Darmkrebsvorsorge für alle Personen ab 50 Jahren

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Darmkrebsvorsorge für alle Personen ab 50 Jahren

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei erwachsenen Personen. Gute Heilungschancen bestehen, wenn der Krebs frühzeitig entdeckt wird. Vor diesem Hintergrund hat der Kanton Uri bereits 2013 ein kantonales Darmkrebs-Vorsorgeprogramm eingeführt. Es wird allen Personen ab 50 Jahren empfohlen, regelmässig eine Vorsorgeuntersuchung (Stuhltest oder Darmspiegelung) zu machen.

 

Das Amt für Gesundheit lädt jährlich alle Urnerinnen und Urner, die das 50. Altersjahr erreichen, ein, beim kantonalen Darmkrebs-Vorsorgeprogramm mitzumachen. Auch in diesem Jahr erhalten diese Personen in den nächsten Tagen wieder ein Einladungsschreiben zugestellt. Die Interessenten können sich entweder direkt bei ihrer Hausärztin oderihrem Hausarzt, in der AMAVITA Apotheke in Altdorf oder im Kantonsspital Uri melden. Sie werden bei allen drei Anlaufstellen beraten und können so entscheiden, welche Vorsorgeuntersuchung die geeignete ist.

 

Wer kann am Vorsorgeprogramm teilnehmen?

Im Rahmen des Programms wird allen Urnerinnen und Urnern, die die folgenden Kriterien erfüllen, eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung angeboten:

–        Alter zwischen 50 und 69 Jahre;

–        beschwerdefrei (keine Bauchschmerzen, kein Blut im Stuhl, keine Blutarmut, kein ungewöhnlicher Gewichtsverlust);

–        keine Darmspiegelung während den letzten zehn Jahren.

 

Welche Untersuchungsmethoden gibt es?

Es werden zwei Arten von Vorsorgeuntersuchungen angeboten: Einerseits die Darmspiegelung und andererseits der Stuhltest. Die effizientere jedoch unangenehmere Vorsorgeuntersuchung ist die Darmspiegelung. Denn bei dieser Untersuchung kann nicht nur ein allfälliger Darmkrebs häufig in einem frühen heilbaren Stadium gefunden werden, sondern durch die Entfernung der Vorstufen oft sogar verhütet werden. Die Darmspiegelungen werden am Kantonsspital Uri durchgeführt. Sie werden zudem alle zehn Jahre zur Wiederholung des Tests eingeladen.

Beim zweiten angebotenen Vorsorgeuntersuch wird der Stuhl alle zwei Jahre mittels eines Labortests auf verborgenes Blut untersucht. Ist ein Stuhltest positiv, d. h. wird Blut im Stuhl nachgewiesen, muss anschliessend der Darm durch eine Darmspiegelung untersucht werden. Eine nachträgliche Darmspiegelung ist jedoch nur noch bei knapp 8 Prozent aller Personen, die einen Stuhltest durchgeführt haben, notwendig.

Alle Personen, die eine Vorsorgeuntersuchung gemacht haben, werden durch das Kantonsspital Uri wieder aufgefordert, diese zu wiederholen.

 

Wer übernimmt die Kosten?

Die Krankenversicherung übernimmt die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung ohne Anrechnung an die Franchise. Der von der Krankenversicherung in Rechnung gestellte Selbstbehalt (10 Prozent) kann beim Kanton zurückgefordert werden. Durch die Franchisebefreiung und der Möglichkeit, den Selbstbehalt beim Kanton zurückzufordern, ist die Darmkrebsvorsorge für die Urner Bevölkerung kostenlos.

 

Wie wirksam ist das Vorsorgeprogramm?

Das Vorsorgeprogramm ist eine wirksame Präventionsmassnahme, um eine Darmkrebserkrankung frühzeitig zu entdecken und zu heilen. Seit dem Beginn des Darmkrebs-Vorsorgeprogramms im Kanton Uri (2013) haben rund 4’500 Personen einen der beiden angebotenen Vorsorgeuntersuche durchgeführt. Bei 5,8 Prozent der analysierten Stuhltests wurde Blut im Stuhl nachgewiesen. Diese Personen wurden danach mittels Darmspiegelung weiter abgeklärt und die allfällig vorhandenen Krebsvorstufen entfernt.

Rund 1’200 Personen haben als Vorsorgeuntersuch direkt eine Darmspiegelung gewählt. Bei 40 Prozent von ihnen (zirka 150 Personen) wurden Adenome als mögliche Krebsvorstufe gefunden. Glücklicherweise musste bisher im Rahmen des Darmkrebs-Vorsorgeprogramms kein fortgeschrittener Krebs diagnostiziert werden. Der Kantonsarzt Dr. med. Jürg Bollhalder ist überzeugt: «Das Urner Darmkrebs-Vorsorgeprogramm ist eine überaus erfolgreiche Präventionsmassnahme. Sie macht es möglich, dass Darmkrebs meist in einem sehr frühen Stadium entdeckt wird und so gute Heilungschancen bestehen».

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