Kantonales Angebot für die Begabtenförderung

Spread the love

Bevor der Roboter programmiert werden kann, bauen Ilay Kummer und Gian Herger die Elemente aus Lego

Als vorerst letzte Massnahme des Projekts «Optimierung und Weiterentwicklung der Begabungs- und Begabtenförderung im Kanton Uri» wird nun das Teilprojekt «Schaffung eines kantonalen Angebots für die Begabtenförderung» umgesetzt. Es besteht aus einem Angebot an unterschiedlichen Ateliers für begabte Schülerinnen und Schüler. Diese sind begeistert.

Basierend auf den Ergebnissen der Fokusevaluation «Integrative Förderung und Integrative Sonderschulung im Kanton Uri» hatte der Erziehungsrat Ende 2022 einige Massnahmen zur Optimierung der Begabungs- und Begabtenförderung beschlossen. Erarbeitet wurde unter anderem eine Umsetzungshilfe, um die Lehrpersonen bei der Begabungs- und Begabtenförderung zu unterstützen (siehe unten). Zudem wurde der Anteil der Förderungsmassnahmen für die Begabtenförderung erhöht, und seit Beginn des Schuljahrs 2023/2024 verfügt jede Schule über eine Lehrperson, die für die Begabungs- und Begabtenförderung verantwortlich ist.

Im Verbund mit der Kantonalen Mittelschule Uri
Als vorerst letzte Massnahme lief nun das Teilprojekt «Schaffung eines kantonalen Angebots für die Begabtenförderung» an. In Zusammenarbeit mit der Kantonalen Mittelschule Uri (KMSU) entstand ein gemeindeübergreifendes Angebot für besonders begabte Schülerinnen und Schüler der 3. bis 6. Primarklasse, deren schulisches Potenzial über das Förderangebot der Regelklasse hinausreicht: und zwar in Form von blockweise durchzuführenden Ateliers. Die betreffenden Schülerinnen und Schüler hatten somit erstmals die Möglichkeit, sich für vier verschiedene Ateliers anzumelden: Wirtschaft und Recht, Français précoce, Musiktheorie und Robotik. Auf Anhieb wollten rund fünfzig Schülerinnen und Schüler dieses Angebot nutzen, was bereits ein schöner Erfolg ist. Das Atelier Robotik konnte aufgrund der regen Nachfrage sogar doppelt geführt werden.

«Ich finde es cool»
Die Ateliers dauern jeweils zwei Lektionen und finden während vier bis acht Wochen statt. Geleitet werden sie von Lehrpersonen der KMSU. Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler ist bis anhin gross. So meint etwa Gian Herger aus Altdorf, der das Atelier Robotik besucht: «Das Legobauen und Programmieren mag ich sehr, weshalb es mir nichts ausmacht, am Mittwochnachmittag in die Schule zu gehen. Ich finde es cool.» Und sein Schulkamerad Ilay Kummer meint begeistert: «Mich hat es überrascht, dass wir den Roboter von Grund auf selbst bauen und programmieren.»

Simon Gamma, der das Atelier Wirtschaft und Recht leitet, ist seinerseits positiv überrascht über das grosse Interesse und die spannenden Fragen der Schülerinnen und Schüler: Warum verdient man in der Schweiz mehr als im Ausland? Warum ist die Schweiz so reich, obwohl wir keine Bodenschätze haben? Warum haben alle den Euro ausser wir? «Die Schülerinnen und Schüler waren sehr motiviert und wollten fast nicht mehr nach Hause gehen», sagt Simon Gamma. «Es hat mir Freude bereitet, ihnen einen Einblick zu geben.»

Ergänzung zu bestehenden Förderungsangeboten
Nach einer ersten Durchführung wird man Bilanz ziehen und darüber entscheiden, ob und in welcher Regelmässigkeit die Ateliers künftig durchzuführen sind. Dabei gilt es zu betonen, dass das Förderangebot als Ergänzung zur bereits bestehenden schulinternen Begabungs- und Begabtenförderung zu verstehen ist, zumal die Volksschule grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler fördert.

Umsetzungshilfe
Die Umsetzungshilfe gibt einen Überblick über fachliche Grundlagen, setzt Mindeststandards für die Schulen, klärt Zuständigkeiten, erläutert konkrete Massnahmen für die Begabungs- und Begabtenförderung, macht Hinweise zur Erkennung und zur Identifikation von (besonderen) Begabungen beziehungsweise Hochbegabung und gibt Beispiele zum sinnvollen Einsatz der Zeit, die für die Begabtenförderung zur Verfügung steht. Die Umsetzungshilfe basiert auf dem Grundsatz, wonach die Begabungsförderung als Grundhaltung gilt. Die Begabungs- und Begabtenförderung soll also Teil der Unterrichts- sowie der Schul- und der Qualitätsentwicklung sein.

Link: Umsetzungshilfe_BBF.pdf (ur.ch); oder abrufbar auf www.ur.ch (Suchbegriff «Begabungs- und Begabtenförderung»).

Spread the love

Unterstützen Sie dieses unabhängige Onlineportal mit einem, Ihnen angemessen erscheinenden Beitrag