Georg Friedrich Händels Hercules am Luzerner Theater besucht und rezensiert von Léonard Wüst

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Der beeindruckende Chor des Luzerner Theaters

Der beeindruckende Chor des Luzerner Theaters

Ein Oratorium in Szene setzen, das auch nicht, wie üblich, auf religiösen, sondern griechisch-mythologischen Themen beruht, hier im Falle des Halbgottes Hercules nach Motiven von Sophokles, Ovid und Seneca, eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit und unabwägbarer Risiken in der heutigen Zeit.

 

Offenbar einmal mehr die perfekte Herausforderung für Dominique Mentha und sein Team, das manchmal, leider und völlig zu Unrecht, etwas im Schatten des übermächtigen KKL steht. Nach einer kurzen, prägnant-präzisen Einführung durch Dr. Christian Kipper setzte man sich gespannt in seinen Sessel, der kommenden Dinge harrend. Dann hob sich endlich der Vorhang.

Das auf den ersten Blick schlichte, schwarzweisse Bühnenbild erlaubt die opulenten, farbenprächtigen Kostüme der Protagonisten ohne clownesk zu wirken, die schauspielerische Leistung bis ins letzte Detail der Mimik perfekt, unterstützt von einem, auch optisch sehr gut zur Geltung und ins Geschehen optimal eingebundenen, wie immer hervorragenden Chor, der sich zum Schluss einen verdienten Extraapplaus des Publikums abholen durfte, dies alles perfekt abgerundet durch die Leichtigkeit des Bühnenbildners im Umgang mit den Säulen des Hercules. Eigentlich schon fast zur Nebensache verkam da die barocke Musik des Popstars seiner Zeit, Georg Friedrich Händel, Cembalo und Streicher, also die eigentliche Grundlage des Musical Dramas, wie er es nannte und selbst produzierte in London im Jahre 1745.Ihm war damals kein Erfolg beschieden, eine weitere finanzielle Katastrophe die Folge.

Dies war in Luzern im Mai 2010 völlig anders.

Zusammenfassend: eine weitere Perle an der langen Schnur der erfolgreichen Inszenierungen der letzten Jahre am Luzerner Theater.

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