Freiwillige Schulimpfung wird wieder eingeführt

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Luzern (ots) – Der Kanton Luzern führt ab dem kommenden Schuljahr 2013/14 die freiwillige Schulimpfung wieder ein. Dank einer verbesserten Durchimpfung soll der Ausbruch von ansteckenden Krankheiten und Epidemien reduziert werden. Die Impfung setzt das Einverständnis der Eltern voraus, ist kostenlos und erfolgt im Rahmen der schulärztlichen Untersuchung.

Auf das Schuljahr 2013/2014 wird im Kanton Luzern die freiwillige Schulimpfung wieder eingeführt. Durch das kostenlose Angebot für alle Kinder und Jugendliche soll eine verbesserte Durchimpfung erreicht werden. Das Ziel ist, den Ausbruch von ansteckenden Krankheiten und Epidemien (z.B. Masern) zu reduzieren, welche durch eine Impfung verhütet werden können. Mit der Wiedereinführung der freiwilligen Schulimpfung setzt der Kanton Luzern eine Forderung des Kantonsrates um.

Schriftliches Einverständnis der Eltern

Die Impfung setzt das schriftliche Einverständnis der Eltern voraus. Geimpft werden können die Kinder und Jugendlichen im Rahmen der obligatorischen schulärztlichen Untersuchung durch die Schulärztin oder den Schularzt. Angeboten werden die vom Bundesamt für Gesundheit BAG und der Eidgenössischen Impfkommission EKIF empfohlenen Basisimpfungen wie Masern/Mumps/Röteln, Kinderlähmung, Diphtherie, Starrkrampf, Keuchhusten, Varizellen und Hepatitis B. Das Angebot kann von Kindern im Kindergarten sowie von Kindern und Jugendlichen des 4. und 8. Schuljahres in Anspruch genommen werden.

Ziel ist eine höhere Durchimpfung

Das Impfangebot an den Luzerner Schulen war im Jahr 1996 abgeschafft worden, dies nachdem die Krankenkassen die Kosten für die Impfungen übernahmen. Schulärztinnen und Schulärzte überweisen heute die Kinder für die Impfungen zum Kinder- oder Hausarzt. Dieser Systemwechsel habe dazu geführt, dass im Kanton Luzern weniger Kinder geimpft worden seien, sagt Hans-Peter Roost, Leiter Infektionskrankheiten der Dienststelle Gesundheit. «Da die Zahl der geimpften Kinder in Kantonen mit Schulimpfung höher ist, gehen wir davon aus, dass bei uns einige Eltern den Gang zum Hausarzt hinausgeschoben oder gar vergessen haben.» Mit der Wiedereinführung des Angebots in den Schulen könne man diesen Umstand korrigieren, ist Roost überzeugt. Aktuell sind im Kanton Luzern etwa 82 Prozent der Kinder und Jugendlichen gegen Masern geimpft. Das Ziel der nationalen und kantonalen Gesundheitsbehörden ist, diese Quote bis 2015 auf 95 Prozent zu erhöhen.

«Masern sind nicht harmlos!»

Ein weiterer Grund für die Wiedereinführung der freiwilligen Schulimpfung ist die Masernepidemie im Kanton Luzern in den Jahren 2006 bis 2009. Allein im Kanton Luzern gab es rund 1000 Masern-Erkrankungen, die meisten im schweizweiten Vergleich. Zahlreiche Patientinnen und Patienten mussten wegen Komplikationen ins Spital. «Masern sind nicht harmlos! Es kann immer wieder zu Komplikationen und deswegen zu Spitaleinweisungen kommen», erklärt Gregor Schubiger, ehemaliger Chefarzt im Kinderspital Luzern, der die Dienststelle Gesundheit beim Thema Impfung beratend unterstützt. Komplikationen könnten für das betroffene Kind sehr leidvoll, schmerzhaft oder gar lebensbedrohlich sein.

Impfen als Akt der Solidarität

Impfen bedeutet nicht nur den eigenen Schutz aufbauen sondern auch Verantwortung übernehmen. «Wer sich impft, schützt auch Neugeborene, Schwangere oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, die sich nicht impfen lassen können», meint Gregor Schubiger. Zudem würden Masern und andere Krankheiten von Reisenden ins Ausland exportiert. In Drittweltländern könne eine Masernerkrankung auf Grund der schlechten medizinischen Versorgung für Kinder verheerende Folgen haben.

Wiedereinführung ist breit abgestützt

Für die Umsetzung der Wiedereinführung der freiwilligen Schulimpfung hat der Kanton Luzern eine breit abgestützte Arbeitsgruppe gebildet. Involviert sind der Verband Luzerner Gemeinden, die Ärztegesellschaft des Kantons Luzern, die Kinderärztevereinigung Zentralschweiz, der Verband Luzerner Hausärzte, die Dienststelle Volksschulbildung und die Dienststelle Gymnasialbildung. Fachlich wird die Dienststelle Gesundheit zudem von einem breit abgestützten Expertenrat von renommierten Ärztinnen und Ärzten unterstützt.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.gesundheit.lu.ch/schulimpfungen

Dieser Beitrag wurde am von unter informationen der staatskanzleien/polizei usw. der innerschweizer kantone veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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