Akt der Verzweiflung Bankiervereinigung unter Dauerbeschuss

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Vollgeld Initiative

Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) kann einem wirklich leidtun. Insbesondere die Medien lassen es sich nicht nehmen, dem Verband regelmässig den Finger in die Wunde zu legen. Die Weltwoche nannte die Bankiervereinigung 2013 gar einen «in sich zerstrittenen Sauhaufen» (Weltwoche, Ausgabe 26, 2013).

Der Tiefpunkt war aber bereits ein Jahr zuvor erreicht,  als die Inlandbanken eine eigene Interessengemeinschaft namens «Koordination Inlandbanken» gründeten, weil sie sich von der Bankiervereinigung nicht vertreten fühlten (Finews, 2012), (Handelszeitung, 2014). Aber anstatt aus dem eigenen Totalversagen zu lernen, aufzustehen und wieder zu sich zu finden, dauert die Krise bei der Bankiervereinigung an. Die Zeitung Finanz und Wirtschaft (FuW) schrieb im letzten Jahr noch immer von «gehässigen Sitzungen und unüberwindbar scheinenden Interessenkonflikten» (FuW, 2016). Man konnte sich lange Zeit nicht einmal auf einen Nachfolger für den scheidenden Präsidenten Patrick Odier einigen.

Wohl nicht nur deshalb nannte ein Insider die Bankiervereinigung in einem Beitrag der FuW einen «Restrukturierungsfall» (FuW, 2016). Intern sei sogar die Identität des Verbands umstritten. Man sei sich nicht sicher, ob die Bankiervereinigung eine Selbstregulierungsorganisation, Lobbygruppe oder Dienstleistungsbetrieb sein soll. Immerhin konnte man zwischenzeitlich einen neuen Präsidenten ernennen, der laut Bilanz einen «undankbaren Knochenjob» machen muss (Bilanz, 2016).

Bankiervereinigung finanziert Anti-Vollgeld-Studie
Wahrscheinlich ernst gemeint, aber definitiv als schlechter Witz und Akt der Verzweiflung einzustufen, ist die neueste Studie zur Vollgeld-Initiative, welche die Bankiervereinigung bei Prof. Philippe Bacchetta in Auftrag gab und auch bezahlte. Die Studie kommt aufgrund dieser Ausgangslage wenig überraschend zum Schluss, dass die Vollgeld-Initiative der Schweizer Wirtschaft schade. Dabei wird der Eindruck der Wissenschaftlichkeit vermittelt. Aber bereits beim ersten Querlesen zeigen sich schwerwiegende Mängel. Thomas Mayer, Kampagnenleiter der Vollgeld-Initiative, nennt das Kind beim Namen: «Diese Gefälligkeitsstudie ist reine Abstimmungspropaganda, aber kein ernstzunehmender Beitrag zur öffentlichen Diskussion über die Vollgeld-Initiative.»

Die Vollgeld-Initianten hoffen, dass die Bankiervereinigung sich vom demagogischen Schaumschläger zu einem seriösen Diskussionspartner entwickelt. Nur im konstruktiven Dialog kommt man weiter. Schliesslich ist die Konsensfindung inhärenter Bestandteil unserer Demokratie. Plumpes Verteufeln anderer Meinungen hat hier keinen Platz.

  • Hier finden Sie die Studie sowie die dazugehörige Medienmitteilung der Bankiervereinigung.
  • In unserem Pressespiegel finden Sie zudem alle aktuellen Medienbeiträge zur Vollgeld-Initiative.
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