suchbegriff: Bericht zur Volksschule).
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