LAC Lugano, Antonio e Cleopatra William Shakespeare / Valter Malosti / Anna Della Rosa, besucht von Marinella Polli

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Antonio e Cleopatra Szenenfoto von Tommaso Le Pera

Antonio e Cleopatra Szenenfoto von Tommaso Le Pera

Antonio e Cleopatra Szenenfoto von Tommaso Le Pera

 

 

Produktion und Besetzung:
uno spettacolo di
Valter Malosti
traduzione e adattamento
Nadia Fusini
Valter Malosti
scene
Margherita Palli
costumi
Carlo Poggioli
disegno luci
Cesare Accetta
progetto sonoro
GUP Alcaro
cura del movimento
Marco Angelilli
maestro collaboratore
Andrea Cauduro
assistenti alle scene
Marco Cristini
Matilde Casadei
assistenti ai costumi
Simona Falanga
Riccardo Filograna
assistenti alla regia
Virginia Landi
Jacopo Squizzato
produzione
Emilia Romagna Teatro ERT / Teatro Nazionale, Fondazione Teatro di Napoli – Teatro Bellini, Teatro Stabile di Bolzano, Teatro Stabile di Torino – Teatro Nazionale, LAC Lugano Arte e Cultura
Cleopatra Anna Della Rosa Antonio Valter Malosti
Enobarbo Danilo Nigrelli Cesare Ottaviano Dario Battaglia
Indovino Massimo Verdastro Messaggero di Cleopatra Paolo Giangrasso
Agrippa Ivan Graziano Incanto Noemi Grasso Eros Dario Guidi

Antonio e Cleopatra Szenenfoto

Antony and Cleopatra‘ ist bestimmt nicht Shakespeares stärkstes Bühnenwerk; es ist jedoch ein vom Publikum in der ganzen Welt sehr geliebtes Stück. In dieser, um 1607 verfassten Tragödie, die auf Sir Thomas Norths Übersetzung von Plutarchs Parallelbiografien basiert, geht es William Shakespeare sowohl um eine detaillierte Beschreibung von historischen Fakten, Zeiten und Schauplätzen, als auch um Figuren, deren Gefühle, Schwächen und Stärken.

Valter Malostis besondere Lesart

Antonio e Cleopatra Szenenfoto

In der zweieinhalbstündigen neuen Produktion am LAC in Lugano bekommt die grosse Liebe, die starke Beziehung zwischen den zwei Protagonisten Antonius und Kleopatra, viel Raum. In seiner Lesart konzentriert sich aber Regisseur Valter Malosti nicht nur auf die Love Story, sondern teilweise auch auf die verschiedenen Gewissenskonflikte und auf die nicht wenigen politischen und strategischen Entscheidungen, die Shakespeare in seinem Stück eloquent darstellt. Die Figuren, alle, nicht nur die zwei Protagonisten, sind glücklicherweise nicht ausschliesslich damit beschäftigt, die Bilder des Hollywood Films mit Liz Taylor und Richard Burton zu imitieren.

Die Besetzung ganz im Sinne des Regisseurs

Antonio e Cleopatra Szenenfoto

Anna della Rosa ist eine Kleopatra mit grauem, lockigem Haar, die nicht sehr exotisch aussieht; dazu eine mal drollige, oft etwas hysterisch-theatralische, aggressive, eher als die perfekte, machtvolle aegyptische Königin. Bei ihr kann man wirklich nicht um sexuelle Verführung sprechen: erotisch wirkt sie nicht einmal wenn sie leichtbekleidet tanzt. Und auch am Ende ist sie nicht so plausibel, wenn sie nicht mit Hilfe einer Giftschlange, sondern mit einem Pistolenschuss Antonio in den Tod folgt. Eigentlich kann man kaum begreifen, wie sich der römische Feldherr (der Regisseur selber) in sie so verliebt, dass er seine politische Pflicht vernachlässigt .Valter Malosti überzeugt in der Rolle auch nicht besonders. Nicht, wenn er merkt, wie ihm seine blinde Leidenschaft im Grunde nur Schande gebracht hat, nicht wenn er zurück nach Rom kehrt. Und auch nicht wenn er später wieder zu Kleopatra zurück nach Alexandria kehrt, nachdem er die falsche Nachricht hört, sie habe sich getötet. Und noch weniger, wenn er sich selber tötet. Was die anderen Schauspieler betrifft, sehr gut ist Dario Battaglia als Cesare Ottaviano. Er ist immer imstande, klar zu machen, wie bei Shakespeare einerseits zwei Kulturen, Römer und Ägypter, und andererseits zwei Männer, Antonius und er, eine sehr bodenständige Persönlichkeit, kollidieren. Gut auch die anderen: besonders Massimo Verdastro als Wahrsager, Paolo Giangrasso als Kleopatras Bote, Ivan Graziano als Agrippa, Noemi Grasso als Incanto und Dario Guidi als Eros.

Ein sparsames Bühnenbild  

Antonio e Cleopatra Szenenfoto

Die Bühnenbildnerin Margherita Palli hat ein sehr sparsames, immer gleich bleibendes Setting kreiert. Ein rosaroter Bau, welcher keine Assoziation an irgend einen präzisen Ort erweckt; die zwei gegensätzlichen Welten – das perfekt organisierte Römische Reich und das unordentliche, sinnliche Ägypten – werden ja schon klar im grossartigen Shakespeare’s Text gegenübergestellt. Im Bau nur eine Öffnung, aus welcher die Protagonisten kommen und gehen. Keine Pharaonen-Throne, keine Elephanten, keine Schiffe und keine Caesaren-Skulpturen auf der Bühne. Nur ein Pferd für Kleopatra und zwei omnipräsente bedeutungsschwangere Sarkophage, die auf das tragische Ende hinweisen. Omnipräsent ist auch die eher störende Musik im Hintergrund (Klang: GRUP Alcaro, elektrische Guitarre live: Andrea Aduro, keltische Harfe Live: Dario Guidi). Carlo Poggiolis Kostüme für alle Beteiligten sind auch weder besonders römisch noch besonders ägyptisch.

Das Tessiner Premierenpublikum hat alles geschätz. Die nicht sehr zahlreichen Zuschauer schenkten in der Tat dem Regisseur, Marina della Rosa und allen anderen Schauspielern einen begeisterten, nicht enden wollenden Applaus.

Text: https://marinellapolli.ch/

Fotos    Marinella Polli  und Tommaso Le Pera :https://www.luganolac.ch/it/lac/home

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Antonio e Cleopatra Szenenfoto von Tommaso Le Pera

Antonio e Cleopatra Szenenfoto von Tommaso Le Pera

Antonio e Cleopatra Szenenfoto von Tommaso Le Pera

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Dieser Beitrag wurde am von unter kolumnen meiner gastkolumnisten, musik/theater/ausstellungen, schweizweit veröffentlicht.

Über Leonard Wüst

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