Luzerner Theater Premiere: The Black Rider, Freitag, 17. Oktober 2014

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Das Luzerner Theater an der Reuss

Das Luzerner Theater an der Reuss

THE BLACK RIDER
The Casting of the Magic Bullets
Schauspielmusical von William S. Burroughs, Tom Waits und Robert Wilson
PREMIERE: Freitag, 17. Oktober 2014, 19.30 Uhr
BESETZUNG
Daniela Britt, Wiebke Kayser, Juliane Lang, Bettina Riebesel; Christian Baus, Clemens Maria Riegler, Jörg Dathe, Hans-Caspar Gattiker, Samuel Zumbühl; Emma-Lou Herrmann
und: Daniel Perrin, Christian Aregger, Roland Bucher, Adrian Rohner, Adrian Schmid, Marcel Vogler,
Philipp Z’Rotz (Musiker)
PRODUKTIONSTEAM
Andreas Herrmann (Inszenierung), Daniel Perrin (Musikalische Leitung), Max Wehberg (Bühne), Sabin Fleck (Kostüme), Marcel Leemann (Choreografie), Mariella von Vequel-Westernach (Licht), Carolin Losch (Dramaturgie)
Nachdem in den vergangenen Spielzeiten bereits «Woyzeck» und «Alice» das Luzerner Publikum begeisterten, komplettiert das Inszenierungsteam um den Regisseur Andreas Herrmann mit «The – Waits. Den Text zu dieser sehr eigenwilligen Adaption der «Freischütz»-Sage von August Apel lieferte William S. Burroughs, der mit Jack Kerouac und Allen Ginsberg den Sound der sogenannten «Beat-Generation» prägte und zu den einflussreichsten Literaten der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts zählt. Das Schauspielmusical ist ab 17. Oktober 2014 am Luzerner Theater zu sehen.

Der Schreiber Wilhelm hat ein Auge auf die Försterstochter Käthchen geworfen, ihr Vater jedoch will seinen Wald nur einem ersierten er erer en der einen schwieri en Pro eschuss esteht. on einem m steri sen esellen erh lt ilhelm sil erne Ku eln die ihn zum tre sicheren ch tzen machen. Geblendet von den Verlockungen der Gefahr, wirft Wilhelm sein Leben in die Waagschale. Doch wer seine Seele verkauft, hat immer einen Preis zu zahlen. Am Tag des Probeschusses zeigt Stelzfuss sein wahres Gesicht: Sechs Geschosse gehorchen Wilhelm, das siebte lenkt der Teufel selbst ins Ziel.
EXTRA: Regisseur Andreas Herrmann im Gespräch mit der Dramaturgin Carolin Losch
Losch: Die «Freischütz»-Sage, die die Inspiration zu THE BLACK RIDER lieferte, spielt in einem Forsthaus und im Wald. Es ist die Rede von Freikugeln, also Kugeln, die im Bunde mit dem Teufel gegossen werden und unfehlbar ihr Ziel erreichen.
Herrmann: Die Jägerwelt in dieser Geschichte funktioniert wie eine Folie, auf der sich die Ereignisse abspielen. Es ist eine Welt, in der starke Regeln gelten und viele Geschichten über das «richtige Leben» kursieren. Wir haben das Geschehen in einen abstrakten Raum verlegt und jegliche Form von realistischer Abbildung dieser Welt vermieden. Was mich interessiert, ist das – von allen – verinnerlichte Katastrophenszenario; es herrscht eine apokalyptische, zutiefst beunruhigende Atmosphäre, in die alle Personen verwoben sind. Die Geschichte um den Probeschuss, den jeder männliche Erbe zu absolvieren hat, ist in der Welt. Alle verhalten sich dazu, sei es in Ablehnung oder Akzeptanz, und geraten so in einen Strudel, verstricken sich und werden schuldig.
Losch: Burroughs hat einmal gesagt, dass unser Universum ein Universum des Krieges sei. Unser Universum basiere auf Krieg und Spielen.
Herrmann: Ja, es geht ums Gewinnen und Verlieren. Jeder verfolgt seinen persönlichen Traum von einem gelungenen Leben: Reichtum, Liebe, Glück und Karriere. Und jeder glaubt, sein Schicksal einigermassen lenken zu können. Aber in Wahrheit sind wir eben doch oft abhängig von irrationalen Faktoren. Wir glauben, wir seien Realisten, aber wir sind getrieben von Ideologien, von Kategorien der Weltbetrachtung, von geschichtlichen und politischen Fetischen. Konfrontiert mit einer Fülle von Informationen, fühlen wir uns genötigt, Position zu beziehen – aber aufgrund welcher Kategorien? Abhängig von Kommentaren und gefangen in Mythologien, tappen wir sehr oft im Dunkeln. Hoffnung und das Setzen auf eine Glückssträhne oder böse Ahnungen und das Gefühl, Pech zu haben, sind die Ingredienzen einer ganz persönlichen Mythologie – und nicht selten auch einer politischen.
Losch: Eine wichtige Rolle spielt die Musik von Tom Waits.
Herrmann: Sie beschreibt ein Lebensgefühl. Die Menschen sind unberechenbaren Kräften ausgesetzt. Sie lassen sich verwirren und verrennen sich, wie der junge Schreiber Wilhelm, der den Pakt mit dem Teufel schliesst. Oder sie verschliessen die Augen vor dem drohenden Unheil, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Die Figuren stehen auf schwankendem Boden, sie sind dem Grundwiderspruch zwischen pragmatischer Weltbetrachtung und Verstrickung in das Irrationale ausgesetzt.
Alle Vorstellungen
17.10 | 19.10 | 22.10. | 25.10. | 31.10. | 2.11. | 7.11. | 15.11. | 16.11. | 20.11. | 29.11. | 4.12. | 28.12.2014 | 22.1. | 21.2. | 22.2.2015
Alle Biografien finden Sie ab sofort unter: http://www.luzernertheater.ch
Die Jubiläums-Spielzeit 2014/15 steht unter dem Patronat von Hermann Alexander Beyeler, Stifter des Kunst- und KulturZentrums Littau-Luzern.