Luzerner Theater, Schauspielpremiere Die Ärztin Robert Icke Premiere:Mittwoch, 27. März 202419.30 Uhr, Bühne

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Die Ärztin Szenenbild

Der britische Dramatiker Robert Icke thematisiert in seinem Stück «Die Ärztin» die Folgen eines medialen Schlagabtauschs für die Leiterin einer Privatklinik und ihr gesamtes Umfeld. Was als Diskussion über Ethik in der Medizin beginnt, steigert sich schnell zum hitzigen Gefecht, in dem diverse gegenwärtige Diskurse aufgegriffen werden. Die gegenidentitäre Besetzung verfremdet dabei die Wahrnehmung von vermeintlich vertrauten Themen und ermöglicht das Entdecken von neuen Denkansätzen. In der Regie von Sebastian Schug wird das Publikum zum Reflektieren eingeladen und mit wichtigen Fragen unserer Zeit konfrontiert.

 

Drama in der Klinik: Als Dr. Ruth Wolff einem Priester den Zutritt zu einer jungen sterbenden Patientin verwehrt, damit diese nicht unnötig in Angst verfällt, wird sie durch ein Handyvideo der Auseinandersetzung Teil eines medialen Shitstorms. Und auf einmal kommt viel mehr ins Spiel: Identität, Rassismus, Religion, Privileg, Sexualität. Was als Streit um den richtigen Umgang mit einer Sterbenden begann, entwickelt sich zu einem explosiven Skandal, in dem zentrale gesellschaftliche Fragen unserer Zeit verhandelt werden. Durch die vom Autor vorgeschriebene gegenidentitäre Besetzung werden Frauen dargestellt von Männern, Schwarze Menschen gespielt von Weissen Menschen – und die Diskurse erhalten völlig neue Bedeutungen. Jazz-Sängerin Romy Camerun fügt der Inszenierung mit ihrer Live-Musik eine weitere künstlerische Ebene hinzu.

 

Auf der Basis von Arthur Schnitzlers Stück «Professor Bernhardi» hat Robert Icke einen modernen Thriller kreiert, in dem er aktuelle Debatten thematisiert. Alle Personen in «Die Ärztin» vertreten unterschiedliche Positionen und tragen den Disput darüber auf der Bühne aus. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen der Identitätskrise: Welche Geschichten erzählen wir wie als Gesellschaft? Über welche Label (hinweg) definieren wir uns? Schug selbst sagt zur aktuellen Debatte über Identitäten und deren Krise: «It’s a mess, but it’s a beautiful mess» – und bezieht sich damit auf den ohnehin sehr leidenschaftlichen und spielerischen Diskurs im Stück von Robert Icke.

 

Die Produktion geht schnell über den medizinischen Kontext hinaus. Mit seinem Bühnenbild schafft Jan Freese einen sphärischen Raum, der sowohl Krankenhausassoziationen weckt als auch einen Bezug zu Spiritualität und Glauben herstellt, gleichzeitig aber völlig freie Interpretationen zulässt. Das Stück kommt somit ohne konkrete Verortung aus und funktioniert vielmehr als allgemeingültiges Gedankenexperiment.

 

Weitere Spieldaten
So 31.03. (19.00 Uhr) / Do 04.04. (19.30 Uhr) / Fr 05.04. (19.30 Uhr) / So 14.04. (13.30 Uhr) /
Fr 19.04. (19.30 Uhr) / Fr 26.04. (19.30 Uhr) / Mi 01.05. (19.30 Uhr) / So 12.05. (13.30 Uhr)

 

Produktionsteam
Regie: Sebastian Schug
Bühne: Jan Freese
Kostüme: Juliane Götz
Licht: Clemens Gorzella
Musik: Romy Camerun
Dramaturgie: Martin Wigger

 

Besetzung
Ruth Wolff: Tini Prüfert
Brian Cyprian | Talkshowgast: Alexander Prince Osei
Roger Hardiman | Charlie | Talkshowgast: Wiebke Kayser
Paul Murphy | Talkshowgast: Martin Carnevali
Michael Copley | Moderator: Carina Thurner
Rebecca Roberts | Sami | Talkshowgast: Hugo Tiedje
Junior | Talkshowgast: Anna Elisabeth Kummrow
Pfarrer | Vater: Rüdiger Hauffe
Jemima Flint: Romy Camerun

Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Ausblick: Monte Rosa

Treffen sich zwei Bergsteiger. Kommt ein dritter vorbei. Und am Ende ist nichts mehr, wie es war. Den Gipfel, so viel sei verraten, lässt Autorin Teresa Dopler ihre drei Alpinisten jedenfalls nie erreichen. Dafür begegnen den dreien am Berg Themen unserer Zeit: Leistungsdruck, Jugendwahn und der nicht mehr zu übersehene Klimawandel. Was wie bitterböser Smalltalk scheint, legt mit jeder Replik eine weitere Wahrheit über den Zustand unserer Welt frei. Regisseurin Fritzi Wartenberg inszeniert die Kletterpartie als Tour de Force in die Untiefen menschlicher Beziehungen. Die Musikerinnen Barbara Berger und Christine Lauterburg liefern mit ihren archaischen Jodelklängen den passenden Sound dazu.

Premiere am Samstag, 25. Mai, 20.00 Uhr.

Tickets über die Billettkasse oder unter luzernertheater.ch/monterosa.

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