Alpen-Initiative Der Alpenschutzartikel hat sich bewährt

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Altdorf (ots) – Das Volk hat am 20. Februar 1994 der Alpeninitiative zugestimmt. Es hat sich gelohnt: Ohne Alpenschutzartikel hätten wir heute eine zweite Strassenröhre am Gotthard und es würden wohl gegen 2 Millionen Lastwagen jährlich die Alpen durchqueren statt aktuell rund 1,2 Millionen – ein Horrorszenario. Möglicherweise wären auch Nacht- und Sonntagsfahrverbot für Lastwagen aufgeweicht – all dies zum Schaden der Menschen entlang der Transitachsen und der ökologisch sensiblen Alpenwelt. Und man kann feststellen: Der Grundsatz der Verlagerung der Güter auf die Bahn ist heute, 20 Jahre nach der Abstimmung, breit akzeptiert.

Doch die im Alpenschutzartikel formulierten Ziele wurden noch nicht erreicht. Darauf wiesen die Vertreterinnen und Vertreter der vier Bergkantone Graubünden (Nationalrätin Silva Semadeni), Tessin (Fabio Pedrina, Präsident Alpen-Initiative), Uri (Regierungsrat Urban Camenzind) und Wallis (Nationalrat Mathias Reynard, Vorstandsmitglied) an der Medienkonferenz der Alpen-Initiative in Bern hin.

“Uri erwartet, dass der Alpenschutzartikel umgesetzt wird”, sagte Urban Camenzind, Urner CVP-Regierungsrat. Konkret: Die Gütertransporte werden wie in Verfassung und Gesetz festgeschrieben auf die Schiene verlagert und die Zahl der alpenquerenden Lastwagen auf 650’000 jährlich reduziert. Mathias Reynard sagte, dass “die Alpenkantone ein gemeinsames Interesse haben, dass der Güterverkehr auf die Schiene verlagert wird”. Damit leiste die Schweiz einen “wichtigen Beitrag, den Energieverbrauch und den Ausstoss von Klima schädigendem CO2 zu reduzieren”.

Fabio Pedrina wies auf den engen Zusammenhang zwischen dem geplanten zweiten Gotthard-Strassentunnel und der Verlagerungspolitik hin. Es handle sich um einen erneuten Angriff auf den Alpenschutz: “Die zweite Röhre sabotiert die Verlagerungspolitik. Auch wenn man uns heute – unbesehen aller guten Vorsätze – eine zweite Röhre ohne Kapazitätserweiterung verspricht, wird es in naher Zukunft zum vierspurigen Gotthardverkehr kommen.” Silva Semadeni zeigte auf, dass während der Sanierung des Gotthardtunnels – dank optimiertem Bahnverlad und ohne zweite Röhre – sich ein Umweg über die anderen Alpenpässe nicht lohnt. Sie erinnerte daran, dass eine Sanierung technisch gut machbar ist: “Der San Bernardino-Tunnel wurde unter Betrieb innerhalb von 10 Jahren saniert und mit einem Fluchtstollen unter der Fahrbahn aufgerüstet.” Fabio Pedrina: “Nur mit dem Verzicht auf die zweite Röhre besteht die Chance, der Verlagerungspolitik zum Durchbruch zu verhelfen.”

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Über Leonard Wüst

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