Leserbrief von Ivo Muri Woher kommt die Armut in Sursee?

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Stadt Sursee

Stadt Sursee

Die Stadt Sursee ist tief gefallen. Kaum ist die Fasnacht vorbei, titelt die Neue Luzerner Zeitung in der Ausgabe vom 11. Februar 2016: „Tischlein deck Dich in Sursee“ – die fünfte Abgabestelle für Lebensmittel im Kanton Luzern sei nun in Sursee gegründet worden. Vor ein paar Jahren hiess es: „Die Gassenküche in Luzern feiert ein Jubiläum – eine Institution, die aus der Stadt Luzern nicht mehr wegzudenken ist“. Ist das so? Wollen wir bei uns in Sursee akzeptieren, dass wir neben Aldi, Lidl, Otto’s und Caritas-Laden nun auch noch ein „Tischlein deck Dich brauchen“, um Armut zu bekämpfen? Im Dezember 2014 habe ich im Rathaus Sursee die Tagung „Weshalb gibt es Armut in einer Demokratie?“ organisiert. Meine These lautete: In einer echten Demokratie kann es Armut schlicht nicht geben. Im Anschluss an diese Tagung wollte ich gemeinsam mit den politischen Parteien und dem Stadtrat in Sursee ein Projekt lancieren unter dem Titel „Weshalb gibt es Armut in Sursee?“. Auch den Präsidenten der CARITAS des Kantons Luzern habe ich angefragt. Niemand fühlte sich zuständig, sich mit dieser Frage zu beschäftigen. Wollen wir so weiter machen? Ich bin mir sicher: Es gibt keine Armut in einer echten Demokratie. Es ist nie zu spät, bezüglich Armut in Sursee die richtigen Fragen zu stellen.

 

Ivo Muri – Unternehmer und Zeitforscher www.zeitag.ch

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