Luzerner Theater, Schauspiel – Premiere Der Chor Dominik Busch Premiere: Donnerstag, 10. Februar 2022 19.30 Uhr, Bühne

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Theatersaal Luzerner Theater

Mit der Schauspielproduktion «Der Chor» stellt sich das Luzerner Theater einem lokalen Gewalt-
ereignis, das Luzern 2001 erschütterte und seine Kreise bis zu einem Laienchor von 30 Sänger*innen zog. Der gebürtige Luzerner Dominik Busch, Autor und Dramaturg am Luzerner Theater, war selbst als Augenzeuge mit dabei. In langer Recherche führte er Gespräche mit Beteiligten und verarbeitete seine eigene Erfahrung sowie die Schilderungen weiterer Zeitzeug*innen zu einem Theaterstück. Das Schauspielensemble des Luzerner Theaters steht gemeinsam mit einem extra für die Produktion zusammengestellten Chor, bestehend aus ehemaligen Chorist*innen des Laienchors sowie Studierenden der PH Luzern, auf der Bühne. Die Uraufführung in der Regie von Brit Bartkowiak feiert am 10. Februar Premiere.
Der «Katastrophen-Herbst» 2001 bleibt als Zeit der Unruhe und der Gewalt im kollektiven Gedächtnis:
Anfang September erschütterten die Anschläge auf das World Trade Center die Welt. Kurze Zeit darauf drang ein schwer bewaffneter Mann in das Kantonsparlament von Zug ein und tötete 14 Politiker*in- nen. Leider sollte auch Luzern von solchen Unglücksnachrichten nicht verschont bleiben: Ein von der Liebe enttäuschter junger Mann betrat bewaffnet die WG seiner Ex-Freundin in der Luzerner Bruchstrasse und richtete ein Blutbad an. Zwei Menschen sollten sterben, zwei wurden verletzt.
Zeitgleich befand sich ein Laienchor bestehend aus 30 Luzerner*innen in einem Hotel in Appenzell.
Die Chorwoche sollte am Freitagabend mit einem gemeinsamen Konzert im Saal des Hotels abgeschlossen werden. Doch am Freitag um Zehn Uhr erreichte eine der Chorsängerinnen die Nachricht, dass ihre Tochter eines der Todesopfer war. Sogleich wurde die Frau nach Luzern gebracht – der Chor aber blieb in Schockstarre zurück in Appenzell und stand nun vor der Frage: Singen wir heute Abend gemeinsam oder nicht? Können wir überhaupt singen in diesem Zustand? Dürfen wir es? Verbietet es nicht die Rücksichtnahme auf die Opfer? Oder ist es umgekehrt: Müssen wir jetzt erst recht zusammenstehen und der Gewalt mit Musik begegnen?
Nachmittags um Fünf trafen sich alle an einem Tisch, um die Entscheidung zu fällen, und eine Dame meldete sich und sagte: «Ich finde, wir sollten heute Abend gemeinsam singen.»Der Autor und Dramaturg am Luzerner Theater Dominik Busch war damals in Appenzell selbst als
Kontrabassist mit dabei und hat im Nachgang der Ereignisse aus Gesprächen mit den Beteiligten den Text «Der Chor» entwickelt. Behutsam versucht der Abend einen schmerzvollen Gruppen-Prozess einzufangen und abzubilden. Mit «Der Chor» zeigt das Luzerner Theater ein Stück über Gewalt, Isolation und Angst – aber eben auch über Mut, Resilienz und Hoffnung. Regisseurin Brit Bartkowiak inszeniert gemeinsam mit dem Schauspielensemble sowie einem extra für die Produktion zusammengestellten Chor, bestehend aus Mitgliedern des Laienchors sowie Studierenden der PH Luzern, einen eindrücklichen Theaterabend mit Musik auf der Bühne des Luzerner Theaters.
Spieldaten
Do 10.02. (19.30 Uhr) / Fr 18.02. (19.30 Uhr) / So 20.02. (13.30 Uhr) / So 13.03. (19.00 Uhr) / Mi 16.03.
(19.30 Uhr) / Do 17.03. (19.30 Uhr) / Fr 25.03. (19.30 Uhr)
Produktionsteam
Regie: Brit Bartkowiak, Bühne: Hella Prokoph, Kostüme: Britta Leonhardt, Licht: Clemens Gorzella,
Komposition und Musikalische Leitung: Xell., Chorleitung: Pirmin Lang, Daniel Thut, Stimmbildung:
Franziska Schnyder, Dramaturgie: Melanie Oşan
Besetzung
Wiebke Kayser, Christian Baumbach, Anja Signitzer, Hugo Tiedje, Anna Elisabeth Kummrow, Helene
Krüger, Laienchor

Weitere Schauspielpremiere im Februar
Ödön von Horváth: Zur schönen Aussicht
Premiere am Samstag, 5. Februar, 20.00 Uhr, Box
Regie: Martin Schulze

Billettkasse: 041 228 14 14

www.luzernertheater.ch

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