Wissen Spektakuläre Textfunde zu Euripides und Aristoteles

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Zwei neu entdeckte und noch unerforschte Handschriften aus dem Mittelalter sind Gegenstand eines gemeinsamen Forschungsprojektes der Universitäten Göttingen und Bologna und der Kulturstiftung der griechischen Nationalbank in Athen. Bei den Schriftstücken handelt es sich um Texte des Euripides und Aristoteles sowie einen bislang unbekannten antiken Kommentar zu Aristoteles. Sie befinden sich in der Bibliothek des griechisch-orthodoxen Patriarchats in Jerusalem und in der französischen Nationalbibliothek in Paris. Die Pergamente wurden im Mittelalter abgewaschen und neu beschrieben. Bis zu drei Textschichten liegen übereinander, die mithilfe neuester Methoden der multispektralen Bilderfassung entziffert werden können. Die Fritz-Thyssen-Stiftung fördert das Projekt mit dem Titel Palamedes drei Jahre lang.

Textfund

Textfund

Die Jerusalemer Handschrift stammt aus der berühmten Bibliothek des Heiligen Grabes zu Jerusalem. Die obere Schrift aus dem 13. Jahrhundert umfasst die Prophetenbücher des griechischen Alten Testaments. Darunter liegen ältere Schriften aus verschiedenen mittelalterlichen Handschriften, die neben theologischen Traktaten Werke des Euripides und Aristoteles enthalten. „Die Jerusalemer Handschrift ist einer der bedeutendsten Zeugen für das Werk des Euripides“, erläutert der Leiter des Forschungsprojekts, Felix Albrecht von der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Die Handschrift enthält den Text des Euripides umgeben von antiken Randkommentaren.

Die Pariser Handschrift bewahrt die Reste einer antiken philosophischen Handschrift des ausgehenden fünften Jahrhunderts, den Kommentar eines unbekannten Verfassers zum Werk des Aristoteles. Darin enthalten sind Zeichnungen von höchster Qualität, die aufgrund ihres Alters ein wichtiges Zeugnis für die Textüberlieferung philosophischer Kommentare sind. „Die Entdeckung dieses Werkes ist von unschätzbarem Wert für die Geschichte des philosophischen Unterrichts in der Spätantike“, so die Entdeckerin der Handschrift, Dr. Chiara Faraggiana di Sarzana von der Universität Bologna.

(idw / pug) / Bild: Palamedes

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Über Leonard Wüst

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